Sear Bliss - The Arcane Odyssey

searbliss-cover_small.jpgSEAR BLISS aus Ungarn sind schon lange keine Unbekannten mehr in der schwarzmetallischen Welt. Ihr atmosphärischer Black Metal, garniert mit majetätischen Blas-Instrumenten, besteht nun schon seit 1993 und hat auch Bands wie SATYRICON (Man höre "To The Mountains" auf der aktuellen "Diabolical, Now!") inspiriert.
Auch auf dem Neuling "The Arcane Odyssey" behält man diesen Stil im Großen und Ganzen bei, ohne einfach nur die 1+1-Formel zu benutzen.
Das schicke Artwork hat erneut József Tari entworfen, der schon bei älteren Outputs von SEAR BLISS gute Arbeit abgeliefert hat.

Geht man beim Opener "Blood On The Milky Way" noch relativ routiniert an den Black Metal-Bastard heran (Schwanken zwischen schnelleren und groovigen Mid-Tempo-Parts), offenbart man in "A Deathly Illusion" seine Stärken: Der Song pendelt zwischen einem hypnotischen Part zu Beginn und einem Double Bass-Gewitter, welches dann in eine Bläser-Ohrwurm-Melodie übergeht, die man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt!
Andras Nagy kommt mit seinem Organ dabei dem von Satyr´s sehr nahe; dieses grimmige Gurgeln passt aber auch bestens zu dem Gesamtkonzept. Vielleicht lässt sich auch Vorph von SAMAEL als Vergleich heranziehen. Auch sonst orientiert man sich an der Mucke der Norweger, allerdings ohne als plumpe Kopie dazustehen. Dazu sind viel zu viele eigenständige Ideen auf  "The Arcane Odyssey" zu finden.
So tummeln sich mit "Thorns of Deception" und "The venomous Grace" mit seinem sphärischen Intro weitere gute Songs, die neuen Wind in die schwarzmetallische Kammer einhauchen - Tempospielereien, bedrohliche Düsternis und immer wieder die famosen Bläser machen hier jeden Song zum dunklen König, der sich erhebt und majestätisch über allem thront.

Dann folgen die Höhepunkte der Platte:  Zum einen "Omen of Doom", das zwar wieder sehr an SATYRICON erinnert, aber mit seinen Blasts und den erneut fantastischen Tröten auf ganzer Linie gewinnt.
Zum anderen fährt man mit "Somewhere" einen längeren Track auf, der alles bietet, was ein gutes Stück Musik enthalten muss: Variation, gute Melodien und verdammt nochmal diese gigantischen Blechbläser! Melodien für Millionen, aber nur für erlesene Metal-Fans erhältlich - Das nenne ich privilegiert! Der Song bietet sogar im hinteren Teil eine besonders ruhige Stelle, in der eine Trompete sowie die Gitarre ihre Soli feil bieten können. Warum allerdings die letzen Zwei der Neun Minuten des Tracks aus reiner Stille bestehen, bleibt das Geheimnis der Magyaren.
Vielleicht soll das abschliessende "Path to the Motherland" mit seinem Zigeuner-artigen Violinen- und Querflöten-Spiel den Hörer erschrecken, ich weiss es nicht. Jedenfalls ein würdiger Abschluss einer richtig guten Scheibe. Kein Wunder, dass die Band mit den Master-Tapes laut Internet-Kommentar so zufrieden ist. Auch die saubere Produktion von Ex-Gitarrist Viktor Scheer tut ihr Übriges bei.

Aber auf "The Arcane Odyssey" kann SEAR BLISS auch stolz sein! Ein rundes Album, daß sowohl Black als auch Pagan Metallern viel Neues zu bieten hat und durch eine gute Tournee die Band in höhere Metal-Sphären hieven sollte!

(Brix)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 47:32 min
Label: Candlelight
Veröffentlichungstermin: 12.10.2007 

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