Kammgarn International Blues Festival (27. - 29.10.2016, Kaiserslautern) - Donnerstag, 27.10.2016

Beitragsseiten

LAYLA ZOE

Nachdem Ansager Michael Hill die Bühne verlassen hat, entert die Kanadierin LAYLA ZOE mit ihrer Band im prall gefüllten Cotton Club die Bühne und startet mit „Backstage Queen“ ordentlich durch. Von Anfang an zieht die sympathische Dame das Publikum in ihren Bann, es ist mehr als deutlich zu spüren, wie sehr sie sich darüber freut, nochmal in Kaiserslautern zu Gast zu sein. Das Publikum wird das gesamte Konzert über sehr gut mit einbezogen, LAYLA ZOE blickt direkt ins Publikum und spricht einzelne Personen direkt an. Ein wirklich sehr interessanter Umgang mit dem Publikum, den man in diesem Umfang eher selten erlebt.

Der Sound ist sehr gut abgemischt und die Band sehr gut eingespielt. Dass Layla des Öfteren an ihrem Gitarristen herumspielt, wirkt auf Dauer aber ein wenig gekünstelt. Die Kanadierin versteht es dennoch, das Publikum ganz auf ihre Seite zu ziehen. Man hört ja des Öfteren, dass ein Song einer bestimmten Person gewidmet wird, oftmals erfährt man als Fan aber nur wenig über die Hintergründe. Anders im Fall von LAYLA ZOE, sie erzählt von ihrer einst besten Freundin Marsha, die 2010 an einem Hirnaneurysma verstorben ist, aber immer an sie geglaubt hat. Ein wirklich trauriger Hintergrund für einen wirklich guten Song, der unter die Haut geht, was besonders den Text des Songs betrifft.

Gegen Ende des Sets wird noch ein Song präsentiert, den sie gemeinsam mit HENRIK FREISCHLADER geschrieben hat. Leider kommt dieser dazu aber nicht auf die Bühne. Den Abschluss bestreitet die Band mit einer sehr ruhigen Nummer, bevor sie sich zum Merch-Stand begibt. Ein gutes Konzert mit einer sehr sympathischen und starken Sängerin.

Live 20161027 01 11 Layla Zoe Höhe 400Live 20161027 01 02 Layla Zoe Höhe 400

HENRIK FREISCHLADER TRIO

Nach einer kurzen Umbaupause ist es dann soweit, HENRIK FREISCHLADER betritt mit seinem Trio die Bühne. Die Temperaturen im Klub dürften mittlerweile (trotz kurzzeitig offenen Hintertüren) knapp über 28°C liegen. Diese Tatsache ändert sich auch für den Rest des Abends nicht, das Blues-Feuer, welches die drei Herren auf der Bühne entfachen, ist schier unglaublich. Es ist wirklich erstaunlich wie gut HENRIK FREISCHLADER nach seiner Auszeit nach wie vor mit seinem Instrument verschmelzt. Darüber hinaus hat er bereits mit der ersten Ansage das Publikum ganz auf seiner Seite. Ein sehr sympathischer und bodenständiger Mensch, der sich selbst nicht zu ernst nimmt. „Wenn ihr wollt, könnt ihr beim folgenden Stück noch mal mitsingen. Der Refrain ist ziemlich einfach, ich gebe ihn jetzt aber trotzdem mal vor.“, „Ich stimme noch schnell die A-Saite, dann können wir weitermachen.“, „Beim nächsten Song versuche ich nicht so zu nuscheln, dann fällt euch das Mitsingen leichter und ihr könnt auch den Text verstehen.“, „Ich sehe hier zwar nur die erste Reihe, aber ich hoffe einfach mal, dass auch da hinten alle am Grinsen sind.“ - um ein paar Ansagen mal zu nennen.

Live 20161027 02 05 Hendrik Freischlader Höhe 400Live 20161027 02 16 Hendrik Freischlader Höhe 400

Den Spaß, den die drei Herren auf der Bühne haben, überträgt sich direkt auf den gesamten Klub. So entfacht das Trio eine wahnwitzige Energie, die keine Grenzen kennt. Dabei sind die drei Herren derart gut aufeinander eingespielt, dass sie auch auf der Bühne musikalisch richtig aufeinander eingehen. Hier ist es keineswegs so, als würde nur HENRIK FREISCHLADER im Rampenlicht stehen, alle drei zusammen bilden das Fundament dieser Band, und das ist ihrem Spiel anzumerken. Was besonders beim letzten Stück des Abends mehr als deutlich wird, welches in einer sehr ausladenden Jam-Session endet. Die Band präsentiert sowohl Songs ihres neuen Albums "Openness" als auch ältere Nummern und sorgt durch viel Improvisation für die nötige Abwechslung und Spannung.

Live 20161027 02 06 Hendrik Freischlader Höhe 400Live 20161027 02 04 Hendrik Freischlader Höhe 400

 

Der Sound ist von Anfang bis Ende hervorragend und zu keinem Zeitpunkt zu laut. Denn eben das bekomme ich immer von Besuchern von HENRIK FREISCHLADER-Konzerten zu hören, dass es viel zu laut gewesen sei. Die Band selbst ist anschließend noch lange am Merch-Stand, gibt Autogramme und unterhält sich mit den Fans. Die humanen Merch-Preise tragen zum perfekten Abend bei. Ein sehr gelungener Auftakt zum diesjährigen Kammgarn-International-Blues-Festival.

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden