Black Messiah - First War Of The World

black_messiah_-_the_first_war.jpgMit "Pagan Metal" habe ich mittlerweile so meine Probleme: Das Motto "Masse statt Klasse" hat mittlerweile leider (wie bei jedem Trend) auch in dieser Sparte Einzug gehalten. Der Markt wird mit seelenlosem Gedudel überschwemmt; Hauptsache, man hat nen Thor-Hammer um und schwingt das Met-Horn, die Leute kaufen es sowieso.
Da bin ich doch heilfroh, daß eine Band wie BLACK MESSIAH mit dem neuen Album "First War of the World" wieder ein wahres Highlight verspricht!
Zagan und seine Mannen konnten mich bereits mit dem Vorgänger "Of Myths and Legends" aus dem Jahre 2006 überzeugen und wollen mit einem Konzeptalbum noch eins drauf setzen und auch ein Stück vom kommerziellen Kuchen abbekommen - verdient hätten sie es sicherlich: Die Band besteht bereits seit 1992 und spielt seit stattlichen 10 Jahren schon folk-beeinflussten Black-/Pagan Metal.  

Die Vertonung eines Abschnitts der Nordischen Mythologie um den Krieg zwischen Asen und Vanen klingt im ersten Moment nicht sonderlich aufregend, aber BLACK MESSIAH wissen ganz genau, wie sie dieses Konzept angehen müssen und lösen es sehr professionell.
Das beginnt schon beim Intro "Prelude to Perversion", bei dem der Sprecher Tom Zahner (in Englisch) in die Story einführt - bei den Übergängen "March of the Warriors", "The Chase" und "Peace at high Price" führt er die Geschichte zwischen den Songs fort. Durch den Hörspielcharakter dieser Passagen sind Parallelen zum "Nightfall on Middle Earth"- Epos von BLIND GUARDIAN natürlich nicht von der Hand zu weisen, aber das tut im Grunde nichts zur Sache, denn die teils englisch, teils deutsch besungene Musik BLACK MESSIAH´s steht immer noch im Vordergrund.

Und diese bietet wie auch auf dem Vorgängeralbum hohe Qualität; ich würde sogar sagen, daß "The First War of the World" noch um einiges eingängiger geraten ist. Dies liegt zum einen an den stärker hervorgetretenen klassischen Metal-Elementen ("Von Rachsucht und Lüge", "The Battle of Asgaard"), zum anderen an den richtig guten melodischen Black Metal-Riffs wie in "Burn Vanaheim" oder dem Opener "The Vanir Tribe". Natürlich dürfen auch die folkloristischen Einschübe nicht fehlen und so werden zum Beispiel "Gullveig", "Das Unterpfand" und "Andacht" mit der von Zagan (auch live!) persönlich gespielten Violine veredelt. In Letztgenanntem kommt auch insbesondere Gast-Sänger Markus Wahlers mit seiner dunklen Bariton-Stimme zur Geltung, der die Figur des Riesen Grime darstellt. Dieses fast zehnminütige Stück stellt auch musikalisch ein Highlight dar, das erst verträumt und trauernd beginnt, dann monumental in das große Finale der Story überleitet.
Aber die Scheibe ist dennoch nicht am Ende, ein Schmankerl heben sich BLACK MESSIAH für den Schluß auf: "Söldnerschwein" wird in Zukuft mit seinen Singalongs live für kochende Stimmung sorgen, da bin ich mir sicher! 

Das Resumée: Pagan-Freunde, die ein qualitativ hochwertiges Album  mit großem Unterhaltungsfaktor und neuen Hymnen suchen, finden bei "First War of the World" das optimale Futter - ich lege dafür sogar noch nen halben Punkt gegenüber dem Vorgänger drauf!

(Brix)

 

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 64:35 min
Label: AFM Records/Soulfood
Veröffentlichungstermin: 20.03.2009

 

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden