The Fals - Omega Millennium

thefals omegamilleniumBereits vor drei oder vier Jahren hatten THE FALS aus Otzenhausen im wunderschönen Saarland mit „Words Of Wisdom“ ihr Debütalbum veröffentlicht. Das hatte mir damals ehrlich gesagt nicht so besonders zugesagt. Es war zwar von der Grundidee her, mit einem leichten Hauch von TURBONEGRO gar nicht so verkehrt, aber am Ende dann doch einfach zu gewöhnlich. Eben ganz normaler Rock, nett, aber reißt einen nicht vom Hocker. Dazu war der Sound auf dem Album jetzt auch nicht gerade der Beste – da kenne ich doch deutlich bessere Beispiele, was andere Leute im heimischen Wohnzimmer so zusammen zimmern.

Ich weiß nicht mehr, ob das der Grund war, warum ich damals kein Review geschrieben habe, jedenfalls habe ich es irgendwie nicht gemacht. Und jetzt halte ich die neue EP „Omega Millennium“ in den Händen und bin gespannt. Und ich muss sage, THE FALS haben die Zeit seit „Words Of Wisdom“ sinnvoll genutzt. Nachdem es auch einen Besetzungswechsel gab, klingen die Jungs eindeutig erwachsener und reifer und auch die Musik ist gereift. Man geht deutlich mehr in die Stoner-Richtung, ist aber auch sowohl instrumental als auch am Gesang besser geworden. Auch die Songs selbst sind deutlich spannender und besser geschrieben.

Schon der Opener und Titeltrack „Omega Millennium“ fängt richtig gut an und bahnt sich seinen Weg in die Gehörgänge langsam, aber umso nachdrücklicher. Düster kommt der Song daher, mit einem ordentlichen Groove ausgestattet wird er langsam immer heftiger. Und gefällt mir immer besser. Das hier, das hat nicht mehr viel mit dem Debüt zu tun und sagt mir auf jeden Fall deutlich mehr zu.

Die Frage ist jetzt nur, ob die restliche EP dieses Niveau halten kann. Doch auch „Dance Of The Gloomdweller“ überzeugt schon gleich mit einem schönen Groove. Später nimmt man das Tempo wieder etwas raus und lässt sich vom Intro von „War Pigs“ inspirieren – nennen wir es mal so. Auch „Demon Rust“ hat diesen gewissen BLACK SABBATH-Vibe und ist ein schöner, düsterer, cooler Song, der sich seinen Weg in die Gehörgänge groovt. Nur das abrupte Ende ist für meinen Geschmack etwas unpassend.

Und zum Ende der EP gibt es mit „F.O.G. (Forest Of Gallows)“ nochmal einen Song, der so richtig Laune macht. Schnell und laut geht es hier zur Sache und dieses Stück würde ich auch gerne mal live sehen (wenn es endlich wieder Konzerte gibt). Und wenn man denkt, der Song ist jetzt zu Ende, dann wird nochmal eine Schippe draufgelegt. Gefällt mir.

Insgesamt haben THE FALS vom Debüt bis heute (ich merke grade, dass ich „Cruel Nostalgia“ dazwischen verpasst habe) eine sehr positive Entwicklung durchgemacht. Der Sound ist zwar für meinen Geschmack immer noch einen Ticken zu dumpf, aber das ist jetzt ein Kritikpunkt, über den man angesichts der Eigenproduktion hinwegsehen kann. Alles in allem gefällt mir das hier sehr viel besser als das, was ich bisher von der Band kannte. Sowohl songschreiberisch als auch von den spielerischen Fähigkeiten her hat die Band einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht. Und auch die geänderte musikalische Ausrichtung weg vom Standardrock hin zum düsteren Stoner empfinde ich als sehr positiv. Damit sind sie eine Truppe aus dem Nordsaarland, die man im Auge behalten sollte. (Anne)

 

Bewertung:

Anne8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 16:45 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 17.01.2020

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden