The Other - Haunted

theother hauntedIrgendwie scheint es so, als würde die deutsche Horrorpunkszene in den letzten Jahren ziemlich brach liegen. Halloween erfreut sich hierzulande zwar wachsender Beliebtheit, aber was Nachwuchs angeht, sieht es schlecht aus. Momentan scheinen nur THE OTHER und THE FRIGHT die Fahne des Horrorpunks in Deutschland hochzuhalten. Bei neuen Gruppen sieht es eher schlecht aus. Trotzdem mussten wir eine ganze Weile auf ein neues Werk von THE OTHER warten. Mit „Casket Case“ erschien das letzte Album 2017.

Doch mit dem am 12.06. veröffentlichten „Haunted“ melden THE OTHER sich zurück und bringen auch gleich einen guten, alten Bekannten mit. Chris Cranium ist nicht mehr dabei. Statt ihm ist nun wieder Aaron Torn für die Bedienung des Basses zuständig. Eine Aufgabe, die er bereits von 2014 bis 2016 innehatte. Doch auch musikalisch hat sich bei Rod Usher (Gesang), Ben Crowe (Gitarre), Pat Laveau (Gitarre), Aaron Torn (Bass) und Dr. Caligari (Schlagzeug) so einiges getan.

Eigentlich könnte man das Endergebnis auf die einfache Formel „Weniger MISFITS, mehr THE CULT und THE DAMNED herunterbrechen. Ganz so einfach machen es einem THE OTHER dann aber doch nicht. Der Opener „Mark Of The Devil“ könnte nämlich auch locker von THE 69 EYES stammen. Ganz klar ein Höhepunkt der Scheibe. Mit „We’re All Dead“ geht es dann ein wenig zurück zu den Wurzeln der Rheinländer. „Turn It Louder“ zeigt deutlich, dass THE OTHER dann am stärksten sind, wenn sie ihre Songs kurz und knapp halten.

Bei „Dead To You – Dead To Me” erhält Usher gesangliche Unterstützung von ROSENSTOLZ-Sängerin Anna R. Und schon haben wir einen weiteren Höhepunkt auf „Haunted“. Darauf folgt mit „Was Uns Zerstört“ die erste deutschsprachige Nummer, die richtig schön nach vorne geht. Mit „Vampire Girl“ (kein MISFITS-Cover) haben THE OTHER eine düster-humorige Liebeserklärung an alle Gothic-Girls und einen zukünftigen Klassiker verfasst.

Das stärkste Lied auf „Haunted“ ist jedoch das deutschsprachige „Absolution“, dessen Text für sich spricht. Auf ihrem achten Werk zeigen sich THE OTHER atmosphärischer und düsterer als in der Vergangenheit, während die Texte so persönlich wie noch nie sind.

Was mit dem 2015 veröffentlichten „Fear Itself“ begann, wird mit „Haunted“ konsequent fortgesetzt und mündet im stärksten Album aus dem Hause THE OTHER seit einigen Jahren. (Matthias)

Bewertung:

Matthias8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 45:30 min
Label: Drakkar
Veröffentlichungstermin: 12.06.2020

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