Sweden Rock Festival (07.-10.06.2023, Sölvesborg (S)) - Donnerstag, 08.06.2023

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Donnerstag, 08.06.2023

LITA FORD (Festival Stage) 

Die heute 64 Jahre alte Rockikone LITA FORD fehlte definitiv noch auf meiner „To See“-Liste. Und das Sweden Rock ist wie fast immer jener Ort, bei dem diese Liste wieder ein ganzes Stück kürzer wird. 

Unter heute wieder ziemlich aufgeheizten Temperaturen betritt die Amerikanerin mit britischen Wurzeln die Bühne im sehr stylischen weißen Ganzkörperanzug. Der erste Teil des Sets ist gut, aber eher nicht überragend. Dies wird jedoch nach einigen Songs deutlich besser, nicht zuletzt, als Bobby Rock an der Schießbude mit einem langen und eindrücklichen Drum-Solo der Menge einheizt. Das tut er so lässig, dass er dabei nebenher noch Videos mit seinem Handy aufnehmen und seine Flüssigkeitszufuhr sichern kann. Die Band scheint insgesamt sehr gut aufeinander eingespielt und gut aufgelegt zu sein. 

Für das Runaways-Cover „Cherry Bomb“ hat Lita extra ihre Gitarre von 1977 aus dem Keller gekramt. Zum Duet „Close My Eyes Forever“ führt sie ihre Double-Axe aus. Gitarrist Patrick Kennison übernimmt den männlichen Gesangspart - und dies richtig gut. Sicher ein Highlight des Auftritts. Auch der schwedische Band-Benjamin Mårten Andersson fügt sich sehr gut in das Gefüge ein. Als die Sängerin zum Abschluss von „Kiss Me Deadly“ ihr schwarzes Leathercap in die Menge wirft, erhält sie ihren verdienten Applaus.

Insgesamt hat mich der Auftritt am Ende nicht restlos begeistert, aber er wird definitiv in positiver Erinnerung bleiben. Persönlich hätte ich mir sicher noch Songs wie „Shot of Poison“, „Only Women Bleed“ oder „Lisa“ gewünscht. Mit der Songauswahl allen gerecht zu werden ist jedoch bekanntermaßen unmöglich. (Manu)

Setlist
Gotta Let Go
Larger Than Life
Relentless
Back To The Cave
Can`t Catch Me
Cherry Bomb
Black Leather
Close My Eyes Forever
Kiss Me Deadly

live 230608 0109 litafordlive 230608 0111 litaford

CROWNE (Blåkläder Stage)

Die schwedische Hard-Rock-Truppe CROWNE wurde 2020 gegründet und besteht aus Sänger Alexander Strandell (ART NATION), Bassist John Levén (EUROPE), Schlagzeuger Christian „Kicken” Lundqvist (THE POODLES) and Keyboarder Jona Tee (H.E.A.T), sowie seit 2022 Gitarrist Love Magnusson (DYNAZTY). Davor spielte Jona Gitarre, obwohl Magnusson einsprang und die Soli auf dem Debütalbum „Kings In The North” (2021) einspielte. Das Sequel „Operation Phoenix“ wurde Anfang 2023 veröffentlicht und auf dem Sweden Rock Festival traten die Jungs zum ersten Mal als diese spezielle Band auf.

Je fünf Songs von ihren beiden Alben wurden gespielt, in einer gut gemischten Reihenfolge. Aus irgendeinem Grund konnte Levén nicht dabei sein, daher sprang Loves Bandkollege Jonathan Olsson von DYNAZTY ein und wurde zeitweiliger Bassist. Vielleicht konnte der Sänger das Fragezeichen im Gesicht vieler Zuschauer sehen, als er den Song „Super Trooper“ ankündigte oder vielleicht machte er auch nur einen Spaß. Für diejenigen unter euch, die sich jetzt wundern – es ist kein Cover von ABBAs „Super Trouper“, sondern CROWNEs eigener Melodic-Hard-Rock-Song.

Lundqvist ist ein unglaublich talentierter Drummer. Der Rhythmus schien aus seinem Körper zu kommen. Selbst wenn es einmal eine Ballade war und Christian langsamer spielte, war da immer noch eine Menge Energie. Ein weiterer talentierter Musiker ist Gitarrist Magnusson, der einmal ganz alleine auf der Bühne stand und ein schönes Solo ablieferte.

CROWNE ist eine Truppe fantastischer Musiker. Alle sind es gewohnt, auf der Bühne zu stehen, von daher merkte man gar nicht, dass es sich um eine Premiere handelte. Sie hatten eine ziemlich gute Interaktion und hatten Spaß zusammen. Strandell strahlte wie die Sonne und alles, was er tat, tat er mit viel Hingabe. Alexander hatte eine gute Verbindung zum Publikum. Die Leute schienen die beiden Alben viel gehört zu haben. Viele sangen sowohl die Strophen, als auch die Refrains mit. (Anna)

Setlist CROWNE:
Kings In The North
Perceval
In The Name Of The Fallen
Super Trooper
Mad World
Save Me From Myself
Operation Phoenix
- Guitar solo -
The Last Of Us
Sharoline
Champions

live 20230608 0208 crowne 591x400live 20230608 0211 crowne 274x400

U.D.O. (Festival Stage)

Der heute 71 Jahre alte Udo Dirkschneider gründete die Band U.D.O. vor nunmehr 36 Jahren. Heute stehen hier mehrere Generationen auf der Bühne. Neben seinem 29 Jahre alten Sohn Sven an den Drums ist u.a. auch der 31 Jahre alte Gitarrist Fabian „Dee“ Dammers mit am Start. Und irgendwie wirkt das ganze auch ausgesprochen familiär. So zum Beispiel, wenn Dirkschneider Dammers während dieser spielt die Hand auf die Schultern legt. Vervollständigt wird dieses Bild vielleicht dadurch, dass mit Peter Baltes erst in diesem Jahr ein Mistreiter aus alten ACCEPT-Tagen zur Band gestoßen ist. 

Wer sich einen kleinen musikalischen Vorgeschmack auf das neue im August erscheinende Album „Touchdown“ erhofft hat, wurde leider enttäuscht. Dafür beglückte die Band das Publikum erwartungsgemäß mit einem Potpourri aus nunmehr 17 Studioalben. Gemessen an dem beeindruckenden Lebenswerk wirkt Dirkschneider mit Camouflagehose, Glatze, Sonnenbrille und Nieten-Lederjacke und -handschuhen relativ unscheinbar auf der Bühne. Ich erwische mich bei dem Gedanken, dass man ihm im Alltag vermutlich eher nicht ansieht, dass er für seinen Broterwerb auf solch großen Bühnen steht. Er wirkt wie der nette Onkel von nebenan, während Dammers echte Rockstar-Vibes ausstrahlt. Aber vielleicht ist ja auch genau dies das Erfolgskonzept?

Die Schweden zeigen jedenfalls einmal mehr, wie sehr sie deutsche Acts zu schätzen wissen und feiern die Band gebührend. Als das Quintett die Bühne verlassen hat, schallen noch minutenlange „Üüüüdo, Üüüüdo, Üüüüüdo“-Gesänge über das Gelände. (Manu)

Setlist
Animal House
Holy Invaders
Go Back To Hell
24/7
Independence Day
The Wrong Side of Midnight
Timebomb
The Bogeyman
Metal Never Dies
Holy
They Want War
I Give As Good As I Get
Man And Machine
One Heart One Soul

live 230608 0409 udolive 230608 0403 udo

CHRISTONE KINGFISH INGRAM (Sweden Stage)

Seit der Veröffentlichung des Grammy-nominierten Debütalbums “Kingfish” (2019) wurde Gitarrist, Sänger und Songschreiber CHRISTONE “KINGFISH” INGRAM schnell zur Blues-Stimme seiner Generation. Zum Beispiel spielte der 24jährige schon zwei nationale Headlinertouren, trat mit seinem Mentor und Freund BUDDY GUY auf und wurde von Sir ELTON JOHN auf dessen Podcast interviewt. Ingram war schon auf dem Cover diverser Magazine wie zum Beispiel „Guitar World”. Sein Gitarrenspiel wurde mit großartigen Künstlern wie B.B. KING, JIMI HENDRIX und PRINCE verglichen. Das Grammy-preisgekrönte und neueste Material erhielt den Namen „662“, nach der Ortsvorwahl der Gegend, in der Christone in Mississippi lebt. Dieses zweite Material zeigte seine persönlichere Seite.

Der Sound des Amerikaners ist inspiriert vom Delta Blues, aber auch von Gospel, Jazz und Rock. KINGFISH verliebte sich als kleines Kind in die Musik. Urspünglich spielte er Schlagzeug, dann Bass. In jungen Jahren bekam er seine erste Gitarre und entwickelte sich schnell, schon ein paar Monate später stand er zum ersten Mal auf einer Bühne. Mit 16 verdrehte er den Leute die Köpfe und begann Preise zu gewinnen. Dieser Bluesspieler ist wiederholt in Clubs, Konzerthallen und auf Festivals in den USA, Kanada und Europa aufgetreten. Jetzt war das Sweden Rock Festival an der Reihe, von ihm besucht zu werden und es war Ingrams erstes Mal in Schweden.

Das Konzert begann mit wundervoll swingendem Blues und man merkte sofort, dass dieser Kerl eine echte Nummer ist. Seine Finger bewegten sich schnell und präzise über die Saiten. Dafür, dass er so jung ist, hat Christone eine sehr erwachsene, tiefe Stimme, was faszinierend ist. Es ist bluesig und emotional. KINGFISH beeindruckte mit seinem Gitarrenspiel, hielt und beugte die Noten mit Leidenschaft und Kontrolle. Einmal verlangsamte sich die Musik, beinahe bis zu absoluter Stille. Das einzige, was man hören konnte, waren die Töne von der Gitarre, sowohl zurückhaltend als auch gleichzeitig kraftvoll.

Das sehr gute „Not Gonna Lie“ war cooler Blues mit Attitude und enthielt herausragendes Gitarrenspiel. Die anderen Musiker der Band schienen zum Leben erweckt worden zu sein. Ein Funke zusätzliche Energie wurde entzündet und es entwickelte sich zu einer längeren Jamsession. Viele im Publikum tanzten oder bewegten sich im Takt. Leider war der instrumentale Part ein wenig zu lang, und das Interesse schwand für eine Weile. Doch Ingram fing uns bald wieder ein mit dem coolen Rhythmus im fantastischen „Outside Of This Town“. Christone lieferte flirtende, einnehmende Töne und die Intensität war in der Luft zu spüren. Danach spielte er mit voller Kraft, was die Luft vibrieren ließ.

Es gab mehr Energie und rockigeren Blues in dem superben „Long Distance Woman“. Viele Arme waren in die Luft gereckt und die meisten von uns bewegten sich im Tempo, während sich der Rhythmus durch unsere Körper ausbreitete. In diesem Song bekamen wir einige fantastische Gitarrensoli zu hören. Ingram spielt normalerweise mit einem relaxten Gefühl. Als Zuschauer begann ich, mich ruhig, warm und glücklich zu fühlen. Es war auch schön, so viele jüngere Leute zu sehen, die diese Art von Musik genossen. Es mag in Richtung Bluesrock gehen, es mag in Richtung von glattem R&B oder Jazz gehen, aber vor allen Dingen ist es traditioneller Blues.

Sanfte, rollende Töne wärmten das Publikum mindestens so sehr wie die Sonne an diesem Tag. Manchmal war es jedoch etwas zu sanft und gelassen für ein Hard-Rock-Publikum, aber nur wenige Leute gingen. Genau wie sein Idol Hendrix, nahm KINGFISH seine elektrische Gitarre ab, legte sie auf den Boden und verließ die Bühne, als das Konzert beendet war, während der letzte Ton noch immer von den Amps klang. Wenn man kein Fan von langen Gitarrensoli ist, war es vielleicht etwas viel davon. Wenn Gitarrensoli aber das beste sind, was du dir vorstellen kannst, dann war es fantastisch. Ich bin irgendwo dazwischen und muss zugeben, dass meine Gedanken ab und zu abschwiffen. Was auch immer man davon halten mag, CHRISTONE KINGFISH INGRAM ist extrem gut. (Anna)

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MYRATH (Sweden Stage)

MYRATH spielten auf dem Sweden Rock 2019 zwei Konzerte, aber ich habe keine davon gesehen, was ich später bereut habe. Ich hörte, dass es absolut fantastische Shows waren und viele Zuschauer war hin und weg. 2023 wollte ich sie daher nicht noch einmal verpassen. Ihr Sound ist eine Mischung aus nahöstlichen Instrumenten, Power Metal und Progressive Rock. Sie sind die erste Band aus Tunesien, die bei einem ausländischen Label unter Vertrag ist. Ihre Shows sind bekannt als magisch, mit Tänzern, Magiern und Feuerschlucker.

Die Truppe begann 2001 Form anzunehmen, jedoch unter einem anderen Namen. Der Initiator war der Gründer und Gitarrist Malek Ben Arbia. Die Mitgliederzahl stieg auf fünf, als Keyboarder Elyes Bouchoucha 2003 einstieg. Er übernahm auch die Rolle des Sängers. Einige Jahre später trafen die Jungs den französischen Musiker Kevin Codfert, der seit MYRATHs ersten Album „Hope“ (2007) ihr Produzent ist. Zur gleichen Zeit wurde Anis Jouini der Bassist der Band. Kurz darauf stieg auch Sänger Zaher Zorgati ein und übernahm den Posten am Mikro von Elyes. Zorgatis Fähigkeit, orientalische Gesänge mit Heavy Metal zu kombinieren, wurde zu einem Schlüsselelement im Sound von MYRATH, während sich die Texte auf tunesische Folklore zu konzentrieren begannen. Schlagzeuger Morgan Berthet ist seit 2012 Teil der Band.

Das vierte und mit guten Kritiken bedachte Album „Legacy“ (2016) enthielt Texte, die von tunesischen Dichtern beigesteuert wurden. MYRATH tourten für zwei Jahre um die Welt und erschienen auf vielen internationalen Musikfestivals. Ihr fünftes und neuestes Studioalbum „Shehili“ (2019) wurde ebenfalls ein Erfolg. Sie tourten erneut und außer auf dem Sweden Rock spielte die Gruppe zum Beispiel auch in Wacken. 2020 trennte sich die Band von Keyboarder Bouchoucha. Seit 2022 spielt Kevin Codfert Keyboards. Ihr neues Album „Karma” wird im September veröffentlicht werden.

Aber jetzt lasst uns auf das Konzert des SRF 2023 konzentrieren. Viele Pyros explodierten am Rand der Bühne und die Show begann. Schwere Gitarren- und Basstöne und auch die kraftvolle Stimme des Sängers waren im zweiten Stück „Born To Survive“ zu hören. Der Gitarrist stand fest wie ein Fels, während sich seine Finger unglaublich schnell bewegten. Arbia spielte alles, von klaren Tönen bis hin zu verzerrten. Einer ihrer größten Hits, das fantastische „Dance“ hat einen eingängigen Refrain und einen tanzbaren Rhythmus, der meinen Körper in Bewegung brachte. Als Zahers Stimme mit Leichtigkeit in die Höhe stieg, war ich begeistert. Er war so begabt. Zorgati konnte mit seiner Stimme spielen und die Noten wie es ihm gefiel hervorbringen und es klang hervorragend.

Die Gruppe spielte ein paar neue Songs, einschließlich „Child Of Prophecy“, was sehr gut war. Der Frontmann begann die Töne etwas tiefer zu singen. Er wechselte dann in eine höhere Tonlage und kurz darauf schwang er sie in einen Hard-Rock-Schrei, was mich einfach umwarf. Auf der Bühne gab es vier Tänzer und Tänzerinnen und eine Bauchtänzerin, sowie zwei Männer mit Gesichtsmasken, die mit brennenden Stäben jonglierten. Alle traten mehrmals während des Konzertes auf. Nach dieser Nummer zog die Band die Aufmerksamkeit auf den 30. Geburtstag des Festivals und sang dem Sweden Rock ein „Happy Birthday“, gemeinsam mit dem gesamten Publikum.

Orientalische Töne und fette Bassriffs trafen sich im Intro von „Merciless Times“. Maleks Finger bewegten sich geschickt über die Gitarrensaiten. Roher Heavy Metal gemischt mit melodischen und wandernden Melodien. Dazu wurden uns verschieden visuelle Effekte geboten. Eine Tänzerin hielt in jeder Hand zwei lange Stoffbahnen hoch und ihre Bewegungen ließen diese passend zur Musik flattern. Die beiden Feuerkünstler schwangen ihre Fackeln so, dass sie extra hoch und groß aufflammten.

Während ihres letzten Songs „Believer“ war die Show bis zum bersten gefüllt mit Feuer und Pyrotechnik. Während eines ausschweifenden Gitarrensolos gab es glitzerndes Feuerwerk am Bühnenrand sowie spektakulär aus den Fackeln der Feuerkünstler. Zaher und das Publikum wechselten sich beim Singen ab, bevor er selbst den Song auf eine schöne Weise beendete. Großer Jubel brandete auf. MYRATH waren wieder erfolgreich. Es war ein sensationelles Konzert. Danach fuhren viele damit fort, „Believer” zu singen, während sich andere unterhielten oder beschwingt lachten. Eigentlich war dieser Donnerstag der Tag des Festivals, an dem ich am müdesten war, aber nach der fantastischen Show dieser Gruppe waren meine Energiereserven aufgefüllt und ich war hellwach.

Die Band hat einen einzigartigen Sound, Ost trifft West. Die Mitglieder hatten Spaß auf der Bühne und scherzten manchmal miteinander. Sie boten ein wohldurchdachtes, cooles Konzert mit vielen verschiedenen Elementen und einer sehr netten Choreographie. Ich glaube, dem gesamten Publikum hat es ab und zu den Atem verschlagen und es starrte einfach nur glücklich zur Bühne, mich inklusive. Die Autorin dieser Zeilen wurde sehr lyrisch. Diese MYRATH-Show war ein unvergessliches Erlebnis. (Anna)

Setlist MYRATH:
Into The Night
Born To Survive
Dance
Child Of Prophecy
Let It Go
Merciless Times
Heroes
Beyond The Stars
Jasmin
Believer

live 20230608 0620 myrath 580x400live 20230608 0602 myrath 275x400

EUROPE (Rock Stage)

Dass das erste (selbstbetitelte) EUROPE-Album vor vierzig Jahren erschienen ist, merkt man der Band um Frontmann Joey Tempest beim besten Willen nicht an. Von der ersten Sekunde an liefern sie, befeuert durch ordentlich Pyro, eine sehr agile und äußerst motivierte Bühnenperformance ab. Das Lächeln weicht Tempest keine Sekunde von den Lippen.


Das Publikum geht die ersten vier Songs bereits gut mit, eine Steigerung ist jedoch deutlich mit den Klängen von „Carrie“ zu bemerken. Der Song sorgt offenkundig für kollektive Gänsehaut-Momente. Einer neben mir strahlt über das ganze Gesicht und bemerkt: „Ich fühle mich gerade wieder wie 14 und erstmals verliebt“. Plötzlich schiebt sich ein bekanntes Gesicht an mir vorbei: Stian (aka Stevie Teaze) von den SUICIDE BOMBERS aus Norwegen, den ich auch jedes Mal auf dem Sweden Rock treffe begrüßt mich kurz und ist auch schon wieder weg. So groß das Festival teilweise wirkt, so häufig sind solche zufälligen Begegnungen.

Als die Band „Superstitious“ anstimmt gibt es im Publikum kein Halten mehr. Die Menschen gehen ordentlich ab, liegen sich in den Armen und spielen Luftgitarre. Tempest baut hier mal eben ein wenig von WHITESNAKEs „Here I Go Again“ ein. Spätestens bei "Cherokee" dann, flippen die Leute völlig aus.

EUROPE ist so eine Band, die definitiv auch bei mir sehr plastische Kindheitserinnerungen weckt. So kann ich Bilder, Gerüche und sogar den Geschmack einer Fanta auf der Zunge abrufen, wenn ich an eines unserer alljährlichen Dorffamilienfeste zurückdenke, bei dem zum Abschluss passend „The Final Countdown“ abgespielt wurde. So wie die Band zum Abschluss zu diesem Lied abgefeiert wird, kommt man nicht umhin festzustellen, hier schwedische Volkshelden vor sich zu haben.

Die Chancen stehen angesichts dieses Auftritts äußerst gut, dass ich mir die Band im Oktober auf einem ihrer drei deutschen Konzerte auf der „The Time Capsule 40th Anniversary Tour“ noch einmal anschaue. Das hat ohne jede Übertreibung richtig viel Spaß gemacht. (Manu)

Setlist 

Walk The Earth
Seven Doors Hotel

Scream Of Anger

Last Look At Eden

Carrie

Love Is Not The Enemy

Heart Of Stone

War Of Kings

Sign Of The Times

Stormwind

Ready Or Not

Superstitious

Cherokee

The Final Countdown

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