Sweden Rock Festival (07.-10.06.2023, Sölvesborg (S))

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Sweden Rock 2023 Lineup

Auch 2023 war das Neckbreaker-Team wieder beim legendären Sweden Rock Festival am Norje Havsbad -  der schwedischen Ostseeküste bei Sölvesborg - dabei. Und diesmal stand mit dem 30-Jährigen ein großes rundes Jubiläum an. Hierzu wurde nicht nur was das wieder einmal fantastische Line-Up angeht wie gewohnt aus allen Rohren geschossen. 40.000 Besucherinnen und Besucher aus 64 verschiedenen Ländern fanden auch in diesem Jahr ihren Weg nach Südschweden und feierten vier Tage sich selbst - und die zahlreichen Bands auf den fünf Festivalbühnen.

30 Jahre mit 1.143 unterschiedlichen Bands - das muss dem Sweden Rock Festival wohl erst mal jemand nachmachen. Die Wettergöttin belohnte das Publikum zum runden Geburtstag jedenfalls mit dem herrlichsten Sommerwetter. Wie gut, dass ich mich kurzfristig dafür entschieden hatte, doch noch die Badesachen in die Tasche zu quetschen. 

In diesem Jahr hatte ich es jedenfalls ganz anders angepackt als die Male zuvor: Statt 12 Stunden Autofahrt nur knapp eineinhalb Stunden auf dem Luftweg. Entspannter geht nicht. Größer hätte die Diskrepanz zwischen Frankfurt International Airport und dem winzigen Flughafen in Kalmar, wo ich freudestrahlend von Anna in Empfang genomnen wurde, nicht sein können: Ein winziges rotes Gebäude - das ist das ganze Ding. Vielsagend der Wegweiser im Abflugbereich: "Zum Flugzeug" - Einzahl!
Den Tag in Kalmar verbrachte ich mit einem ausgiebigen Spaziergang an der Ostseeküste entlang. Sehr viel entspannter, als sich stundenlang den Popo im Auto plattzusitzen. 

Am nächsten Tag ging es dann also weiter nach Norje. Wir bezogen unser Festivaldomizil direkt bei Carita und Stefan, einem herzlichen Paar, das insgesamt 17 Festivalgäste beherbergte. Die beiden hatten sichtlich Spaß am Halligalli in den eigenen vier Wänden. Überraschend: Trotz der Vielzahl an Leuten kam es dank zwei Badezimmern eigentlich nie zu irgendwelchen Wartezeiten für Toilette oder Dusche. Für Anna und mich stand auf dem Grundstück mit einem Caravan unser eigenes kleines Reich zur Verfügung. Entfernung zum Festival: 15 Gehminuten. Entfernung zum Strand: 50 m. Besser gehts einfach nicht. So kamen die Badesachen bei schönen 19 Grad Wassertemperatur auch (fast) jeden Tag zum Einsatz. Noch einmal schlafen - und schon ging die Post ab. Gleich um die Ecke kampierten ein paar Freunde von Anna. Mit dabei: Maja, eine 18 Jahre junge Schwedin, deren Mutter wollte, dass ihre Tochter einmal ein solches Festival erlebt. Und voilá, ist ein Foto von den beiden in einem deutschen Metalmagazin verewigt. (siehe unten). So schnell kann das manchmal gehen.

Auf 100.000 Quadratmetern Festivalfläche wurde den Besucherinnen und Besuchern wieder einmal alles serviert, was das Herz begehrt: Insgesamt 92 alte wie neue, kleine wie große Bands auf fünf Bühnen, 1.200 Meter an Marktständen und 800 Meter an flüssiger wie fester Verpflegung. Nachdem ich letztes Jahr feststellen durfte, dass die Schweden tatsächlich Elchkebap essen, war es diesmal die Kebab-Pizza, die mich zum Staunen brachte: Kulinarisch abenteuerlustig ist man hier definitiv unterwegs. Daneben gab es natürlich das Übliche von Hotdogs, Pizza über Pasta, Langos bis Thai, und auch ein irischer Fish & Chips-Stand gesellte sich diesmal mit dazu. Erwähnenswert ist definitiv die Sauberkeit auf dem Festival, kennt man dies doch durchaus anders von hiesigen Veranstaltungen. Auch hier ein wenig Trivia: 300 Toiletten, 150 Urinale, 1.660 Papierkörbe und 900 Recycling-Tonnen (für Dosen und Flaschen) sorgten für das ungetrübte Vergnügen. 

Besonders hervorgehoben werden sollte unbedingt auch dieses Jahr das gesamte Personal, ob jenes an den zahlreichen Ständen, dem Presse-Team, der Ordningsvakt oder der Stage Security, die u.a. wieder einmal fleißig alle mit kalten Erfrischungen vor dem sicheren Kreislaufkollaps bewahrte. Auch wenn ich mich hier vielleicht wiederhole, fällt es auch in Bezug auf das Publikum jedes Jahr aus Neue auf, wie höflich und rücksichtsvoll alle miteinander umgehen: Niemand steht dem/der anderen auf den Füßen und wenn es doch mal etwas wilder wird, bietet immer irgendjemand  umsichtig von sich aus einen Platz an, wo es sich vielleicht besser stehen ließe. Vier Festivaltage unter Betrunkenen ohne auch nur eine sexuelle Belästigung, ist angesichts dessen, was man als Frau in Deutschland so erfährt, auf jeden Fall zumindest auch eine Erwähnung wert. Um es gleich vorwegzunehmen: Sweden Rock Festival war auch 2023 wieder ein echter Gewinn. (Manu)

swedenrock2023

Manuela und ich waren wieder gekommen um viele Konzerte auf dem Sweden Rock Festival, das dieses Jahr sein 30. Jubiläum feierte und mit einem besonders großen Feuerwerk am Samstag endete, zu fotografieren und darüber zu schreiben. Für mich fühlte es sich doppelt so festlich an, denn es war mein zehntes Mal auf dem Sweden Rock, was ich mit Manu und einigen anderen Freunden am Abend bevor das Festival begann feierte.

Obwohl die Hütte, die wir letztes Jahr gemietet hatten, gemütlich war, war sie einfach zu weit entfernt. Dieses Jahr lebten wir daher in einem Wohnwagen, im Garten eines wundervollen Paares, und wir hatten auch Zugang zu ihrem Haus. Sie waren immer da, um sicherzustellen, dass sich jeder wohlfühlte und hatte, was er oder sie brauchte. Wir haben oft zusammen mit ihnen gefrühstückt oder auch zusammen mit anderen Sweden-Rock-Besuchern, die ebenfalls dort wohnten. Die Aussicht hinunter zum Meer und dem kleinen Strand war sehr schön. Die Gegend war ruhig und friedlich. Und das beste war, dass es nur 15 Minuten dauerte, um zum Haupteingang zu gehen, so dass wir nicht jeden Tag zum Festival und wieder zurück fahren mussten.

Nach einer langen Zeit mit Sonnenschein war der Boden besonders trocken, man könnte die 2023er Veranstaltung also scherzhaft Sweden Dust Festival nennen. Aber natürlich lieber das als Regen. Das Festival bot eine Menge an guten Bands und ich sah mehr Konzerte als letztes Jahr. Eine Auswahl meiner Lieblingsshows auf dem SRF 2023, ohne eine bestimmte Reihenfolge, waren DYNAZTY, WIG WAM, MYRATH, EUROPE, H.E.A.T, IRON MAIDEN, PERFECT PLAN, SYMPHONY X, SKID ROW und THUNDERMOTHER.

Ich möchte auch dem ganzen Personal des Sweden Rock, das uns wieder ein fantastisches Erlebnis beschert hat, meinen Respekt zollen. Über die große Bandbreite an Rock- und Metalgenres sagte jemand: „Das Sweden Rock ist wie eine Tüte Snacks. Es enthält etwas süßes und etwas salziges.“ Ich stimme zu. Es ist für jeden was dabei. (Anna)

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Line-Up 

MÖTLEY CRÜE - DEEP PURPLE - IRON MAIDEN - GHOST

DEF LEPPARD - GOJIRA - BLUE ÖYSTER CULT - ALTER BRIDGE - AIRBOURNE - SOILWORK - U.D.O. - LITA FORD - RANCID - H.E.A.T. - SKID ROW - MONSTER MAGNET - CLUTCH - TESTAMENT - JINJER - DEATHSTARS - EUROPE - WOLFMOTHER - KAMELOT - KATATONIA - SMASH INTO PIECES - BEHEMOTH - POWERWOLF - RAISED FIST - TNT - SATOR - PANTERA - BILLY GIBBONS - SYMPHONY X - MAMMOTH WVH - AVATAR - WIG WAM - ANGRA - DYNAZTY - MYRATH - KINGFISH - BRITISH LION - KORPIKLAANI - NAPALM DEATH - PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS - MIKE TRAMP - CONEY HATCH - THUNDERMOTHER - SPIRITBOX - BLUES PILLS - JODDLA MID SIV - GRAVE - SPIDERGAWD - ERADIKATED - MARDUK - GREEN LUNG - CROWNE - THE CROWN - SELF DECEPTION - THRESHOLD - VENDED - BLOODBOUND - THORBJØRN RISAGER & THE BLACK TORNADO - TUNGSTEN - TRIBULATION - EMPLOYED TO SERVE - TWILIGHT FORCE - ABRAMIS BRAMA - 1349 - BRUTUS - ENFORCER- DIE OBERHERREN - GRIMNER - CHILDREN OF THE SUN - DAHLIA - KARMANJAKAH  - LIAR THIEF BANDIT - MODESTY - RUNNING COOPER - SANCTRUM - THE OVERTHRONE - PERFECT PLAN - THE RAVEN AGE - DEFLESHED - FLORENCE BLACK - HOT BREATH - ROCKKLASSIKER ALLSTARS. - SKYND - CHEZ KANE - MOTVIND  - STRÖM - MINDLESS SINNER - NAKKEKNAEKKER 


Mittwoch, 07.06.2023

DYNAZTY (Sweden Stage)

Das lustige am Sweden Rock ist, dass man so einige Musiker immer und immer wieder zu sehen bekommt: Mit unterschiedlichen Bands, teilweise auf der selben Festivalausgabe. Während mich die Band  AMARANTHE im Vorjahr von der ersten Sekunde so richtig aus den Latschen kippen ließ, war es nun die Aufgabe von Sänger Nils Molin mich auch von seiner anderen Kapelle DYNAZTY zu überzeugen. Sollte eigentlich vergleichsweise einfach werden, befinden sich einige Songs in meiner Musiksammlung, während ich AMARANTHE vorher nicht kannte. 

Als die fünf komplett in dunkler Kleidung auf die Bühne treten und sich durch Pyros noch zusätzlich einheizen lassen, ist es bereits so heiß, dass die Stage Security schon fleißig Wasser anreichen muss. Als bei „Firesign“ das Mikro einen Totalausfall zu verzeichnen hat und der Song weitgehend nur instrumental zu vernehmen ist, lässt sich Molin hierdurch nicht aus dem Konzept bringen und macht unbeeindruckt weiter.

Spielfreude kann man der Band sicher nicht absprechen und so liefern sie eine absolut solide Show ab, bei der sowohl die lauten wie die leisen Töne ihren Anklang finden. Insbesondere bei der Ballade „Yours“ wärmt sich das Publikum beim sozusagen zweiten Act des Festivals schon mal so richtig auf. Schlagzeuger Georg Härnsten Egg zeigt in einem Drumsolo im Anschluss an „Power Of Will“ was er so auf dem Kasten hat. 

Für mich ein durchaus gelungener Auftakt, wenngleich ich feststellen muss, dass mir die früheren Hardrock-Nummern persönlich deutlich mehr zusagen, als die aktuelleren Powermetal-Klänge. Aber das ist sicherlich subjektiv und soll keine Kritik an den Schweden darstellen. (Manu)

Setlist
In The Arms Of A Devil
Firesign
Natural Born Killer
The Grey
Advent
Yours
Power Of Will
Waterfall
Presence Of Mind
The Human Paradox
Heartless Madness

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SPIDERGAWD (Blåkläder Stage)

Das einzige Mal, dass es mich während der vier Tage zur Bühne des schwarzen Leders ziehen sollte, war durch SPIDERGAWD veranlasst. Peinlicherweise hatte ich noch vorher gegenüber dem kanadischen Pressekollegen behauptet, die Band sei aus den USA. Davon war ich fest ausgegangen, war sie mir doch seinerzeit von einem amerikanischen Freund nahegebracht worden. Beim Blick aufs Programm stellte ich dann jedoch fest, dass die fünf Musiker aus Norwegen - meinem home away from home - kommen. Ohjemine. So erklärten sich dann auch gleich die vielen Turbojugend-Kutten-Träger vor der Bühne. Und tatsächlich klingt das Quintett bei genauem Hinhören durchaus typisch norwegisch.

Die Musik lässt sich vielleicht am besten als Mischung aus Heavy und Stoner-Rock mit psychedelischen Klängen beschreiben. Entsprechend wenig Action jenseits der Musik passiert dann auch auf der Bühne. Vielleicht etwas ungewöhnlich, dass mit Rolf Martin Snustad auch ein Saxophonist mit am Start ist.

Die erste Hälfte mir etwas unbekannteren Songs plätschert eher so vor sich hin, als mit „Ritual Supernatural“ jedoch der Part von Stücken eingeläutet wird, die mir bekannt sind, weiß das, was die Band um die Sänger und Gitarristen Per Borten und Brynjar Takle Ohr präsentiert, dann doch sehr gut zu gefallen. Der Höhepunkt gelingt erwartungsgemäß mit „Is This Love?“. Das Ganze gefällt mir schließlich sogar so gut, dass ich mir tatsächlich überlege, ein Konzert der im Herbst geplanten Deutschland-Tour zu besuchen. Zumindest sofern sie irgendwo in der Nähe aufspielen. Ein gelungener Einstand der Musiker aus Trondheim auf dem Sweden Rock. (Manu)

Setlist
The Tower 

Your Heritage 

At Rainbows End 

What You Have Become 

Stranglehold 

Loucille 

Ritual Supernatural

Into The Deep
Serene 
Oceanchild 

Is This Love?
All and Everything

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ANGRA (Sweden Stage) 

Die brasilianische Progressive Power-Metal-band ANGRA wurde 1991 von Gitarrist Rafael Bittencourt gegründet. Diese Gruppe hat neun Studioalben veröffentlicht, das zehnte ist in Arbeit und soll später im Jahr veröffentlicht werden. Ihr viertes Album „Rebirth“ (2001) ist dasjenige, das den größten Erfolg erzielt hat. Es wurde von den Kritikern gut aufgenommen und war ein kommerzieller Erfolg, sowohl in Brasilien als auch international, mit über 100.000 verkauften Kopien weltweit innerhalb von weniger als zwei Monaten.

Der Sänger mit seinen dramatischen Bewegungen konnte das Publikum sofort in seinen Bann ziehen. Progressive, verspielte Töne waren vom Keyboard zu hören und an einem Punkt war es als ob eine Wolke aus übermütigen, aber sanften Violinentönen über uns hinwegschwappte. Dicke, intensive Riffs von Bass und Gitarren waren ein wiederkehrendes Element, wie auch die überschäumenden Soli. Bruno Valverde war wie ein starker Fels hinter den Drums und voller Energie.

Während der ersten Songs steigerten sich Stärke und Geschwindigkeit. „Travelers Of Time“ wurde sehr kraftvoll und enthielt auch ein nettes Zwillingsgitarrensolo. Bittencourt sang ein wenig bei diesem Stück. Dann übernahm Fabio Lione wieder den Gesang. Das sehr gute „Angels Cry“ war ein energetischer Song mit schnellen Trommelschlägen. Valverde und der Bassist Felipe Andreoli machten einen fantastischen Job. Marcelo Barbosa spielte absolut wundervolle Gitarrentöne.

In der Mitte des Konzertes wurde das Tempo gedrosselt und ein paar ruhigere Kreationen wurden gespielt, einschließlich „Rebirth”. Rafael spielt am Anfang und Ende dieses Stückes auf der Akustikgitarre. Der Song begann nett und sanft. Es war, als könnte man die Emotionen in der Luft spüren. Dann steigerten sich Lautstärke und Intensität. Die Fans sangen leidenschaftlich mit. Ab der Mitte wurde der Sound mehr heavy, obwohl es immer noch eine langsame Melodie war. Barbosa spielte ein sehr schnelles Gitarrensolo, das Bittencourt dann fortführte. Marcelo beeindruckte mit seinem Gitarrenspiel mehrere Male während des Sets, zum Beispiel im sehr guten „Carry On“. Im gleichen Stück performte der Sänger einen netten Hard-Rock-Scream, bei dem er eine hohe Note für lange Zeit hielt.

Etwas Abwechslung in der Musik ist gut. Wenn es zu viel wird, kann ich es zusammenhanglos und langweilig finden, was mein persönliches Risiko bei progressivem Material ist. Aber manchmal mag ich dieses scheinbar ungeplante, ob ein Gedanke dahinter steckt und ANGRA waren besser als erwartet. (Anna)

Setlist ANGRA:
Newborn Me
Nothing To Say
Travelers Of Time
Angels Cry
Lisbon
Rebirth
Waiting Silence
Carry On
Nova Era

live 20230607 0301 angra 593x400live 20230607 0320 angra 272x400

AIRBOURNE (Festival Stage)

Als Airbourne um viertel vor sechs die Bühne betreten ist es zum Glück schon ein wenig kühler geworden. Allerdings nicht kühl genug, dass Frontmann Joel O’Keeffe sich nicht umgehend seines T-Shirts entledigt. Aber bei dem Tempo, das die vier Jungs aus Down Under wie gewohnt hinlegen, wird wohl kaum ein Frösteln aufgekommen sein. 

 Für einen Moment dachte ich, die bekannte Bier-Rumwerferei sei heute etwas reduziert - aber weit gefehlt. Das lässt Joel sich genauso wenig nehmen, wie seinen Gang in die Menge, um dort sein Solo zu spielen und sich eine Bierdose auf dem Kopf aufzukloppen. Auch bis zum ersten Circle Pit im Publikum muss niemand lange warten. Das ist der Band jedoch wie sich später zeigt nicht genug und so werden nach „Boneshaker“ kurzerhand weitere von ihnen initiiert und angeleitet. Insbesondere hier höre ich viele deutsche Gespräche. Entweder sind wirklich viele Deutsche diesmal hier oder sie stehen vielleicht besonders auf die Australier? 

 Airbourne stehen seit mehr als 20 Jahren auf den Bühnen dieser Welt. Das Sweden Rock Festival war hierbei der erste Festivalauftritt. Kein Wunder, dass die Australier die Crowd spüren lassen, dass dies hier für sie etwas Besonderes ist. So wird dann auch gleich eine ganze Reihe von Zuschauenden abgeklatscht. Ruhepausen sind auch bei diesem Gastspiel nicht vorgesehen, sie ziehen einfach energiereich durch. Nicht jedoch ohne auch aus dem Publikum das Äußerste herauszuholen. Am Ende des Sets mussten sich die rund 25.000 frühen Besucherinnen und Besucher so hinsetzen und eine Runde „für die am härtesten arbeitende Festival Crew“ Alarm machen. 

Ich habe mich tatsächlich gut unterhalten gefühlt, auch wenn keine der spektakulären Aktionen in irgendeiner Weise neu war. Auch die Songs sind weitgehend immer die Gleichen. Ich würde auch aus diesem Grund kein Clubkonzert mehr besuchen. Aber hier auf dem Festival war es keine einzige vergeudete Minute. (Manu)

Setlist
Ready to Rock 
Too Much, Too Young, Too Fast 
Back in the Game 
Girls in Black 
Boneshaker 
Breakin' Outta Hell 
Stand Up for Rock 'n' Roll 
Live It Up 
Raise the Flag 
Runnin' Wild 

live 230607 0402 airbournelive 230607 0401 airbourne

WIG WAM (Sweden Stage) 

WIG WAM ist eine norwegische Glam-Metal-Band, die 2001 gegründet wurde und deren Line-Up seitdem unverändert ist. Die Mitglieder haben einen heiteren Glanz in ihren Augen, vor allem Sänger Åge Sten „Glam“ Nilsen. Er hat auch eine fantastische Bühnenausstrahlung und einen fabelhaften Kontakt mit dem Publikum. Ihre Musik enthält großartige Melodien mit sehr eingängigen Refrains. Die Gruppe hatte 2005 ihren internationalen Durchbruch, als sie Norwegen beim Eurovision Song Contest vertraten und mit „In My Dreams“ den neunten Platz erreichten. Noch erfolgreicher wurden sie 2022, als ihr Song „Do You Wanna Taste It“ zur Intromelodie der amerikanischen Superheldenserie „Peacemaker“ wurde. Sechs Studioalben haben sie über die Jahre eingespielt. Das letzte, „Out Of The Dark“, wurde vor vier Monaten veröffentlicht und seitdem sind sie auf Tour, inklusive zum ersten Mal den USA und es endet auf der Monsters Of Rock Cruise. Eines der Sommerfestivals war zu meiner Freude das Sweden Rock.

„Never Say Die“ vom vorangegangenen Platte gleichen Namens (veröffentlicht 2021), eröffnete die Show. Der sehr gute Song hat einen netten Rhythmus, der von Øystein „Sporty” Andersen hinter den Drums und dem coole Bassist Bernt „Flash“ Jansen kommt. Gitarrist Trond „Teeny“ Holter ging zum Bühnenrand und spielte ein sehr schönes Solo. Der Mikroständer hatte einen langen Schal um das Kopfende geknotet. Nilsen hielt es mehrere Male während des Konzertes hoch in die Luft. Manchmal machte er schweifende Bewegung, so dass der Stoff wie eine Fahne im Wind flatterte. „Glam“ hat sowohl eine gute Hardrockstimme als auch ein starkes Charisma.

Die ersten drei Songs waren voller Energie und Freude. Während des Titeltracks „Out Of The Dark“ vom neuen Album, wurde das Tempo der Show etwas gedrosselt, was sich in dem Instrumental „The Drop“ fortsetzte. Ein Stück, das nicht wirklich für ein Festivalpublikum geeignet scheint. Für viele klang es wie ein lange Gitarrensolo, aber Holter ist begabt und spielte extrem gut.

Der Sänger brachte viele Male alle dazu, mitzusingen und zu klatschen. Nach einiger Zeit schnappte Åge sich eine Akustikgitarre und wir bekamen das unglaublich tolle „Kilimanjaro“ mit seinem swingenden Rhythmus im Refrain zu hören. Die Mitglieder hatten Spaß und machten manchmal mit dem Publikum oder untereinander ihre Späße. Vor „Daredevil Heat“ rief Nilsen mehrmals „Wohoo!“ und die Menge tat das gleiche. Andersen beendete den Song mit schönen, rollenden, springenden Drumbeats.

Die positive Stimmung stieg mehr und mehr, vor allem während der drei letzten und besten Songs. Natürlich ging alle während einem ihrer größten Hits, „In My Dreams“ besonders aufgeregt. Als die Tönen stiegen jubelte die Menge. Jeder sang aus vollem Herzen mit. Noch mehr Freude und Energie entluden sich, als ihr Megahit „Do You Wanna Taste It” gespielt wurde. Dann wurde es wirklich wild bei den Fans. Alle im Publikum tanzten und sangen mit. Alles in allem war dieses Konzert absolut fantastisch. (Anna)

Setlist WIG WAM:
Never Say Die
Rock My Ride
Non Stop Rock’n’Roll
Out Of The Dark
The Drop
Kilimanjaro
Daredevil Heat
Forevermore
Bless The Night
Hard To Be A Rock’n’Roller
In My Dreams
Do Ya Wanna Taste It

live 20230607 0520 wigwam 266x400live 20230607 0506 wigwam 602x400

DEF LEPPARD (Festival Stage)

Diese englische Hardrock-Band muss man nicht wirklich vorstellen, aber ich kann schnell erwähnen, dass sie 1976 gegründet wurden und weltweit über 100 Millionen Platten verkauft haben. Seit 1992 besteht die Gruppe aus Sänger Joe Elliot, Bassist Rick Savage, Schlagzeuger Rick Allen sowie den Gitarristen Phil Collen und Vivian Campbell. DEF LEPPARD wurden 2019 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Sie haben zwölf Studioalben eingespielt, von denen das letzte, „Diamond Star Halos“ im May 2022 veröffentlicht wurde.

„Pyromania“ (1983), mit den Singles „Photograph“, „Rock Of Ages“, „Foolin‘“ und mehr wurde letztendlich ein Diamant-Album, genau wie ihr extrem populäres Album „Hysteria“ (1987). Das Material beinhaltet Megahits wie „Pour Some Sugar On Me“, „Animal“, „Love Bites“, „Hysteria“, „Rocket“ und „Armageddon It“. Mit diesen beiden Aufnahmen, die jede über 10 Millionen Kopien in den USA verkauft hat, sind DEF LEPPARD eine von nur fünf Rockbands, die das geschafft haben, zusammen mit THE BEATLES, LED ZEPPELIN, PINK FLOYD und VAN HALEN.

Es war das fünfte Mal, dass sie auf dem Sweden Rock Festival spielten. Das letzte Mal war 2019 und es war nicht nur ein wunderbares Konzert, sonder das beste, das ich von DEF LEPPARD gesehen habe. Meine Erwartungen für den diesjährigen Gig waren daher ziemlich hoch. Die Musik begann und bald erschienen alle Mitglieder auf der Bühne. Jubel brauste über all um mich herum auf. Hinter dem Drumriser war ein riesiger Backdrop-Bildschirm, der die visuellen Effekte abspielte. Elliot hatte eine starke und gute Stimme. Nach dem ersten Song begrüßt uns Joe und fragt, wie wir uns fühlen, gefolgt von „Ich habe eine Frage an euch: Do you wanna get rocked?“. Dann wurde „Let’s Get Rocked“ gespielt. Während des Refrains sang das Publikum mit. Der positive Sound der Gruppe war ansteckend.

Auf dem Backdropbildschirm waren Karussells in einem Vergnügungspark zu sehen und der Song „Animal“ begann. Ganz automatisch klatschten wir, so wie es sein sollte, an den richtigen Stellen im Refrain. Im Mittelteil hielt Phil die Finger seiner linken Hand um den Hals seiner Gitarre, während er mit der rechten Hand das Instrument an den Saiten anhob und es ein wenig springen ließ. So erzeugte er den quietschenden, coolen Sound, den man nach dem „Huh!“ des Frontmanns hören konnte.

Gitarrist Vivian Campbell stand vor dem Publikum und begann „Armageddon It“ zu spielen. Später performte er auch das Solo. Während dieser Nummer war es unmöglich, stillzustehen. Ein paar Songs später begannen die Scheinwerfer zu kreisen und das ruhigere Stück „Love Bites“ war zu hören. Einige Zuschauer pfiffen kurz und alle um mich herum sangen mit.

Der Sänger schnappte sich eine Gitarre und Campbell spielte akustisch in „This Guitar“. Die Melodie wurde Gary Rossington von LYNYRD SKYNYRD gewidmet, der im März diesen Jahres gestorben ist. Es war eine langsamere Melodie im Südstaatenstil. Obwohl es eine schöne Melodie war, war sie nach einer Weile auch etwas einschläfernd. Nach einer weiteren Ballade, weckte „Rocket“ alle auf. Danach waren Pfiffe und Jubel zu hören. Einige Songs später fiel die Qualität des Auftritts wieder etwas, als das Instrumental „Switch 625“ gespielt wurde, das für mich eher nach Füllmaterial klang und ich verlor eine Zeit lang das Interesse. Doch Allen spielte ein eindrucksvolles Drumsolo, das sehr gut angenommen wurde. Übrigens ist es immer eine Freude, den begabten Drummer hinter seinem Kit lächeln zu sehen.

Als Phil und Vivian während des Klassikers „Hysteria“ Seite an Seite stand und zusammen das Gitarrensolo spielten war es beinahe magisch. Es gab auch wundervolles Bassspiel von Rick. Dieses Stück ließ den Rhythmus durch den Körper fließen und es war unmöglich, stillzustehen. Das folgende „Pour Some Sugar On Me“ mit seinem flirtenden Stil brachte uns in eine gute Stimmung und viele sprangen, tanzten oder sangen aus vollem Herzen mit.

Der Arenarock von DEF LEPPARD war melodisch wie immer, mit eingängigen Hooks und Gesangsharmonien. Das Konzert, das sie vor vier Jahren gespielt haben, ist immer noch mein Favorit, aber auch dieses Jahr spielten sie eine sehr gute Show. Natürlich war eine große Menschenmenge versammelt, um diese Legenden spielen zu sehen und in der Abendsonne fühlten sich alle gut. Wie immer spielte die Band Hardrock, der einen glücklich macht. (Anna)

Setlist DEF LEPPARD:
Take What You Want
Let’s Get Rocked
Animal
Foolin’
Armageddon It
Kick
Love Bites
Promises
This Guitar
When Love And Hate Collide
Rocket
Bringin’ On The Heartbreak
Switch 625 / Drum solo
Hysteria
Pour Some Sugar On Me
Rock Of Ages
Photograph

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MÖTLEY CRÜE (Festival Stage)

Nach dem Konzert vom Headliner des Abends fiel der verheißungsvolle Satz „Ich bin ja mal auf Manus Review gespannt“. Nun, wer mich ein wenig kennt, den wird hieran nichts überraschen. Das Fazit fällt ganz genauso ambivalent und zum Teil aus den gleichen Gründen wie im Vorjahr bei Guns N’ Roses aus. 

Aber zunächst einmal zum Setting. Beim furiosen Gig von DEF LEPPARD hatte ich Glück gehabt und war in der zweiten Reihe gelandet. Trotz der eineinhalb Stunden Wartezeit bis zu CRÜE entscheide ich mich an Ort und Stelle zu bleiben, und das obwohl die Beine schon ordentlich schmerzen. Anders als man es bei diesem Festival gewohnt ist, gibt es hier auch recht viel Gedrängel. Der Anteil an jungem Publikum ist erstaunlicherweise ziemlich hoch. Das ist irgendwie erfreulich und gibt Hoffnung für die Zukunft des RnR. Gleichzeitig ist die Wartezeit nicht besonders angenehm. Einer vielleicht gerade 18 Jahre alten jungen Frau hinter mir geht es nicht so gut und sie setzt sich inmitten des Gedränges hin. Das bedeutet, dass ich über eine Stunde quasi auf eineinhalb Beinen rumstehe. Umso erlösender, als bereits zehn Minuten vor dem Start das Intro mit „You Gotta Fight For Your Right To Party“ einsetzt. Als die Amerikaner dann schließlich die Bühne betreten, Nikki Sixx standesgemäß mit der Schwedenflagge in der Hand, gibt es einen großen Kreischalarm - es gibt also Dinge, die ändern sich auch in vier Jahrzehnten nicht. 

Einerseits enttäuscht die Band musikalisch kein bisschen. Eigentlich alle Hits werden zum Besten gegeben, die vier legen eine große Spielfreude an den Tag und ich freue mich wirklich, all diese großen Songs endlich mal live zu erleben. Es gibt viele gute und schöne Momente und musikalisch gibt es hier wirklich wenig zu meckern. Am Ende gelingt es mir sogar noch ein Guitarpick von Nikki Sixx für die Sammlung zu ergattern. An Sixx habe ich auch nichts auszusetzen, irgendwie bringe ich ihn mit bestimmten Dingen (vielleicht zu Unrecht) nicht in Verbindung. John 5 ist ein würdiger Ersatz für den leider krankheitsbedingt ausgefallenen Mick Mars an der Gitarre. Mal spuckt er gut sichtbar seinen Speichel aus, mal liegt er anlässlich des Gitarrensolos beim SEX PISTOLS Cover „Anarchy In The UK“ auf dem Rücken, ein anderer Mal spielt er einen ganzen Song mit einem blinkenden Etwas im Gesicht. Man könnte fast sagen er lässt die anderen etwas in seinem Schatten zurück. Richtig gut durch produziert ist wie bereits bei DEF LEPPARD auch das Leinwand-Spektakel, was von der eigenen „Mötley Crew“ mit Livesequenzen bespielt wird. 

Andererseits: Sänger Vince Neill überzeugt mich nur bedingt, auch wenn es nicht ganz so arg ist wie im letzten Jahr bei Axl Rose. Und sicher ist es müßig sich darüber zu beklagen, dass MÖTLEY CRÜE auch im Jahr 2023 noch tun, wofür sie bekannt sind: Den bekannten Tugenden des 80er Jahre Rocks frönen. Klar hat Schlagzeuger Tommy Lee - den ich einfach noch nie mochte - Recht, wenn er sich presseöffentlich darüber lustig macht, dass sich Menschen darüber aufregen, dass er Frauen im Publikum auffordert ihre Brüste zu entblößen. Aber so gab es doch einige Momente, die irgendwie aus der Zeit gefallen und damit peinlich wirkten, wie eben besagte „Tittycam“, die riesigen aufgeblasenen Gummipuppen auf der Bühne, oder auch die beiden Tänzerinnen, die vom Alter locker die Enkelinnen der alten Herren Musiker sein könnten. Ein Blick in die Gesichter des Publikums um mich herum liest dort jedenfalls auch keine große Begeisterung, sondern eher auch eines: Fremdscham. DEF LEPPARD haben sich einfach würdevoller gezeigt. Dies also zum Wermutstropfen. 

Beendet wird das Set mit den obligatorischen Schüssen am Ende. Ein langer erster Abend geht um viertel for eins zu Ende. Ich bin froh sie jetzt endlich einmal gesehen zu haben und gleichzeitig kein Ticket für die Tour gekauft zu haben. Hier gibt es nun wirklich nicht mehr viel zu sehen, weitergehen. Nun heißt es Kräfte sammeln für den nächsten Tag (Manu)

Setlist
Wild Side
Shout At The Devil
Too Fast For Love
Don`t Go Away Mad (Just Go Away)
Saints Of Los Angeles
Live Wire
Looks That Kill
The Dirt
Rock And Roll Pt. 2 / Smokin` In The Boys Room / Helter Skelter / Anarchy In the U.K. / Blitzkrieg Bop
Home Sweet Home
Dr. Feelgood
Same Ol` Situation
Girls, Girls, Girls
Primal Scream
Kickstart My Heart

live 20230607 0701 mötleycrüe 594x400live 20230607 0707 mötleycrüe 260x400


Donnerstag, 08.06.2023

LITA FORD (Festival Stage) 

Die heute 64 Jahre alte Rockikone LITA FORD fehlte definitiv noch auf meiner „To See“-Liste. Und das Sweden Rock ist wie fast immer jener Ort, bei dem diese Liste wieder ein ganzes Stück kürzer wird. 

Unter heute wieder ziemlich aufgeheizten Temperaturen betritt die Amerikanerin mit britischen Wurzeln die Bühne im sehr stylischen weißen Ganzkörperanzug. Der erste Teil des Sets ist gut, aber eher nicht überragend. Dies wird jedoch nach einigen Songs deutlich besser, nicht zuletzt, als Bobby Rock an der Schießbude mit einem langen und eindrücklichen Drum-Solo der Menge einheizt. Das tut er so lässig, dass er dabei nebenher noch Videos mit seinem Handy aufnehmen und seine Flüssigkeitszufuhr sichern kann. Die Band scheint insgesamt sehr gut aufeinander eingespielt und gut aufgelegt zu sein. 

Für das Runaways-Cover „Cherry Bomb“ hat Lita extra ihre Gitarre von 1977 aus dem Keller gekramt. Zum Duet „Close My Eyes Forever“ führt sie ihre Double-Axe aus. Gitarrist Patrick Kennison übernimmt den männlichen Gesangspart - und dies richtig gut. Sicher ein Highlight des Auftritts. Auch der schwedische Band-Benjamin Mårten Andersson fügt sich sehr gut in das Gefüge ein. Als die Sängerin zum Abschluss von „Kiss Me Deadly“ ihr schwarzes Leathercap in die Menge wirft, erhält sie ihren verdienten Applaus.

Insgesamt hat mich der Auftritt am Ende nicht restlos begeistert, aber er wird definitiv in positiver Erinnerung bleiben. Persönlich hätte ich mir sicher noch Songs wie „Shot of Poison“, „Only Women Bleed“ oder „Lisa“ gewünscht. Mit der Songauswahl allen gerecht zu werden ist jedoch bekanntermaßen unmöglich. (Manu)

Setlist
Gotta Let Go
Larger Than Life
Relentless
Back To The Cave
Can`t Catch Me
Cherry Bomb
Black Leather
Close My Eyes Forever
Kiss Me Deadly

live 230608 0109 litafordlive 230608 0111 litaford

CROWNE (Blåkläder Stage)

Die schwedische Hard-Rock-Truppe CROWNE wurde 2020 gegründet und besteht aus Sänger Alexander Strandell (ART NATION), Bassist John Levén (EUROPE), Schlagzeuger Christian „Kicken” Lundqvist (THE POODLES) and Keyboarder Jona Tee (H.E.A.T), sowie seit 2022 Gitarrist Love Magnusson (DYNAZTY). Davor spielte Jona Gitarre, obwohl Magnusson einsprang und die Soli auf dem Debütalbum „Kings In The North” (2021) einspielte. Das Sequel „Operation Phoenix“ wurde Anfang 2023 veröffentlicht und auf dem Sweden Rock Festival traten die Jungs zum ersten Mal als diese spezielle Band auf.

Je fünf Songs von ihren beiden Alben wurden gespielt, in einer gut gemischten Reihenfolge. Aus irgendeinem Grund konnte Levén nicht dabei sein, daher sprang Loves Bandkollege Jonathan Olsson von DYNAZTY ein und wurde zeitweiliger Bassist. Vielleicht konnte der Sänger das Fragezeichen im Gesicht vieler Zuschauer sehen, als er den Song „Super Trooper“ ankündigte oder vielleicht machte er auch nur einen Spaß. Für diejenigen unter euch, die sich jetzt wundern – es ist kein Cover von ABBAs „Super Trouper“, sondern CROWNEs eigener Melodic-Hard-Rock-Song.

Lundqvist ist ein unglaublich talentierter Drummer. Der Rhythmus schien aus seinem Körper zu kommen. Selbst wenn es einmal eine Ballade war und Christian langsamer spielte, war da immer noch eine Menge Energie. Ein weiterer talentierter Musiker ist Gitarrist Magnusson, der einmal ganz alleine auf der Bühne stand und ein schönes Solo ablieferte.

CROWNE ist eine Truppe fantastischer Musiker. Alle sind es gewohnt, auf der Bühne zu stehen, von daher merkte man gar nicht, dass es sich um eine Premiere handelte. Sie hatten eine ziemlich gute Interaktion und hatten Spaß zusammen. Strandell strahlte wie die Sonne und alles, was er tat, tat er mit viel Hingabe. Alexander hatte eine gute Verbindung zum Publikum. Die Leute schienen die beiden Alben viel gehört zu haben. Viele sangen sowohl die Strophen, als auch die Refrains mit. (Anna)

Setlist CROWNE:
Kings In The North
Perceval
In The Name Of The Fallen
Super Trooper
Mad World
Save Me From Myself
Operation Phoenix
- Guitar solo -
The Last Of Us
Sharoline
Champions

live 20230608 0208 crowne 591x400live 20230608 0211 crowne 274x400

U.D.O. (Festival Stage)

Der heute 71 Jahre alte Udo Dirkschneider gründete die Band U.D.O. vor nunmehr 36 Jahren. Heute stehen hier mehrere Generationen auf der Bühne. Neben seinem 29 Jahre alten Sohn Sven an den Drums ist u.a. auch der 31 Jahre alte Gitarrist Fabian „Dee“ Dammers mit am Start. Und irgendwie wirkt das ganze auch ausgesprochen familiär. So zum Beispiel, wenn Dirkschneider Dammers während dieser spielt die Hand auf die Schultern legt. Vervollständigt wird dieses Bild vielleicht dadurch, dass mit Peter Baltes erst in diesem Jahr ein Mistreiter aus alten ACCEPT-Tagen zur Band gestoßen ist. 

Wer sich einen kleinen musikalischen Vorgeschmack auf das neue im August erscheinende Album „Touchdown“ erhofft hat, wurde leider enttäuscht. Dafür beglückte die Band das Publikum erwartungsgemäß mit einem Potpourri aus nunmehr 17 Studioalben. Gemessen an dem beeindruckenden Lebenswerk wirkt Dirkschneider mit Camouflagehose, Glatze, Sonnenbrille und Nieten-Lederjacke und -handschuhen relativ unscheinbar auf der Bühne. Ich erwische mich bei dem Gedanken, dass man ihm im Alltag vermutlich eher nicht ansieht, dass er für seinen Broterwerb auf solch großen Bühnen steht. Er wirkt wie der nette Onkel von nebenan, während Dammers echte Rockstar-Vibes ausstrahlt. Aber vielleicht ist ja auch genau dies das Erfolgskonzept?

