Der Opener „Better God" steht hier auch relativ stellvertretend für die Marschrichtung der Jungs. Eingeleitet und begleitet von relativ getragenen Keyboardmelodien und anderen elektronischen Effekten verfällt man dem Midtempo und setzt auf Melancholie und große Hooklines, wie man sie von PARADISE LOST kennt.
Von einer Spieluhr wird „You Deserved More" eröffnet, und zieht auch zugleich etwas am Gashahn. Wieder stehen die Eingängigkeit und die Stimme des Sängers im Vordergrund, jedoch baut man hier auf einen strafferen Beat, der jenseits vom langsam-Pathos die gedrückte Grundstimmung halten kann.
Ob ich den Song, den ich mit Schrecken als „Goldeneye" identifizieren muss, jetzt als schlechten Scherz oder als bierernst nehmen soll, weiß ich im ersten Moment eigentlich nicht zu beurteilen. Nach mehrfachem Hören zündet das Ding jedoch ordentlich und es macht Spaß. Zwar wurde im Vergleich zum Original nicht all zu viel verändert, jedoch hat man dem Song die bandeigenen Trademarks verpasst und ins Ohr ging der Song ja sowieso schon immer.
END OF YOU wissen, wie sie die Qualität ihrer Songs über das ganze Album halten. So wundert es auch nicht, dass unter den letzten Tracks der Platte auch noch das eine oder andere Schmankerl versteckt ist.
„Number 8" schlägt derb in die Elektronik-Kerbe und wartet mit angezerrtem und gefiltertem Gesang auf. Die Gitarren sind nur im Chrous zu hören, und so versucht man auch die Fans eben solcher Musik zu bedienen, was aufgrund des fehlenden Tiefgangs des Songs wohl ausbleiben sollte.
Mit „Driving Down The Void" bekommt man kurz vor Schluss noch eine Nummer mit angezogenem Tempo vorgesetzt, die sich gewaltig nach HIM anhört. Von der Melodieführung bis zur Stimmlage orientiert man sich stark an der finnischen Darkrock Institution ohne das man kopieren würde.
Letzten Endes kann man sagen, dass „Mimesis" eine Platte ist, die auf eine geringe Hörerschaft zugeschnitten ist, und selbige auch nicht verlassen wird. Fans der Melancholie, denen man mit neuen PARADISE LOST oder HIM einen Gefallen tun kann, können hier relativ beherzt zugreifen. Wer so was schon immer schwul fand, der lässt besser die Flossen weg.(Reini)
Bewertung: 7,0 / 10
Anzahl der Songs: 10Spielzeit: 39:59 min
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 01.06.2008