Im britischen Königreich neigt man schnell dazu, junge Bands als das ultimative nächste große Ding zu pushen bzw. zu hypen - so geschehen auch mit den Walisern KIDS IN GLASS HOUSES, die nach nur einer veröffentlichen EP vom KERRANG! direkt mit Lorbeeren überschüttet wurden, sich diverse Support-Touren (u.a. LOSTPROPHETS, 30 SECONDS TO MARS) und Festival-Gigs (DOWNLOAD, READING) angeln konnten und somit seit drei, vier Jahren auf den Insel in aller Munde sind - sofern man auf poppigen Emo-Rock stehen sollte.
Und genau an dieser Stelle werden die meisten von euch das Review verlassen haben...aber "Halt!": Die jungen Waliser haben tatsächlich ihre Qualitäten und ein Gespür für catchy Melodien und Arrangements, wenn auch nicht wirklich Headbanger-kompatibel...
Na, doch nicht allzu abgeschreckt? Sehr schön! Denn "Dirt", das zweite Full-Length-Album hat so manche Perle im Petto, die auf breiter Basis einschlagen könnte.Allen voran die Singles "Youngblood (Let It Out)" und "Matters At All", aber auch das mit weiblichen Vocals unterlegte "Undercover Lover", der gut gelaunte und mit Tröten begleitete Swinger "For Better Or Hearse" und "Hunt The Haunted" wissen zu gefallen und sind wahre Ohrenfräser - diese Tracks bleiben total im Ohr hängen!
Aber wo solche Top-Songs sind, gibt´s natürlich auch ein Gefälle nach unten: Die meisten restlichen Tracks sind biedere Emo-Kost, mal Hier und Da ein wenig punkiger (z.B. Das zweigeteilte "Artbreaker", "The Best Is Yet to Come") aber auch schmalz-schnulz-poppig wie im Falle "The Morning Afterlife", "Lilli Rose" und "Give It Up" - meines Erachtens zuviel Sülz und Zucker, da wird die Insulin-Spritze zwangsläufig fällig!
Der Zielgruppe wird´s natürlich gefallen; dort wird "Dirt" ganz sicher einen Volltreffer landen und hat tatsächlich das Potential, der neue Stern am Emo-Himmel bzw. dem Tattoo zu werden - in Anerkennung der o.g. wirklich starken Songs kann ich mir selbst aber guten Gewissens sieben Punkte abringen. (Brix)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 47:54 min
Label: Roadrunner Records
Veröffentlichungstermin: 06.08.2010