Die Schweden zeigen jedenfalls einmal mehr, wie sehr sie deutsche Acts zu schätzen wissen und feiern die Band gebührend. Als das Quintett die Bühne verlassen hat, schallen noch minutenlange „Üüüüdo, Üüüüdo, Üüüüüdo“-Gesänge über das Gelände. (Manu)

Setlist
Animal House
Holy Invaders
Go Back To Hell
24/7
Independence Day
The Wrong Side of Midnight
Timebomb
The Bogeyman
Metal Never Dies
Holy
They Want War
I Give As Good As I Get
Man And Machine
One Heart One Soul

live 230608 0409 udolive 230608 0403 udo

CHRISTONE KINGFISH INGRAM (Sweden Stage)

Seit der Veröffentlichung des Grammy-nominierten Debütalbums “Kingfish” (2019) wurde Gitarrist, Sänger und Songschreiber CHRISTONE “KINGFISH” INGRAM schnell zur Blues-Stimme seiner Generation. Zum Beispiel spielte der 24jährige schon zwei nationale Headlinertouren, trat mit seinem Mentor und Freund BUDDY GUY auf und wurde von Sir ELTON JOHN auf dessen Podcast interviewt. Ingram war schon auf dem Cover diverser Magazine wie zum Beispiel „Guitar World”. Sein Gitarrenspiel wurde mit großartigen Künstlern wie B.B. KING, JIMI HENDRIX und PRINCE verglichen. Das Grammy-preisgekrönte und neueste Material erhielt den Namen „662“, nach der Ortsvorwahl der Gegend, in der Christone in Mississippi lebt. Dieses zweite Material zeigte seine persönlichere Seite.

Der Sound des Amerikaners ist inspiriert vom Delta Blues, aber auch von Gospel, Jazz und Rock. KINGFISH verliebte sich als kleines Kind in die Musik. Urspünglich spielte er Schlagzeug, dann Bass. In jungen Jahren bekam er seine erste Gitarre und entwickelte sich schnell, schon ein paar Monate später stand er zum ersten Mal auf einer Bühne. Mit 16 verdrehte er den Leute die Köpfe und begann Preise zu gewinnen. Dieser Bluesspieler ist wiederholt in Clubs, Konzerthallen und auf Festivals in den USA, Kanada und Europa aufgetreten. Jetzt war das Sweden Rock Festival an der Reihe, von ihm besucht zu werden und es war Ingrams erstes Mal in Schweden.

Das Konzert begann mit wundervoll swingendem Blues und man merkte sofort, dass dieser Kerl eine echte Nummer ist. Seine Finger bewegten sich schnell und präzise über die Saiten. Dafür, dass er so jung ist, hat Christone eine sehr erwachsene, tiefe Stimme, was faszinierend ist. Es ist bluesig und emotional. KINGFISH beeindruckte mit seinem Gitarrenspiel, hielt und beugte die Noten mit Leidenschaft und Kontrolle. Einmal verlangsamte sich die Musik, beinahe bis zu absoluter Stille. Das einzige, was man hören konnte, waren die Töne von der Gitarre, sowohl zurückhaltend als auch gleichzeitig kraftvoll.

Das sehr gute „Not Gonna Lie“ war cooler Blues mit Attitude und enthielt herausragendes Gitarrenspiel. Die anderen Musiker der Band schienen zum Leben erweckt worden zu sein. Ein Funke zusätzliche Energie wurde entzündet und es entwickelte sich zu einer längeren Jamsession. Viele im Publikum tanzten oder bewegten sich im Takt. Leider war der instrumentale Part ein wenig zu lang, und das Interesse schwand für eine Weile. Doch Ingram fing uns bald wieder ein mit dem coolen Rhythmus im fantastischen „Outside Of This Town“. Christone lieferte flirtende, einnehmende Töne und die Intensität war in der Luft zu spüren. Danach spielte er mit voller Kraft, was die Luft vibrieren ließ.

Es gab mehr Energie und rockigeren Blues in dem superben „Long Distance Woman“. Viele Arme waren in die Luft gereckt und die meisten von uns bewegten sich im Tempo, während sich der Rhythmus durch unsere Körper ausbreitete. In diesem Song bekamen wir einige fantastische Gitarrensoli zu hören. Ingram spielt normalerweise mit einem relaxten Gefühl. Als Zuschauer begann ich, mich ruhig, warm und glücklich zu fühlen. Es war auch schön, so viele jüngere Leute zu sehen, die diese Art von Musik genossen. Es mag in Richtung Bluesrock gehen, es mag in Richtung von glattem R&B oder Jazz gehen, aber vor allen Dingen ist es traditioneller Blues.

Sanfte, rollende Töne wärmten das Publikum mindestens so sehr wie die Sonne an diesem Tag. Manchmal war es jedoch etwas zu sanft und gelassen für ein Hard-Rock-Publikum, aber nur wenige Leute gingen. Genau wie sein Idol Hendrix, nahm KINGFISH seine elektrische Gitarre ab, legte sie auf den Boden und verließ die Bühne, als das Konzert beendet war, während der letzte Ton noch immer von den Amps klang. Wenn man kein Fan von langen Gitarrensoli ist, war es vielleicht etwas viel davon. Wenn Gitarrensoli aber das beste sind, was du dir vorstellen kannst, dann war es fantastisch. Ich bin irgendwo dazwischen und muss zugeben, dass meine Gedanken ab und zu abschwiffen. Was auch immer man davon halten mag, CHRISTONE KINGFISH INGRAM ist extrem gut. (Anna)

live 20230608 0405 christonekingfishingram 602x400live 20230608 0406 christonekingfishingram 275x400

MYRATH (Sweden Stage)

MYRATH spielten auf dem Sweden Rock 2019 zwei Konzerte, aber ich habe keine davon gesehen, was ich später bereut habe. Ich hörte, dass es absolut fantastische Shows waren und viele Zuschauer war hin und weg. 2023 wollte ich sie daher nicht noch einmal verpassen. Ihr Sound ist eine Mischung aus nahöstlichen Instrumenten, Power Metal und Progressive Rock. Sie sind die erste Band aus Tunesien, die bei einem ausländischen Label unter Vertrag ist. Ihre Shows sind bekannt als magisch, mit Tänzern, Magiern und Feuerschlucker.

Die Truppe begann 2001 Form anzunehmen, jedoch unter einem anderen Namen. Der Initiator war der Gründer und Gitarrist Malek Ben Arbia. Die Mitgliederzahl stieg auf fünf, als Keyboarder Elyes Bouchoucha 2003 einstieg. Er übernahm auch die Rolle des Sängers. Einige Jahre später trafen die Jungs den französischen Musiker Kevin Codfert, der seit MYRATHs ersten Album „Hope“ (2007) ihr Produzent ist. Zur gleichen Zeit wurde Anis Jouini der Bassist der Band. Kurz darauf stieg auch Sänger Zaher Zorgati ein und übernahm den Posten am Mikro von Elyes. Zorgatis Fähigkeit, orientalische Gesänge mit Heavy Metal zu kombinieren, wurde zu einem Schlüsselelement im Sound von MYRATH, während sich die Texte auf tunesische Folklore zu konzentrieren begannen. Schlagzeuger Morgan Berthet ist seit 2012 Teil der Band.

Das vierte und mit guten Kritiken bedachte Album „Legacy“ (2016) enthielt Texte, die von tunesischen Dichtern beigesteuert wurden. MYRATH tourten für zwei Jahre um die Welt und erschienen auf vielen internationalen Musikfestivals. Ihr fünftes und neuestes Studioalbum „Shehili“ (2019) wurde ebenfalls ein Erfolg. Sie tourten erneut und außer auf dem Sweden Rock spielte die Gruppe zum Beispiel auch in Wacken. 2020 trennte sich die Band von Keyboarder Bouchoucha. Seit 2022 spielt Kevin Codfert Keyboards. Ihr neues Album „Karma” wird im September veröffentlicht werden.

Aber jetzt lasst uns auf das Konzert des SRF 2023 konzentrieren. Viele Pyros explodierten am Rand der Bühne und die Show begann. Schwere Gitarren- und Basstöne und auch die kraftvolle Stimme des Sängers waren im zweiten Stück „Born To Survive“ zu hören. Der Gitarrist stand fest wie ein Fels, während sich seine Finger unglaublich schnell bewegten. Arbia spielte alles, von klaren Tönen bis hin zu verzerrten. Einer ihrer größten Hits, das fantastische „Dance“ hat einen eingängigen Refrain und einen tanzbaren Rhythmus, der meinen Körper in Bewegung brachte. Als Zahers Stimme mit Leichtigkeit in die Höhe stieg, war ich begeistert. Er war so begabt. Zorgati konnte mit seiner Stimme spielen und die Noten wie es ihm gefiel hervorbringen und es klang hervorragend.

Die Gruppe spielte ein paar neue Songs, einschließlich „Child Of Prophecy“, was sehr gut war. Der Frontmann begann die Töne etwas tiefer zu singen. Er wechselte dann in eine höhere Tonlage und kurz darauf schwang er sie in einen Hard-Rock-Schrei, was mich einfach umwarf. Auf der Bühne gab es vier Tänzer und Tänzerinnen und eine Bauchtänzerin, sowie zwei Männer mit Gesichtsmasken, die mit brennenden Stäben jonglierten. Alle traten mehrmals während des Konzertes auf. Nach dieser Nummer zog die Band die Aufmerksamkeit auf den 30. Geburtstag des Festivals und sang dem Sweden Rock ein „Happy Birthday“, gemeinsam mit dem gesamten Publikum.

Orientalische Töne und fette Bassriffs trafen sich im Intro von „Merciless Times“. Maleks Finger bewegten sich geschickt über die Gitarrensaiten. Roher Heavy Metal gemischt mit melodischen und wandernden Melodien. Dazu wurden uns verschieden visuelle Effekte geboten. Eine Tänzerin hielt in jeder Hand zwei lange Stoffbahnen hoch und ihre Bewegungen ließen diese passend zur Musik flattern. Die beiden Feuerkünstler schwangen ihre Fackeln so, dass sie extra hoch und groß aufflammten.

Während ihres letzten Songs „Believer“ war die Show bis zum bersten gefüllt mit Feuer und Pyrotechnik. Während eines ausschweifenden Gitarrensolos gab es glitzerndes Feuerwerk am Bühnenrand sowie spektakulär aus den Fackeln der Feuerkünstler. Zaher und das Publikum wechselten sich beim Singen ab, bevor er selbst den Song auf eine schöne Weise beendete. Großer Jubel brandete auf. MYRATH waren wieder erfolgreich. Es war ein sensationelles Konzert. Danach fuhren viele damit fort, „Believer” zu singen, während sich andere unterhielten oder beschwingt lachten. Eigentlich war dieser Donnerstag der Tag des Festivals, an dem ich am müdesten war, aber nach der fantastischen Show dieser Gruppe waren meine Energiereserven aufgefüllt und ich war hellwach.

Die Band hat einen einzigartigen Sound, Ost trifft West. Die Mitglieder hatten Spaß auf der Bühne und scherzten manchmal miteinander. Sie boten ein wohldurchdachtes, cooles Konzert mit vielen verschiedenen Elementen und einer sehr netten Choreographie. Ich glaube, dem gesamten Publikum hat es ab und zu den Atem verschlagen und es starrte einfach nur glücklich zur Bühne, mich inklusive. Die Autorin dieser Zeilen wurde sehr lyrisch. Diese MYRATH-Show war ein unvergessliches Erlebnis. (Anna)

Setlist MYRATH:
Into The Night
Born To Survive
Dance
Child Of Prophecy
Let It Go
Merciless Times
Heroes
Beyond The Stars
Jasmin
Believer

live 20230608 0620 myrath 580x400live 20230608 0602 myrath 275x400

EUROPE (Rock Stage)

Dass das erste (selbstbetitelte) EUROPE-Album vor vierzig Jahren erschienen ist, merkt man der Band um Frontmann Joey Tempest beim besten Willen nicht an. Von der ersten Sekunde an liefern sie, befeuert durch ordentlich Pyro, eine sehr agile und äußerst motivierte Bühnenperformance ab. Das Lächeln weicht Tempest keine Sekunde von den Lippen.


Das Publikum geht die ersten vier Songs bereits gut mit, eine Steigerung ist jedoch deutlich mit den Klängen von „Carrie“ zu bemerken. Der Song sorgt offenkundig für kollektive Gänsehaut-Momente. Einer neben mir strahlt über das ganze Gesicht und bemerkt: „Ich fühle mich gerade wieder wie 14 und erstmals verliebt“. Plötzlich schiebt sich ein bekanntes Gesicht an mir vorbei: Stian (aka Stevie Teaze) von den SUICIDE BOMBERS aus Norwegen, den ich auch jedes Mal auf dem Sweden Rock treffe begrüßt mich kurz und ist auch schon wieder weg. So groß das Festival teilweise wirkt, so häufig sind solche zufälligen Begegnungen.

Als die Band „Superstitious“ anstimmt gibt es im Publikum kein Halten mehr. Die Menschen gehen ordentlich ab, liegen sich in den Armen und spielen Luftgitarre. Tempest baut hier mal eben ein wenig von WHITESNAKEs „Here I Go Again“ ein. Spätestens bei "Cherokee" dann, flippen die Leute völlig aus.

EUROPE ist so eine Band, die definitiv auch bei mir sehr plastische Kindheitserinnerungen weckt. So kann ich Bilder, Gerüche und sogar den Geschmack einer Fanta auf der Zunge abrufen, wenn ich an eines unserer alljährlichen Dorffamilienfeste zurückdenke, bei dem zum Abschluss passend „The Final Countdown“ abgespielt wurde. So wie die Band zum Abschluss zu diesem Lied abgefeiert wird, kommt man nicht umhin festzustellen, hier schwedische Volkshelden vor sich zu haben.

Die Chancen stehen angesichts dieses Auftritts äußerst gut, dass ich mir die Band im Oktober auf einem ihrer drei deutschen Konzerte auf der „The Time Capsule 40th Anniversary Tour“ noch einmal anschaue. Das hat ohne jede Übertreibung richtig viel Spaß gemacht. (Manu)

Setlist 

Walk The Earth
Seven Doors Hotel

Scream Of Anger

Last Look At Eden

Carrie

Love Is Not The Enemy

Heart Of Stone

War Of Kings

Sign Of The Times

Stormwind

Ready Or Not

Superstitious

Cherokee

The Final Countdown

live 230608 0804 europelive 230608 0811 europe


Freitag, 09.06.2023

SATOR (Rock Stage)

Festivaltag drei beginnt mit einer Band, die zu meinen persönlichen Entdeckungen des Sweden Rock 2017 gehörte: SATOR. Genau für diese Erlebnisse, die das Portfolio der von mir regelmäßig gehörten Bands erweitern, liebe ich dieses Festival.

