Aorta – Stille Omen

Aorta – Stille OmenDieses Quartett aus Schwerin präsentiert uns hier eine recht eigenständige Mischung aus Hardcore, Death Metal und Elementen der neuen deutschen Härte, wie man sie von den Pionieren Totenmond oder Drecksau gewohnt ist. Man präsentiert die Lyrics nämlich (fast) alle im deutschen Gewand was für eine Band dieses Kalibers mehr als ungewöhnlich ist. Es braucht auf jeden Fall einige Zeit um mit dem Material, das wirklich extrem vielschichtig gehalten ist, warm zu werden. Da reihen sich Hardcore-Parts an Akustik-Passagen, welche sich wiederum mit Black Metal-Einsprengseln abwechseln. Wahrlich keine leichte Kost...

Wie extrem sich die einzelnen Passagen voneinander unterscheiden, zeigen folgende Vergleiche einzelner Songs:
Nehmen wir z.B. den Opener "Kopfschuss" der mich an eine Hardcore-Version von Drecksau erinnert und gegen Ende durch ein Break unterbrochen wird, welches dann einen Songabschluss in bester Eisregen-Manier einläutet.
Dem gegenüber steht dann das Rammstein-artige Grundriff im zweiten Song "Scizophren" (nein ich habe mich nicht verschrieben) das wirklich extrem modern klingt.
Außerdem finden wir noch schwedische Melodien wie sie Amon Amarth nicht besser hingekriegt hätten (gemeint ist Song Fünf  mit dem Titel "Massaker"), die nach einer knappen Minute in ein kompromissloses Grindcore-Inferno umschwenken.
Song Sieben mit dem unheilverkündenden Titel "Infarkt" erinnert dann an eine crustige Variante von Napalm Death um dann im Mittelteil durch eine Akustikpassage unterbrochen zu werden, die den Song dann in einen modernen Deathcore-Groover überleitet.
Und das sind nur einige Beispiele von vielen!

Wie man also sieht, verlangen die Jungs aus Mecklenburg-Vorpommern dem Hörer einiges ab und ich habe mit dem Album aufgrund des extremen Abwechslungsreichtums so meine Schwierigkeiten gehabt. Weniger ist manchmal wirklich mehr.

Man kann keinem der Bandmitglieder wirklich mangelndes Talent attestieren, denn sowohl die Gitarrenfraktion, als auch der Sänger und vor allem der Text-Verfasser, mit seiner poetischen Ader, zeigen stets was sie auf dem Kasten haben. Leider fehlt es aber an Talent für eingängiges Songwriting mit einem klaren roten Faden. Die einzelnen Songfragmente klingen nämlich allesamt ziemlich willkürlich zusammengewürfelt, was den Jungs immer wieder den Wind aus den Segeln nimmt und wodurch kein einiziger Song wirklich hervorstechen kann.
Potential ist definitiv da und auch der angenehm warme Sound aus dem Soundlounge Studio kann überzeugen. Aber mit dem Thema des schlüssigen Songwrtitings sollten sich die vier Jungs definitiv noch einmal beschäftigen und reflektieren, ob sie sich zukünftig nicht auf einen etwas weniger anstrengenden Genre-Mischmasch einigen können.
Von daher gibt’s dann leider von mir dieses Mal nur sechs Punkte. (Leimy)

Bewertung: 6/10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 33:51 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht

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