Rossometile - Terrenica

rossometile_terre_cover.jpgIch muss zugeben, selten so gelacht. Auf der mit gesendeten Broschüre wird das italienische Quartett als eine progressive Düsterkapelle beschrieben und der Autor schämt sich nicht einmal diese, nennen wir es der Freundlichkeit halber einfach mal musikalische Ausgeburt, mit solchen Größen wie DREAM THEATER, THE GATHERING oder den über alles erhabenen RUSH zu vergleichen. Aber was stellt dann das Zweitwerk „Terrenica“, das am 3. Mai erschienen ist, denn überhaupt dar?

Diese Frage kann eigentlich schnell beantwortet werden. Schmalziger, seichter und langweiliger Pop und das ist mit Abstand das härteste Prädikat, dass den vier gerecht wird. Es finden sich auf dem Album der ein oder andere Einschlag progressiver Herkunft, aber wirklich so wenig, dass man ihn an zwei, vielleicht auch noch drei Liedern feststellen kann. Die viel angepriesene Düsterheit gibt es schon mal gar nicht.
Man könnte allerhöchstens davon sprechen, dass Frontdame Angela Grassi ihre Stimme definitiv auch in dunkleren gotischeren Gefilden ansiedeln könnte, aber mit Hypothesen ist es ja nicht getan, denn diese zehn Songs berühren mich nun mal gar nicht bis wenig. Des weiteren wirken die drei männlichen Instrumentalisten und die schwarzhaarige Frau wie eine heterogene Einheit, was sich in diesem Fall darin äußert, dass die Fraktion ohne stimmliche Beteiligung an mancher Stelle so wirkt, als wollten sie tatsächlich ein bisschen Schwermetall oder zumindest Rock in die dünne Brühe kippen, während Signora Grassi lieber schnulzt und schmachtet und von mir deshalb den Ehrensupportact für Eros Ramazotti und Konsorten erhält. Einzig und allein die Stücke „La Grande Piramide Parte1 & 2“ können im Ansatz überzeugen.

Jetzt mal im Ernst, wäre dieses Werk nicht in den höchsten Tönen zu etwas erhoben worden, was es gar nicht ist und nicht mit etwas verglichen worden, dass so viel gemeinsam hat wie Wattenscheid 09 mit der 1. Fußballbundesliga, man hätte wirklich nicht all diese schönen Steilvorlagen gehabt. Hier wurde wirklich versucht aus verglühter Asche eine wieder intakte Zigarette zu erstellen und dass dies ja nicht möglich ist, muss man wohl keinem nochmals separat erklären.

Dass im Übrigen romanische Sprachen im Metal-Bereich (gut in diesem Fall ist es ja keiner) sehr gewöhnungsbedürftig sind, und mir gerade mal eine Handvoll Gruppen einfallen, die das gut hingekriegt haben, ist auch kein Geheimnis mehr. Doch da das nur meine persönliche Meinung ist gab es dafür selbstverständlich keinen Punktabzug (wie denn auch, das würde ja bedeuten einem nackten Mann noch in die Tasche greifen zu wollen).
Vielleicht wäre es für die ganze Mannschaft einfach getrennte Wege zu gehen und sich jeder nach seinen Vorlieben verwirklicht, denn das einzige auf das ich wirklich Punkte geben kann ist die gute Stimme und die ebenfalls gute Produktion. Ich weiß ja, dass die Labelschreiben im Allgemeinen die Sache arg schönreden, aber hier wird streckenweise glatt gelogen. (David)


Bewertung: 3 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 44:17 min
Label: My Kingdom Music
Veröffentlichungstermin: 03.05.2009

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