Im Vergleich zu 2017 spielte SATOR diesmal auf einer größeren Bühne, ohne dabei verloren zu wirken. Die Energie und gute Laune von Bassist Heikki Kiviaho überstrahlte auch diesmal wieder alles. Einen Bühnenturm zu erklettern gab es diesmal jedoch leider für ihn nicht, dafür begeistert er das Publikum bei „Dance To The Rocket From The Crypt“ mit ein paar Boxmoves. Langweilig wird es bei dieser Band keine Minute, wenngleich das Publikum zur Mittagszeit noch nicht wirklich agil dabei ist. Dies wird entsprechend von Sänger Kent Norberg liebevoll kommentiert, verbunden mit der Wertschätzung, dass trotz der frühen Spielzeit so viele gekommen sind. Mit „When You Lie Down With Dogs“ verstärken zwei Bläser, die als Victor und Gustav oder auch die „Horns of Stockholm“ dem Publikum vorgestellt werden. 

Das Setlist ist gespickt mit einer Reihe von Cover-Songs. Die Band zeigt insbesondere bei diesen mit ständigen Wechseln bei den Gesangseinlangen, dass hier überdurchschnittlich viel Gesangstalent in der Band versammelt ist. Die Textunsicherheit beim DEVO-Cover „Shimmy Shake“ löst Kiviaho kurzerhand durch ein Lyric-Sheet in seiner Hand, von dem er absingt. 

„Wir sind eine Institution, wir sind die Auferstehung“ schallt es von der Bühne, die Rock n Roll Vibes sind richtig stark. Beim Hit „I Wanna Go Home“ gesellt sich noch ein bisschen Country-Feeling dazu und jetzt scheint das Publikum dann schließlich auch wieder richtig im Film und bereit für den bevorstehenden langen Tag. (Manu)

Setlist
Slug it Out
Gamma Gamma Hey
No Reason
Brown Eyed Son (Katrina And The Waves)
When You Lie Down With Dogs
Wanted: Hope And Pride Before I Die
Shimmy Shake (Devo)
Turn Off The News
I Will Stay (Hurriganes)
We`re Right, You`re Wrong
Dance To The Rocket From the Crypt
I Wanna Go Home
I`d Rather Drink Than Talk
This Is My Life (Gasolin`)

live 09062023 0102 sator live 09062023 0106 sator

H.E.A.T (Festival Stage)

2009 besuchte ich das Sweden Rock Festival zum ersten Mal. Die erste Band, die ich sah, war H.E.A.T, damals mit dem gleichen Sänger, der jetzt wieder zurückgekehrt ist, Kenny Leckremo. Über die Jahre habe ich die Gruppe mehrere Male live gesehen, auch mit Erik Grönwall als Frontmann, etwas, worin er extrem gut war. Es war toll, ihn dieses Jahr ebenfalls zu sehen, jedoch mit SKID ROW. Beide Sänger sind Kämpfer. Sie haben ihre Krankheiten bekämpft und überwunden. Kenny vor vielen Jahren seine Herzproblem und Erik Leukämie. Nichtsdestotrotz sah ich Leckremo hinter dem Mikro mit Spannung entgegen.

Die Gruppe wurde 2007 gegründet und ein Jahr später veröffentlichten die Schweden die erste Platte namens „H.E.A.T“. Anfang 2009, absolvierte die Band eine Europatournee zusammen mit EDGUY, deren Sänger Tobias Sammet einen Gastauftritt auf dem zweiten Album „Freedom Rock“ (2010) hatte. Im gleichen Jahr, als dieses Material erschien, verließ Kenny die Band aufgrund seiner Herzprobleme und Grönwall wurde der neue Sänger. „Address The Nation“ (2012) mit dem Hit „Living On The Run“ sowie „Tearing Down The Walls“ (2014) mit großartigen Songs wie „A Shot At Redemption“, „Enemy In Me“ und „Laughing At Tomorrow“ werden als ihre besten Alben angesehen. Die sechste Aufnahme „H.E.A.T II” (2020) ist das erste Werk, das vollständig von der Band selbst produziert wurde, mit Gitarrist Dave Dalone und Keyboarder Jona Tee als Produzenten. Danach übergab Erik das Mikrophon an Kenny, der stärker als zuvor zurückkehrte. Letztes Jahr wurde das siebte und bisher letzte Album „Force Majeure“ veröffentlicht.

Die Mitglieder betraten die Bühne und das Publikum jubelte. Das Konzert wurde mit dem starken „Back To The Rhythm“ eröffnet, das ein brilliantes Gitarrensolo enthielt. Der Sänger bewegte sich die ganze Zeit auf der gesamten Bühne. Die Energie des springenden Frontmanns war ansteckend und die meisten Leute im Publikum tanzten, sprangen oder bewegten sich auf irgendeine Weise. In „Tainted Blood“ sang Leckremo „…the force inside of me…“, das wirklich zu ihm, der eine unglaublich Kraft in sich zu haben scheint, passt. Dalone sah mit seinem Hut cool wie immer aus und beeindruckte mit seinem Gitarrenspiel. Dave performte ein fingerfertiges Solo.

Es gab keinen Mangel an Pyrotechnik. Flammen schossen entlang der Bühnenfront in die Höhe und Rauchwolken rollten nach vorne. Mit einem Knall begann „One By One“. Der Sänger hat eine unglaublich gute Stimme. Er war auch ein Energiebündel, das eine gute Verbindung mit dem Publikum herstellte. Kenny erwähnte, wie fantastisch es sich anfühlte, auf der gleichen Bühne zu stehen, auf der IRON MAIDEN später spielen würden. Falls die Zuschauer von der Sonne nicht genug aufgeheizt wurden, so wurden sie es zumindest während „1000 Miles“. Tanzbewegungen breiteten sich in dem Meer von Menschen aus. Die Euphorie ging bei „Living On The Run“ weiter. Ich und alle anderen Sangen aus vollem Herzen mit.

Vielleicht war der Mitsingpart in der Mitte des Konzerts etwas zu lang, genau wie gegen Ende der Show. Obwohl es Spaß macht und die Verbindung von Fans und Band stärkt, sollte es nicht zu viel sein. Das vor dem letzten Song fühlte sich zu langgezogen an, beinahe psychedelisch nervig und war völlig unnötig. Ich hätte lieber stattdessen einen weiteren Song gehört, zum Beispiel das superbe „Rise“.

Es war ein sehr gutes Konzert, das einen klassischen Hard-Rock-Sound und talentierte Musiker beinhaltete. Sie bewegten sich zwischen Beinahe-Kitsch und harten Sachen hin und her. Die meisten ihrer Refrains waren eingängig. Dave spielte großartige Gitarrenriffs und Crash gab alles, was er konnte mit seiner nie endenden Energie hinter den Drums. H.E.A.T waren so gut, wie ich es erwartet haben und Kenny Leckremo ist wieder dorthin zurückgekehrt, wo er hingehört. (Anna)

Setlist H.E.A.T:
Back To The Rhythm
Dangerous Ground
Rock Your Body
Redefined
Hollywood
Tainted Blood
One By One
Beg Beg Beg
1000 Miles
Living On The Run
Nationwide
A Shot At Redemption

live 20230609 0201 heat 591x400live 20230609 0214 heat 275x400

TNT (Rock Stage) 

Die norwegische Hard-Rock-Gruppe TNT wurde 1982 gegründet. Sie sind bekannt für Songs wieunter anderem „10.000 Lovers (In One)“ von ihrer dritten Scheibe „Tell No Tales“ (1987) und den Titelsong von „Intuition“ (1989). Diese Alben waren ein riesiger Erfolg in Skandinavien und Japan. Das letztgenannte war auch die erfolgreichste Veröffentlichung in Amerika und führte dazu, dass die Jungs ihre erste Amerikaheadlinertour fahren konnten. Vierzehn Studioalben wurden eingespielt sowie drei EPs und vier Livealben, während sie zahllose Line-Up-Wechsel hatten. Gitarrist Ronni Le Tekrø ist das einzige konstante Mitglied. Zusammen mit Drummer Diesel Dahl und dem amerikanischen Sänger Tony Harnell wurden TNT wiedervereinigt um Konzerte und Festivals zusammen zu spielen. Sid Ringsby ist auch zurück am Bass und die Mitglieder haben etwas Musik für ein zukünftiges Album aufgenommen.

Le Tekrø beeindruckte mehrere Male, zum Beispiel in „Downhill Racer”. Dieser Mann ist nicht nur ein technisch begabter Musiker, sondern er spielt auch mit Gefühl und seine Gesichtsausdrücke sind unbezahlbar. Die Truppe spielte das folgende „Invisible Noise“ auf eine sehr heavy-lastige Art, mit fetten Riffs an Gitarre und Bass. „Northern Lights“ war vielleicht nicht die lustigste Songwahl, aber die Band wollte wahrscheinlich die Gelegenheit nutzen, es zu spielen, wenn sie in Schweden sind. Harnell sagte, dass er als Amerikaner nie Nordlichter gesehen hat, und als Tony in den 80er zum ersten Mal in Skandinavien war und sie am Himmel sah, musste er einfach darüber schreiben. Während dieser Ballade sah ich viele Paare langsam und verliebt miteinander tanzen.

Ronnis ausschweifendes Solo war nicht wie andere, meist volles Tempo und schwere Riffs. Hier gab es viele Variationen. Es war faszinierend, diesem fähigen Gitarristen zuzusehen. Großartig den Virtuosen dabei zu beobachten, wie er eins mit seiner Gitarre zu sein scheint. Tony Harnells Gesang, mit seiner einzigartigen und kraftvollen 4-Oktaven-Spanne, ist immer noch gut. Diese helle Falsett-Stimme war besonders gut in zum Beispiel „Forever Shine On“ und dem fantastischen „Intuition“.

Das Konzert war ok, aber es fühlte sich an, als würde etwas fehlen. Das Energielevel war etwas niedrig und ich hatte das Gefühl, dass sie einfach alte Routinen abspulten. TNT waren schon mal besser. (Anna)

Setlist TNT:
As Far As The Eye Can See
She Needs Me
Tonight I’m Falling
My Religion
Downhill Racer
Invisible Noise
Northern Lights
- Guitar solo -
Forever Shine On
Intuition
10,000 Lovers (In One)
Seven Seas

live 20230609 0309 tnt 268x400live 20230609 0308 tnt 596x400

PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS (Sweden Stage)

„Es ist erst zwei Uhr und ihr seid schon betrunken: Großartig““. Wenn Musiker solche Beobachtungen anerkennend anmerken, sich genüsslich in den Schritt fassen und die Boxen ordentlich aufdrehen, dann ist die Chance hoch, dass die Band was mit MOTÖRHEAD zu tun hat. Neben Phil Campbell und seinen drei Söhnen Todd, Tyla und Dane sorgt Joel Peters am Mikro für ordentlich Nostalgie. Denn egal wann ein Foto von Phils ehemaligen Bandleader Lemmy Kilmister auf dem Festival auftaucht ist der Jubel im Publikum groß.

Während andere Bands auf den großen Stages eher untergehen, sorgt diese Band für ganz schön viel Stimmung auf der eher kleinen Sweden Stage. Insbesondere Todd interagiert munter mit dem Publikum, sei es indem er ihm den Stinkefinger zeigt oder kurzerhand mit einem jungen Fan in der ersten Reihe einen Cappy-Tausch unternimmt. 

Mein Blick fällt auf eine Frau, die mit ihrem Rollator ebenfalls ganz vorne dem munteren Treiben auf der Bühne folgt - gelebte Inklusion und sehr viel Rücksichtnahme der Menschen untereinander, auch dafür steht das Sweden Rock. Während die Sonne auch schon wieder in voller Stärke runterbrezelt heizt Peters der Menge ein: „Ihr wollt nen durchschnittlichen Song? Tja, dann steht ihr wohl an der falschen Bühne!“. Ein MOTÖRHEAD-Cover nach dem anderen wird abgefeuert, auf eigene Sachen komplett verzichtet und die Menge tobt. Bei „Silver Machine“ wird dann auch noch gesprungen, wer jetzt nicht wach ist hat etwas verkehrt gemacht. 

Folgerichtig sorgt die Ankündigung des letzten Songs nicht wirklich für Freude: „Ihr wollt noch 2? Na dann lasst uns in der Mitte treffen, ihr bekommt 1 1/2!“. Natürlich wird das „Overkill“-Finale dann jedoch doch nicht mittendrin abrupt beendet. Ein Auftritt, der den Freundinnen und Freunden der raueren Gangart sehr viel Vergnügen bereitet hat. Für mich in jedem Fall ein Highlight der diesjährigen Ausgabe. Lemmy hat bestimmt da oben beim Zuschauen genüsslich an seinem Jack genippt (Manu).

Setlist
Iron Fist
Damage Case
Rock Out
Stay Clean
Born To Raise Hell
Just Cos You Got The Power
(We Are) The Road Crew
R.A.M.O.N.E.S.
Over The Top
Ace Of Spades
Silver Machine
Going To Brazil
Killed By Death
Overkill

live 09062023 0402 philcampbell live 09062023 0403 philcampbell

RANCID (Festival Stage)

Erwartungsvoll begebe ich mich schnellen Fußes zur Hauptbühne, wo mit RANCID eine Band auf dem Programm steht, die ich als Teenie rauf und runter gehört habe. Für die Musiker handelt es sich um einen besonderen Tag, denn heute vor 30 Jahren erschien das erste Album. Damit ist die Band quasi genauso alt wie das Festival. Wie passend. 

Sänger Lars Frederiksen und seine Mannen geben von der ersten Minute deutlich mehr Gas als die eher enttäuschenden SOCIAL DISTORTION im Vorjahr. Es dauert nicht lange, bis die ersten Circle Pits durchs Publikum rotieren. Erstaunlich viele Frauen mischen hier mit. Die Show weckt immerhin ein paar kleine Erinnerungsfetzen. So kommt mir zum Beispiel der Sampler aus dem Plastic Bomb in den Sinn, der mir die Band seinerzeit näher gebracht hatte. Ein Gänsehaut-Moment liefert auf jeden Fall Matt Freeman mit „Tenderloin“. Frederiksen kommentiert: „Du hast großartig ausgehen. Ganz wie Lemmy von MOTÖRHEAD“. 

Insgesamt fühle ich mich leider nicht so gut unterhalten, wie ich es erwartet und auch erhofft hatte. Durch das eher geringer Aktivitätslevel gehen die Musiker auf der riesigen Bühne eher unter, als dass sie sie beherrschen würden. Das zerknitterte weiße Mini-Backdrop will diesen Eindruck noch unterstreichen. Ins Bild passt dann auch, dass am Ende ausgerechnet „Bloodclot“ auf der Setlist fehlt. So stiehlt Smiddy, der gutgelaunte Bandfotograf mit Sonnenbrille und Dauergrinsen, den Jungs am Ende fast die Show. (Manu)

Setlist
Tomorrow Never Comes 
Roots Radicals 
Radio 
Maxwell Murder 
The 11th Hour 
Journey to the End of the East Bay 
Black & Blue 
East Bay Night 
Side Kick 
Salvation 
Listed M.I.A. 
Ghost of a Chance 
I Wanna Riot 
Old Friend 
The Wars End 
Rejected 
Olympia WA. 
Something in the World Today 
Fall Back Down 
Tenderloin 
Time Bomb 
Ruby Soho

live 09062023 0605 rancidlive 09062023 0602 rancid

MIKE TRAMP (Sweden Stage)

Für diesen Auftritt auf dem Sweden Rock hat der Däne Michael Trempenau, bekannt geworden unter dem Bühnennamen Mike Tramp, extra seine karierte Hose aus seinen WHITE LION Tagen aus dem Keller gekramt, in der Hoffnung, dass sie noch passt. Und siehe da: Auch im Alter von 62 Jahren sitzt sie wie angegossen. Beneidenswert. Zum 40. der Band präsentiert er so also dem Sweden Rock Publikum ein ganzes Set der legendären Hairband. „Um das Haarspray bin ich zum Glück heute rumgekommen“, scherzt er. 

 Der Start gestaltet sich leider alles andere als perfekt, da bei „Lonely Nights“ das Mikro den ein oder anderen Aussetzer hat. Tramp lässt sich davon allerdings nicht beirren. Immer wieder erzählt er witzige Anekdoten zwischen den Songs. So zum Beispiel bei „Wait“, dass ihn Leute seinerzeit angesprochen hätten, ob er denn nicht wisse, dass es „bei Rock um Titten und Ärsche“ ginge? In seiner Erwiderung habe er darauf verwiesen, dass er sich schließlich in 40 Jahren nicht entschuldigen müssen wolle. Vielleicht ein kleiner Seitenhieb auf den eher peinlichen MÖTLEY CRÜE Auftritt? 

Tramp bedauert auch im Jahr 2023 noch über Frieden singen zu müssen und widmet kurzerhand „When The Children Cry“ den Kindern in der Ukraine. Passenderweise kreist ein Schwarm Möwen just in diesem Moment über die Bühne. „Wenn du mal am Strand sitzt und jemand spielt diesen Song, dann erinnere dich daran, dass ich den geschrieben habe“, kommentiert er „Little Fighter“. In der Band begleitet wird Tramp unter anderem wie ich lustigerweise feststelle von einem Bekannten an den Drums, Claus Munch von Junkyard Drive. Die hatte ich mal vor einigen Jahren auf einer Deutschland-Tour kennengelernt. 

Tramp erzählt von seiner ersten Nacht in den USA, in der er Vito kennenlernte. Auf dessen Frage, ob Tramp in seiner Band spiele wolle, habe er erwidert: „Nö, aber du kannst gerne in meiner sein. Und so war White Lion geboren“. So macht er keinen Hehl daraus, wer der Bandleader ist. So auch wenn er schmunzelnd in Bezug auf seine jetzigen Bandkollegen erwähnt, dass er das sagen hat und er das Geld bekommt. Gleichzeitig geschieht dies jedoch immer mit einer Prise Selbstironie und kommt nicht wirklich arrogant rüber. 

Sicherlich: Es wird die ganze Zeit über deutlich, dass hier nicht WHITE LION auf der Bühne stehen. Dennoch ein tolles Konzert mit hohem Nostalgie-Faktor. (Manu)

Setlist
Lonely Nights
Hungry
Tell Me
Living On The Edge
Cry For Freedom
Wait
When The Children Cry
Little Fighter
Broken Heart
Lady Of The Valley

live 09062023 0606 miketramplive 09062023 0609 miketramp

POWERWOLF (Rock Stage)

In 2023 verzeichnet das Sweden Rock vergleichsweise wenige deutsche Bands im Line-Up. Mit den Powerwölfen aus dem heimischen Saarland wurde aber für unterhaltsamen Powermetal bestens gesorgt. Die Band läuft sicherlich bei mir zu Hause nicht den ganzen Tag rauf und runter, dennoch weiß ich eine gute Live-Unterhaltung definitiv zu schätzen. Und die ist hier von der ersten Minute an gegeben.

Während der chorälen Klänge werde ich an mein noch partiell vorhandenes Schul-Latein erinnert - wer sagt denn, das man damit nichts Cooles anfangen kann? Keyboarder Falk hüpft, springt oder tanzt das ganze Konzert auf der Bühne herum. Sofern er einen Schrittzähler auf der Bühne trägt, zeigt der bestimmt hinterher ne ordentliche Kilometer-Bilanz an. Witzig: Falk hat die gleiche Statur wie und sieht aus wie … der lokale Wiesbadener Falk. Darüber komme ich den ganzen Gig nicht mehr hinweg. Der gute alte Weihrauch-Schwenker, den ich als Ministrantin immer so gerne tragen durfte hat hier bei ihm auch eine gute Verwendung gefunden. Sänger Attila bewegt sich eher behäbig, beglückt dafür die Menge mit seinem Segen.

Bei der Animation der Menge geht die Crowd erstmal nicht so gut mit wie gewünscht. „Scream like a Storm!“ - „Naja, das war jetzt aber eher ne Brise!“ Und das obwohl echt viele gekommen sind, um die Band zu sehen. Den sich anschließenden Kreischwettbewerb können definitiv die Männer im direkten Vergleich mit den Frauen für sich entscheiden. Meine persönlichen Highlights stellen "Demons Are a Girl`s Best Friend" und "Resurrection By Erection" dar. 

Man kann zu der Band stehen wie man will, diese Typen haben auf jeden Fall ihren eigenen Stil geprägt und erzählen gekonnt ihre Geschichte. Langweilig wird es keine Minute und mit dem Bühnenbild und Make-Up sehen sie wirklich cool aus, insbesondere die beiden Greywolfs an Bass und Gitarre. Hu - Ha - Hu - Ha - ziemlich schräg alles, aber auch definitiv mal was anderes. Mir gefällts. (Manu)

Setlist
Faster Than The Flame
Incense & Iron
Army Of The Night
Amen & Attack
Armata Strigoi
Sainted By The Storm
Demons Are a Girl`s Best Friend
Fire And Forgive
Resurrection by Erection
Blood For Blood
Sanctified With Dynamite
We Drink Your Blood
Werevolves of Armenia

live 09062023 0713 powerwolflive 09062023 0718 powerwolf

IRON MAIDEN (Festival Stage)

IRON MAIDEN ist eine der größten, einflussreichsten und erfolgreichsten Bands der Welt, mit 130 Millionen verkauften Alben und stets ausgedehnten Tourneen. Am letzten Wochenende im Mai begann die legendäre Heavy-Metal-Band ihre „The Future Past Tour“ und am Freitag, dem 09. Juni legten sie einen hochgeschätzten Stop auf dem Sweden Rock Festival ein.

IRON MAIDEN wurden von Bassist und Hauptsongschreiber Steve Harris Mitte der 70er Jahre gegründet. Mit ihrem dritten Album „The Number Of The Beast“, das die erste Aufnahme der Jungs mit Sänger Bruce Dickinson war, eroberten sie 1982 die Welt im Sturm. In dieser Dekade wurde auch ihr Maskottchen Eddie kreiert, eine der ikonischsten Figuren unserer Zeit mit hohem Wiedererkennungswert. Ihre Musik spricht alle Altersgruppen an. Sie haben sowohl Kritiker als auch Fans mit unter anderem „Fear Of The Dark“ (1992), „Dance Of Death“ (2003) und „The Book Of Souls“ (2015) überzeugt. Die Band ist auch dafür bekannt, ein eigenes Flugzeug zu besitzen, „Ed Force One“, mit Dickinson als Pilot. 2009 veröffentlichte die Gruppe die DVD „Flight 666“, eine Dokumentation des Lebens auf der Straße und in der Luft. IRON MAIDEN haben Preise für den besten britischen Liveact und einen US-Grammy für die beste Metalperformance gewonnen.

Statt einer reinen Albumtour für die letzte Aufnahme „Senjutsu“ (2021) ist die Thematik gemischt mit einem rückblickenden Fokus auf die Scheibe „Somewhere In Time“ von 1986. Die 15 Songs lange Setlist für das Sweden Rock bestand aus je fünf Stücken von diesen beiden Materialien. Hier und da tauchten ein paar der alten Klassiker auf und machten es so zu einem guten Mix. Vor der Bühne und über den größten Teil des Festivalgeländes verteilt war ein Meer aus ungefähr 40.000 Menschen. Die Erwartungen waren hoch, während wir auch wissen, dass sie ihre Fans niemals enttäuschen. Plötzlich war der Klang einer tickenden Uhr zu hören, dann ein lauter Klang und dann Gitarrenspiel. Das Murmeln des Publikums verwandelte sich in Jubel, als die Bandmitglieder die Bühne betraten, wo sie mit „Caught Somewhere In Time“ ihren Auftritt eröffneten.

Bruce war wie immer voller Energie und dramatischer Bewegungen. Seine Stimme ist immer noch stark und kraftvoll. Der Frontmann sprach und scherzte auch zwischen den Songs. Janick Gers war der aktivste der drei Gitarristen und man konnte ihn bei den meisten Rockposen beobachten, wie zum Beispiel wie er einen Arm in wilden Bewegungen über die Gitarre schwang. Dave Murray spielte einige herausragende Soli, auch in „The Writing On The Wall“. Adrian Smith spielte sehr nett und mit Gefühl, zum Beispiel in einem coolen Solo während „The Time Machine“. Es entwickelte sich zu einem tollen Dreiersolo, als Murray weitermacht und Gers ebenfalls einfiel.

Während „The Prisoner“ wurde es wirklich heavy und die Stimmung erreichte einen weiteren Höhepunkt. Es war ein nettes, einnehmendes Tempo. Adrian spielte ein superbes Gitarrensolo, das Dave fortführte und das auch extrem gut klang. Die Freude breitete sich dann während des fantastischen „Can I Play With Madness” weiter aus. Ich und die meisten anderen sangen mit. Es gab vermutlich noch mehr, aber ich kenne mindestens einen, der komplett vor Freude ausrastete, als „Alexander The Great“ live gespielt wurde. Es beinhaltete, neben anderen Dingen, eine nette Melodie und einen treibenden Beat an den Drums sowie exzellentes Gitarrenspiel. Der Sound von den sogenannten „three amigos“ war herausragend.

Wohlbekannte Töne verrieten, dass „Fear Of The Dark“ begann. Der Sänger betrat das Podium hinter und über dem Drumset, trug einen Umhang mit Kapuze und hielt eine Laterne. Der Song steigerte schrittweise sein Tempo und gab jedem eine Extraportion Energie. Harris und die drei Gitarristen sprangen wiederholt herum, wie auch viele im Publikum.

Das riesige Maskottchen Eddie betrat die Bühne natürlich mehrmals während des Konzerts, zum Beispiel in „Iron Maiden“. Steve’s coole Basstöne blubberten fortwährend. Nach dieser Nummer verabschiedete sich die Band. Bevor sie gingen sagte Bruce Dickinson augenzwinkernd „I’ll be back…“! Ja, man wusste, dass die Gruppe für ein paar weitere Songs zurückkommen würde, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis die Show weiterging. Ruhige, klare Töne flossen dann in die schwedische Sommernacht hinaus. Nach einer Weile schossen Feuerflammen aufwärts und die Musik nahm das Tempo auf. „Hell On Earth“ war ein sehr langes Stück. Die Menge bewegte ihre Arme langsam vor und zurück durch die Luft.

Die Zuschauer summten die bekannte Melodie von „The Trooper“ mit. Ich denke, die Energie rauschte durch die Körper von uns allen. Eddie betrat wieder die Bühne. Er und Bruce kämpften mit Schwertern. Das Konzert war vorbei, wie wir alle wissen, als Monty Pythons „Always Look On The Bright Side Of Life“ aus den Lautsprechern klang. Alle im Publikum pfiffe glücklich, während sie langsam von dannen zogen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Klang der drei Gitarristen mächtig und kraftvoll war. Sie hatten verschiedene Spielstile und ergänzten einander perfekt. Addiere dazu einen kraftvollen Schlagzeuger und Bassisten sowie einen charismatischen Sänger mit einer guten Stimme und du hast ein Siegerkonzept. Ihre Bühnenaufbauten und Pyrotechnik sind etwas Außergewöhnliches. IRON MAIDEN verstehen die Kunst, das Publikum in ihren Bann zu ziehen. (Anna)

Setlist IRON MAIDEN:
Caught Somewhere In Time
Stranger In A Strange Land
The Writing On The Wall
Days Of Future Past
The Time Machine
The Prisoner
Death Of The Celts
Can I Play With Madness
Heaven Can Wait
Alexander The Great
Fear Of The Dark
Iron Maiden
--------------------
Hell On Earth
The Trooper
Wasted Years

live 20230609 1001 impressions 646x400

PERFECT PLAN (Pistonhead Stage)

PERFECT PLAN wurden bereits 2014 gegründet, aber 2018 hatten sie über Nacht ihren Durchbruch mit dem Debütalbum „All Rise”. Mit dem unglaublich guten Nachfolger „Time For A Miracle“ (2020) bewies die Truppe, dass sie gekommen war, um zu bleiben. Ihr drittes und neuestes Album „Brace For Impact” (2022) wurde ebenfalls hochgelobt. Der klassische, melodische Rock und AOR der Band wurde zu einem Maßstab, an dem sich viele andere innerhalb dieses Genres messen lassen müssen. Dieses Jahr war es an der Zeit, zum ersten Mal auf dem Sweden Rock Festival zu spielen.

