Man wird zu Anfang direkt schon mit einer Tatsache konfrontiert, die einigen Hörern wohl oder übel das Lächeln aus dem Gesicht treiben wird: KALMAH haben durch die Melodielinien, die benutzt werden und die Keyboardparts eine krasse Ähnlichkeit mit CHILDREN OF BODOM, die sich weder leugnen noch schönreden lässt. Mich persönlich stört das nicht, da der Unterschied im Gesang allein schon ausreicht, der Band ihre eigen Identität zu verpassen und so prescht der Titeltrack hoch melodisch nach vorne, immer auf einen Wechsel zwischen Blastbeats und höllischem Groove bedacht und weiß durch Eier in den Soli zu überzeugen.
Lange dürften sich die Plagiatsvorwürfe allerdings nicht halten, denn „Dead Man's Shadow" besitzt durchaus seine eigenen Paganqualitäten, was die Leadmelodien angeht und weiß durch treibenden Galopp zu begeistern, was durch den Cembalo-Sound in den Zwischenteilen zu einer relativ eigenen Mischung verschmilzt, sodass der eigene Sound hier stehen bleibt, ohne großartig Raum für Kritik zu liefern.
Insgesamt gesehen kann man sagen, dass hier Altbekanntes in neuer Mischung geboten wird. Stellenweise erinnern die Keyboadmelodien an CHILDREN OF BODOM und FINNTROLL, der Gesang orientiert sich eher an DARK TRANQUILITY und instrumental liegt eine Mischung aus Balck-, Thrash- und melodischem Deathmetal vor, sodass man keine großartigen Neuerungen erwarten darf, was den geneigten Hörer und Fan der genannten Kapellen wohl noch nicht die Bohne interessieren dürfte.
Geschmackvoll wird es dann noch einmal mit „Ready For Salvation", wo man dem Downtempo fröhnt um ein stimmiges Intro herbeizuzaubern, welches durch seine pathetischen Melodien besticht und durch synthetische Streicher den ganzen Song färbt.
Ansonsten bleiben die Jungs bei ihren Leisten und prügeln was das Zeug hält. Der Bastard aus den genannten Bands weiß deren Fans zu gefallen und KALMAH gehen auch kein Risiko ein. Sie wissen, was sie spielen und wissen auch im die Wirkung bei den Fans.
Ich höre in meinem Kopf schon die Kritiker kreischen, jedoch bleibt bei aller Liebe zum Verriss nichts anderes übrig, als KALMAH an der Höchstnote kratzen zu lassen, da man diese Art der Musik selten so ausgereift und beherzt dargeboten bekommt, was dieses Album in der Flut der Melodeath-Kapellen zu einem kleinen Schmankerl werden lässt, das man sich als geneigter Hörer in keinem Fall entgehen lassen sollte.(Reini)
Bewertung: 9,0 / 10
Anzahl der Songs: 9Spielzeit: 43.52 min
Label: Spikefarm Records
Veröffentlichungstermin: 30.05.2008