Sonata Arctica - Acoustic Adventures - Volume Two

sonataarctica acousticadventuresvolumetwoLeider hatte ich Anfang des Jahres verpasst, ein paar Worte zu dem ersten Teil der „Acoustic Adventures“ zu schreiben, mit der Fortsetzung soll das nicht passieren. Mit mangelnder Qualität des Albums hatte das übrigens definitiv nichts zu tun. Mag man im ersten Moment bei „Akustikalbum“ oder „Unplugged“ daran denken, dass einer Band die Ideen für neue Songs ausgegangen sind, so mag das in manchen Fällen sicherlich korrekt sein, bei SONATA ARCTICA weht der Wind aber aus einer ganz anderen Richtung.

Die Band aus Finnland gibt sich allergrößte Mühe, die ausgewählten Stücke abseits der Texte komplett neu zu arrangieren und man schreckt auch nicht vor Experimenten zurück. Aus einer traditionellen Power Metal Nummer wie „Flag In The Ground“ eine akustische, postiv-gestimmte Country-Nummer zu machen, das muss man erst einmal hinbekommen und auch einer der Fan-Lieblinge wie „Victoria’s Secret“ ist in der neuen Version kaum wieder zu erkennen. Statt flottem Heavy Metal gibt es hier lediglich eine akustische Gitarre und den Gesang von Tony Kakko.

Neue Songs gibt es weder auf Teil eins, noch auf Teil zwei zu entdecken, was ich ausdrücklich begrüße, denn SONATA ARCTICA haben auch so bereits genügend Material zusammen, das sich für dieses Unterfangen als geeignet herausstellt. Wie bereits beim ersten Teil, bei dem die Finnen mit Songs wie „Wolf & Raven“ oder „For The Sake Of Revenge“ überraschten, bietet auch die Fortsetzung neu arrangierte Stücke, die in der Theorie mit Sicherheit nicht ganz oben auf einer Liste stehen würden, wie beispielsweise „Half A Marathon Man“ oder „San Sebastian“.
Ich finde dieses Album zeigt gut auf, dass ein guter Heavy Metal Song oftmals auch im akustischen Gewand ein guter Song bleibt, wenn man diesen nicht absichtlich zerstört. Natürlich klingt „akustisch“ oftmals nach „langweilig“, doch SONATA ARCTICA machen eben nicht den Fehler, nur die elektrische durch die akustische Gitarre zu ersetzen, sondern arrangieren vieles neu, wovon insbesondere Henrik Klingenberg profitiert, der sich viel mehr vordergründig mit seinem Instrument austoben darf. Außerdem ist es eine gute Entscheidung der Band, nicht völlig auf das Schlagzeug zu verzichten, das zwar reduziert erklingt, aber Songs wie „San Sebastian“ oder „Broken“ behalten dennoch ihre Dynamik.

Keine Frage, natürlich gibt es auch Songs, die im Original besser zur Geltung kommen, „Full Moon“ möchte ich hier an erster Stelle nennen, und dann gibt es natürlich auch noch Songs, bei denen genau das Gegenteil der Fall ist. „Shamandalie“ zum Beispiel war immer eine Nummer, die bei mir eher unter dem Radar lief, aber diese akustische Version habe ich schnell lieben gelernt.

Und bei anderen Stücken ist es wiederum so, wenn einem das Original gefällt, werden einem normalerweise auch diese akustische Versionen zusagen, da sich manchmal dann doch gar nicht so viel geändert hat, wie bei „Letter To Dana“ und „Gravenimage“. Gerade über letztgenannte Nummer vom „Winterheart’s Guilt“ Album habe ich mich sehr gefreut, ist das Stück doch eines meiner Favoriten von SONATA ARCTICA.

Wie Teil eins, enthält auch Teil zwei 12 ausgewählte Songs, bei denen erneut kein einziger dabei ist, den ich als verzichtbar halten würde, so dass ich „Acoustic Adventures – Volume Two“ jedem ans Herzen legen möchte, der nicht nur auf Krach abfährt. Und vielleicht gibt es irgendwann einmal noch einen dritten Teil dieser Reihe, denn wenn eine Nummer immer noch fehlt, dann ist das "Replica". (Maik)

Bewertung: 

Maik 20168,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 54:30 min
Label: Atomic Fire Records
Veröffentlichungstermin: 30.09.2022

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