Die Schwedische Einheit ist von Kritikern gelobt und von Fans geliebt. Sie schaffen es, dass alles perfekt klingt, ohne zu sehr durchdacht zu sein. Sie fühlen sich wohl zusammen und machen, was immer sich richtig anfühlt. Alle Mitglieder sind superbe Musiker und der Sänger hat eine herausragende Stimme, etwas, das dazu führte, dass Kent Hilli vor ein paar Jahren der neue Frontmann der Amerikaner GIANT wurde. Hilli ist ein kraftvoller Sänger mit einem seltenen Sinn für Klang und Dynamik.

Exquisite Gitarrentöne konnten beim Opener „Time For A Miracle“ gehört werden und sie wurden durch Leif Ehlins Keyboardspiel verstärkt. Dieser fantastische Song hat einen rockenden, schönen Rhythmus, der macht, dass es sich anfühlt, als würde die Musik durch mich hindurchfließen. Kent hatte einen raueren Klang in seiner Stimme bei den Strophen, aber im Refrain war sein klarer, kräftiger Gesang zu hören. Gitarrist Rolf Nordström war unglaublich begabt. Man konnte sehen, dass er es genauso genoss zu spielen, wie wir es genossen, ihn zu hören. Manchmal wanderten seine beiden Händen den Hals seines Instrumentes hinauf und lieferten sowohl schöne als auch energische Klänge.

Während des grandiosen „Better Walk Alone“ klang die fantastische Stimme des Frontmanns kraftvoller als je zuvor und ich wünschte mir, dass PERFECT PLAN auf einer größeren Bühne gespielt hätten, tagsüber im Sonnenlicht und nicht in einem Zelt mitten in der Nacht. Ein Schwall von Glückseligkeit rauschte durch meinen Körper als Hilli begann, ihr Cover von FOREIGNERs „That Was Yesterday“ zu singen. Ein sehr guter Song und eine sehr gute Version davon.

Nach einer Stunde, die sich anfühlte als sei sie wie im Flug vergangen, konnten wir im Publikum nicht genug von der Band bekommen. Mit großem Applaus und unter den „Zugabe!“-Rufen der Zuschauer kamen sie zurück auf die Bühne und spielten „In And Out Of Love“. Mit diesem Song begann im Jahr 2018 alles für die Gruppe, von daher genossen sie es ganz besonders, diesen Song live zu spielen. Die Show war in all ihrer Einfachheit äußerst professionell. PERFECT PLAN waren so ehrlich und auf dem Boden geblieben. Sie lieferten ein gemütliches Feel-Good-Konzert mit erstklassischer Musik. (Anna)

live 20230609 0903 perfectplan 602x400live 20230609 0909 perfectplan 272x400

 


Samstag, 10.06.2023

MAMMOTH WVH (Rock Stage)

Der Multiinstrumentalist, Songschreiber, Produzent und Sänger Wolfgang Van Halen (Ex-VAN HALEN, Ex-TREMONTI) ist vielleicht am bekanntesten dafür, der Sohn des verstorbenen Eddie Van Halen zu sein. Mit seinem Projekt MAMMOTH WVH, hat Wolfgang jedoch gezeigt, dass er auch auf seinen eigenen Beinen stehen kann. Das Debütmaterial, das 2021 veröffentlicht wurde, rief viele positive Reaktionen und Lob hervor. Album Nummer zwei ist in der Mache und wird am 04. August veröffentlicht werden. Wolfie schreibt weiterhin alle Songs, singt und spielt im Studio alle Instrumente selbst. Mit auf der Bühne hat er jedoch, wie zuvor, Schlagzeuger Garrett Whitlock (TREMONTI), die Gitarristen Frank Sidoris (SLASH feat. MYLES KENNEDY & THE CONSPIRATORS) und Jon Jourdan, sowie Bassist Ronnie Ficarro. Es war kurz nach zwölf Uhr und der letzte Festivaltag hatte gerade begonnen. Viele Rocker schienen sich einen langen Schlaf gegönnt zu haben, aber dennoch kamen viele zu diesem Konzert, worüber Wolf sich sehr freute.

Das Licht der Scheinwerfer vibrierte und das Bandlogo mit den beiden zusammengerückten Ms, das wie ein eigener, vierbeiniger Buchstaben aussieht, erschien auf dem Backdropbildschirm. Als Wolfgang die Bühne betrat, wurde er vom Publikum herzlich willkommen geheißen. Das Konzert begann mit „Mammoth“. Van Halen und Sidoris standen nebeneinander und spielten gemeinsam ein großartiges Gitarrensolo. Dieser Rocksong war voller Energie und danach gab es tobenden Applaus aus der Menge. Das melodische und sehr schöne „Epiphany“ hatte einen fantastischen Mittelpart mit emotionalem Gesang. Dieses Stück wurde dann im Refrain noch besser.

Vom kommenden Album „Mammoth II” wurden zwei neue Stücke gespielt, „Like A Pastime” und „Another Celebration At The End Of The World”. Dem letzteren stand ich ziemlich neutral gegenüber als es als Single veröffentlicht wurde, aber live war dieser Song viel besser. Das Tempo steigerte sich mehr und mehr. Wolfgang spielte ein superbes Gitarrensolo.

Der Song, den er geschrieben hatte um seinen verstorbenen Vater zu ehren, das Grammy-nominierte „Distance“ wurde ebenfalls gespielt. Die Fans jubelten. Es ist eher ein Popsong, aber live hatte es auch einen Touch von Rock. Hier konnte man auch hören, was für eine gute Stimme der Frontmann hat. Ich war auch vom Schlagzeuger beeindruckt. Whitlock’s springende Drumbeats, selbst wenn sie langsam waren, waren so dynamisch. Wir bekamen mehr Pop mit „Think It Over“, dem Lieblingssong seines Vaters mit MAMMOTH. Dieses Stück verursachte ein schönes Gefühl und brachte meinen Körper dazu, sich mit dem Takt zu bewegen. Danach erzählte Wolfie, dass es bereits 2018 geschrieben wurde und Eddie seine Faust ballte, jedes Mal wenn er es hörte. Wolf sagte zum Publikum von Sweden Rock: „Zu sehen, wie ihr alle das auch gemacht habt, war fantastisch!“

Außer poppigen Strophen enthielt „You’re To Blame“ auch einen sehr harten Sound und dicke Riffs. Während des abschließenden „Don’t Back Down“ begann die Musik schneller und härter zu pumpen, so dass sowohl die Luft als auch der Boden zu vibrieren schienen. Der Rhythmus ließ unsere Hüften sich bewegen. Dieser beeindruckend coole Hit ist grandios und war der absolut beste.

MAMMOTH boten alles von Pop bis zu härterem Hard Rock während einer Stunde, in der die Zeit nur so zu verfliegen schien. Seit ich sie letzten Herbst gesehen habe, agieren sie mehr miteinander innerhalb der Gruppe, was lustig anzusehen war. Sie lächelten mehr und schienen die Zeit wirklich zu genießen. (Anna)

Setlist MAMMOTH WVH:
Mammoth
Mr. Ed
Epiphany
Like A Pastime
Stone
Distance
Think It Over
My Hero (Foo Fighters cover)
You’re To Blame
Another Celebration At The End Of The World
Don’t Back Down

live 20230610 0101 mammothwvh 602x400live 20230610 0120 mammothwvh 268x400

SYMPHONY X (Rock Stage)

Die amerikanische Progmetalband SYMPHONY X wurde 1994 gegründet. Die Gruppe besteht aus drei Mitgliedern, die alle Michael heißen; Romeo an der Gitarre, LePond am Bass und Pinnella am Keyboard. Zusätzlich zu diesen gibt es noch Jason Rullo hinter dem Schlagzeug und Russel Allen hinter dem Mikrofon. Sie haben neun Alben veröffentlicht und ihre dritte Aufnahme „The Divine Wings Of Tragedy“ (1996) wird als ihr bestes Werk angesehen.

An Filmmusik erinnerte Klänge waren zu hören, während die Scheinwerfer über die Bühne kreisten. Es gab Jubel, als die Bandmitglieder einer nach dem anderen die Bühne betraten. Nicht nur der Gitarrist, sondern auch der Bassist zeigten ihre Fingerfertigkeit in der zweiten Nummer „Sea Of Lies“. Michael LePond schlug kraftvoll in die Basssaiten, zuerst mit der geballten Faust, die er während der Bewegung wirklich schnell mit gespreizten Fingern öffnete. Sowohl er als auch der Schlagzeuger machten einen fantastischen Job. Im kraftvollen „Evolution“ spielte Michael Romeo ein überschwängliches Gitarrensolo, etwas, was er mehrmals während des Konzerts machte.

Sehr schnelle Gitarrentöne starteten „Run With The Devil“. Der Klang des Basses pumpte ordentlich. Allen war lebhaft, spielerisch und hielt guten Kontakt zum Publikum. „Set The World On Fire“ war ein sehr guter Song, mit Kraft und Energie. Die Musik pumpte durch meinen Körper und ich genoss es. Pfiffe und Jubel waren vom Publikum zu hören.

Was mir besonders während des Auftritts auffiel war der exzellente Gitarrist und der energische Schlagzeuger, aber vor allem der Sänger. Russel ist ein cooler, charismatischer Frontmann mit einer sehr guten Stimme. Er kann rau oder clean singen, tief oder hoch, alles mit fantastischer Kraft. Das Konzert von SYMPHONY X war eine positive Überraschung für mich. Es war unglaublich gut. (Anna)

Setlist SYMPHONY X:
Nevermore
Sea Of Lies
Dehumanized
Evolution (The Grand Design)
Without You
Kiss Of Fire
Run With The Devil
Serpent’s Kiss
Set The World On Fire (The Lie Of Lies)

live 20230610 0308 symphonyx 266x400live 20230610 0318 symphonyx 602x400

SKID ROW (Festival Stage)

Als nächstes steht eines der Konzerte an, vor denen ich ein wenig Angst habe. SKID ROW gehören zu einer Hand voll Band, die mir seit meiner Jugend extrem wichtig waren und nach wie vor sind. Einerseits. Andererseits lebt eine Band sehr häufig von ihrem Sänger und SKID ROW ohne Sebastian Bach ist für mich eigentlich kaum vorstellbar. Hinzu kommt, dass ich Erik Grönwall bereits vor einigen Jahren mit H.E.A.T. live gesehen hatte, und er mich damals nicht umgehauen hatte. Insofern gehe ich mit eher geringer Erwartungshaltung in diesen Gig.

 Für Grönwall, der die Band deutlich verjüngt, ist das hier jedoch ein Heimspiel: Er stürmt mit der Schwedenflagge auf die Bühne und man merkt sofort, dass die Herzen des Publikums ihm gehören. Von Anfang an spielt er mit seinem Sprachvorteil gegenüber den amerikanischen Bandkollegen und macht auf schwedisch Witze. Zum Beispiel, wie praktisch es ist, sich auf schwedisch über die anderen lustig zu machen, weil sie ihn nicht verstehen. Allerdings glänzt Dave Sabo aka The Snake bereits mit einigen Schwedischfetzen („Ich heisse Snake. Ich möchte ein Bier. Ich kann schwedisch sprechen“), Erik sollte sich hier also besser vorsehen. 

In einer rührenden Ansage an das Publikum drückt Sabo die Dankbarkeit der Band darüber aus, mit Musik den Lebensunterhalt verdienen zu dürfen: „Wir werden erwachsen, indem wir Musik machen“, stellt er fest. Und ebenso: „Rock n Roll ist sehr lebendig in Schweden. Ihr werdet immer die Badasses sein!“, ruft er dem jubelnden Publikum zu. Mit seiner Feststellung liegt er wohl goldrichtig. Insofern war es vermutlich ein absolut geschickter Schachzug Grönwall in die Band zu holen.

Die ganze Band ist voller Spielfreude, aber Grönwall überstrahlt alles. Er ist agil, wirbelt über die Bühne. Er strahlt über das ganze Gesicht und haut die ganzen Klassiker raus, als wären es seine Hits. Als Snake ihn für seinen Applaus am Ende grinsend nach vorne schiebt ist dies ein absoluter Gänsehaut-Moment. Im Gegensatz zu einigen anderen Kapellen aus der gleichen Ära, ist SKID ROWs Zeit offenbar noch nicht abgelaufen. Für mich eindeutig das beste Konzert des Festivals. Not dead yet. (Manu)

Setlist
Slave To The Grind
The Threat
Big Guns
18 And Life
Not Dead Yet
Livin’ On A Chain Gang
Riot Act
Piece Of Me
In A Darkened Room
Time Bomb
Rattlesnake Shake
I Remember You
Monkey Business
Creepshow
The Gang`s All Here
Youth Gone Wild

live 10062023 0409 skidrowlive 10062023 0405 skidrow   

THUNDERMOTHER (Sweden Stage)

Bei THUNDERMOTHER sind die Reihen dicht. Viele sind gekommen um die vier Rockqueens mit ordentlich Feuer im Hintern zu sehen. Gleich fällt mir ein Schild in der ersten Reihe ins Auge: „Filippa Nässil ist THUNDERMOTHER“ - ein Verweis darauf, dass die Band gerade mal wieder einen fast vollständigen Besetzungswechsel hinter sich hat: Neu mit dabei sind Linnéa Vikström am Mikro und Joan Massing an den Drums. Bassistin Majsan Lindberg ersetzt Mona Lindgren, gehörte aber vor dieser schon mal zur Band.

Der Bühnenshow ist der Neustart jedenfalls nicht anzumerken, das Quartett wirkt sehr gut eingespielt und wie eine Einheit. Die Spielfreude ist allen sichtlich anzumerken und die Posen, für die die Band bekannt ist, sitzen. Bis auf ein kurzes Akustik-Intermezzo ziemlich zu Beginn gönnen die vier sich keine Atempause die Energie erscheint geradezu unerschöpflich. Auch die Kunst des Headbangens beherrschen sie alle perfekt und so wirbeln die langen Haare unentwegt durch die Luft. 

Der Spirit von AC/DC knistert über das Festivalgelände in Norje. Dass die Band mit Größen wie HALESTORM und SCORPIONS die großen Bühnen teilt ist absolut verdient. Vikström gelingt es, das Publikum nur durch Gesten zum Brüllen zu animieren, der Funke scheint hier übergesprungen zu sein. Ob mit der neuen Besetzung mehr Kontinuität im Bandgefüge zu erwarten ist, das wäre ihnen zu wünschen. THUNDERMOTHER gehören zu jener Riege schwedischer Bands, die uns zeigen, dass RnR nicht totzukriegen ist. Was für ein Glück. (Manu)

Setlist
Heat Wave
Sleep
Dog From Hell
Into The Mud
Shoot To Kill
We Fight For Rock 'n' Roll
Driving In Style
Hellevator
I Don`t Know You
Loud And Free 
Try With Love
Watch Out
Whatever

live 10062023 0510 thundermotherlive 10062023 0512 thundermother

GHOST (Festival Stage) 

GHOST ist ja eine von diesen Bands die extrem polarisieren. Von vielen werden sie verlacht und als nicht „szenerein“ genug, „zu poppig“, „zu kommmerziell“ angesehen. Ich hab noch nie viel auf diese Meinungen gegeben und auch wenn ich jetzt kein Hardcore-Fan bin und lange nicht alle Alben kenne, haben mich Musik und Konzept immer durchaus angesprochen. Eine Reihe der Lieder finden sich auf diversen meiner Playlists wieder. Insofern habe ich mich über diesen Headliner als Finale zur dreißigsten Sweden-Rock-Ausgabe gefreut. 

Anders als im Vorjahr bei den Gunners sind noch ein paar Energiereserven vorhanden und ich bin voller Vorfreude, als nach einem längeren Intro Papa Emeritus IV mit seinen namenlosen Ghouls die Bühne betritt. Vom ersten Takt an herrscht eine wunderschöne Atmosphäre. Das Publikum ist verdammt gut drauf, die Band auf der Bühne weiß ihre Geschichte zu erzählen und auch wenn ich am Ende einige „meiner“ Songs wie „Life Eternal“ schmerzlich vermisst habe, handelt es sich um einen fantastischen Festival-Abschluss mit bunten Konfetti-Regen bei „Dance Macabre“

Interessant, wie schnell man trotz der ghouligen Uniformierung schnell die einzelnen Protagonisten auseinanderhalten kann und individuelle Eigenschaften oder auch Geschlecht ausmachen kann. Vor 20 Jahren spielte Mastermind Tobias Forge Gitarre in einer meiner absoluten schwedischen Lieblingsbands, Crashdiet, in ziemlich kleinen Clubs. Heute füllt er große Hallen, steht hier auf der Festivalbühne vor Tausenden von Leuten und ruft der begeisterten Masse zu: „Na, was macht der Sonnenbrand. Ihr habt ganz schön gebraten, oder?“. Ich gönne es ihm von Herzen.

Das Festival-Publikum hängt ihm an den Lippen, singt begeistert mit, so zum Beispiel bei Songs wie „Mary On A Cross“. Am nächsten Morgen wache ich mit „Ritual“ im Kopf auf und es will den ganzen Tag nicht mehr weichen. Ein wirklich epischer Auftritt und solche Performances sind wohl der Grund warum Live-Konzerte nie ihre Faszination verlieren werden. Um Punkt 23:30 Uhr verklingt der letzte Ton. 

Nun sind alle gespannt mit welcher angekündigte Jubiläums-Überraschung zu rechnen sein wird. Über die Leinwand flimmert eine Zusammenfassung von 30 Jahren Sweden Rock, mit vielen schönen Fotos, lustigen Videoausschnitten - eine bewegende Zeitreise durch mehrere Jahrzehnte. Den Abschluss findet dieses Special mit einem richtig schönen Feuerwerk. Glücklich über vier Tage vollgepackt mit tollen Bands hüpfen die Menschen zu ihren Autos, Zelten oder ins VIP-Partyzelt. Hier sind immer noch einige in Partylaune, während draußen schon mit dem Abbau begonnen wird … (Manu)

Setlist
Kaisarion
Rats
Faith
Spillways
Cirice
Hunter`s Moon
Ritual
Watcher In the Sky
Year Zero
Miasma
Mary On A Cross
Mummy Dust
Respite On The Spitalfields
Kiss The Go-Goat
Dance Macabre
Square Hammer

live 10062023 0604 ghost live 10062023 0606 ghost

 


Q&A mit Manu und Anna

Im Nachfolgenden ziehen Manu und Anna Bilanz über ihr persönliches Sweden Rock Festival 2023. Danke Sölvesborg, wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!

Bestes Konzert:

01. SKID ROW
02. GHOST
03. EUROPE
04. IRON MAIDEN
05. DEF LEPPARD

Größte Überraschung: Erik Grönwall (SKID ROW) und POWERWOLF, die machen echt Spaß

Größte Enttäuschung: RANCID und MONSTER MAGNET - ich glaube aber es lag weniger an ihnen, sondern an der falschen Bühne

Lieblingsbühne: Dieses Jahr war es für mich die Rock Stage - vermutlich weil ich auf den kleinen Bühnen wenig gesehen habe

Bestes Festival-Feeling: EUROPE und GHOST

Beste Bühnenshow: GHOST

Persönliches Highlight: alte und neue Freunde treffen, die Zusammenarbeit mit Anna - und unser schönes Ferienhaus mit tollen Gastgebern direkt am Meer. Morgens in der Ostsee schwimmen - einfach herrlich. LITA FORD hatte ich mir im letzten Jahr gewünscht, toll, dass dieser Wunsch in Erfüllung ging.

Bestes Essen: Wie immer war die Vielfalt wirklich besonders. Ich habe wieder jeden Tag etwas anderes gegessen. Wenn es schnell gehen musste waren die vegetarischen Hot Dogs gern gesehen, aber ansonsten habe ich mir viel Zeit fürs Ausprobieren diverser Köstlichkeiten genommen

Ich wünschte, ich hätte Zeit gehabt für: Auch dieses Jahr kam das Tanzen zu kurz. Dafür fand ich es dieses Jahr insgesamt deutlich stressfreier. Wenig Konzerte parallel und auch die Entscheidung zu fliegen, statt mit dem Auto zu fahren hat alles deutlich angenehmer gemacht.

Schönste Erinnerung: Die durch EUROPE ausgelösten Kindheitserinnerungen.

Was macht Sweden Rock zum besten Festival der Welt? 

Auch dieses Jahr war das Line-Up wieder großartig. Die Mischung aus Neuem und "Altem" ist es, die das Festival neben dem engagierten und freundlichen Personal so unfassbar angenehm macht.

Zehn Bands, die ich beim Festival im nächsten Jahr sehen wünsche:

Bleibt im Wesentlichen die gleiche Liste. Insgesamt hoffe ich, dass ich nächstes Jahr wieder mehr Bands auf den kleineren Bühnen anschauen wollen werde.

POISON
WHITESNAKE
THE GOOD, THE BAD AND THE ZUGLY
KENNY LOGGINS
CRASHDIET
THE CRUEL INTENTIONS
BROTHER FIRTRIBE
JOURNEY
CHEAP TRICK
WASP

(Manu)

20230606 anna manu swedenrock

(Anna und Manu)

Bestes Konzert:
01. SKID ROW
02. MYRATH
03. THUNDERMOTHER
04. WIG WAM
05. PERFECT PLAN

Größte Überraschung: SYMPHONY X

Lieblingsbühne: Sweden Stage  

Bestes Festival-Feeling: SKID ROW

Beste Bühnenshow: MYRATH!!!

Größte Erfolg: MYRATH!

Persönliches Highlight: SKID ROW mit Erik Grönwall und das MYRATH-Konzert. Meine Freundin und Kollegin Manuela wieder zu treffen und Zeit mit ihr zu verbringen.

Etwas, für das ich mir wünschte, ich hätte Zeit gehabt: das KAMELOT-Konzert

Schönste Erinnerung: All die tollen Menschen, vor allem unsere Gastgeber Stefan & Carita. Außerdem die Party in der Nacht bevor das Festival begann, auf dem Zeltplatz von Freunden auf dem Festivalcampinggelände.

Was macht Sweden Rock zum besten Festival der Welt?
Alle sind so nett und hilfsbereit, sowohl das Personal als auch die Besucher. Es ist gut organisiert und geplant und es gibt immer eine gute Mischung von verschiedenen Rock- und Metalstilen.

Zehn Bands, die ich beim Festival im nächsten Jahr sehen wünsche:
GRETA VAN FLEET
THE UNITY
HELLOWEEN
INGLORIOUS
ONE DESIRE
HALESTORM
WHITESNAKE
FIREWIND
KRIS BARRAS BAND
VEGA

(Anna) 


English original versions 

Wednesday, June 7, 2023

ANGRA (Sweden Stage)

The Brazilian Progressive Power Metal band ANGRA was formed in 1991 by guitarist Rafael Bittencourt. This group has made nine studio albums and a tenth is in the works, which is planned to be released later this year. Their fourth record “Rebirth” (2001) is the one that has achieved the greatest success. It was a critical acclaimed and commercial success, both in Brazil and internationally, selling over 100,000 copies worldwide in less than two months.

A singer with dramatic movements captured the audience quite immediately. Progressive, playful tones from keyboards were heard and at some point it was just as if a cloud of cocky, but soft violin sound swept over us. Thick, chewing riffs from bass and guitars were a recurring feature, as well as exuberant solos. Bruno Valverde was like a strong rock behind the drums and full of energy.

During the first songs, the strength and speed increased. “Travelers Of Time” became very powerful and also contained a nice twin guitar solo. Bittencourt sang a little in this piece. Then Fabio Lione took over the vocals again. The very good “Angels Cry” was an energetic song with fast drumbeats. Valverde and the bassist Felipe Andreoli did a fantastic job. Marcelo Barbosa played absolutely wonderful guitar tones.

In the middle of the concert, the tempo slowed down and a couple of calm creations were performed, including “Rebirth”. Rafael played acoustic guitar at the beginning and end of this piece. The song was nice and gentle at first. It was as if the emotions could be felt in the air. Then the volume and intensity increased. The fans sang along passionately. From the middle it became a heavier sound, although it was still a slow tune. Barbosa played a very rapid guitar solo, which Bittencourt then continued on. Marcelo impressed with his guitar playing several times during the concert, for example in the very good “Carry On”. In the same piece, the singer did a nice hard rock scream, where he held a high note for a long time.

Some variety in the music is good. If it gets too much, I can find it incoherent and almost boring, which is the risk for me with progressive stuff. Sometimes though, I can like the seemingly unplanned, if there is a thought behind it and ANGRA was better than I expected. (Anna)

Setlist ANGRA:
Newborn Me
Nothing To Say
Travelers Of Time
Angels Cry
Lisbon
Rebirth
Waiting Silence
Carry On
Nova Era

live 20230607 0301 angra 593x400live 20230607 0320 angra 272x400

WIG WAM (Sweden Stage)

WIG WAM is a Norwegian Glam Metal band, which was formed in 2001 and their lineup has remained unchanged. The members have a humorous gleam in their eyes, especially the singer Åge Sten "Glam" Nilsen. He also has a fantastic stage presence and an excellent contact with the audience. Their music contains great melodies, with very catchy choruses. The group had their international breakthrough in 2005 when they represented Norway in the Eurovision Song Contest and placed ninth with ”In My Dreams”. The guys enjoyed further fame in 2022 when their song ”Do Ya Wanna Taste It” became the opening theme for the American superhero series ”Peacemaker”. Six studio albums have been made through the years. The latest one “Out Of The Dark” was released four months ago and they have been on tour since then, including in the US for the first time, which ended with the Monsters Of Rock Cruise. One of the summer's festival gigs was to my delight at Sweden Rock.

“Never Say Die”, from the previous disc with the same name (released in 2021), opened the show. The very good song has a nice rhythm, which comes from Øystein “Sporty” Andersen behind the drums and the cool bassist Bernt “Flash” Jansen. Guitarist Trond “Teeny” Holter walked up to the edge of the stage and played a very nice solo. The microphone stand had a long scarf tied at the top. Nilsen lifted it high into the air many times during the concert. Sometimes he made a sweeping motion back and forth, so that the fabric fluttered like a flag in the wind. “Glam” has a good hard rock voice, as well as a strong charisma.

The first three songs were full of energy and joy. During the title track “Out Of The Dark” from the new record, the tempo of the concert dropped a bit, which continued in the instrumental “The Drop”. A piece that might not have been quite suitable for a festival audience. To many it sounded like one long guitar solo, but Holter is skilled and played extremely good.

The singer had everyone clapping and singing along on several occasions. A bit into the concert, Åge picked out an acoustic guitar and we got to hear the incredibly lovely “Kilimanjaro”, with its swinging rhythm in the chorus. The members had fun and sometimes joked with the audience or with each other. Before “Daredevil Heat”, Nilsen shouted: “Wohoo!” several times and the crowd did the same. Andersen finished the song with lovely, rolling, bouncing drumbeats.

The positive mood rose more and more, especially during the last three and best songs. Naturally, it got extra excited during one of their biggest hits, “In My Dreams”. At the key rise, the crowd cheered. Everyone sang along at the top of their lungs. More joy and energy spread when their mega hit “Do Ya Wanna Taste It” was played. Then it really became hustle and bustle among the fans. Everyone in the audience danced and sang along. In total, this concert was absolutely fantastic. (Anna)

Setlist WIG WAM:
Never Say Die
Rock My Ride
Non Stop Rock’n’Roll
Out Of The Dark
The Drop
Kilimanjaro
Daredevil Heat
Forevermore
Bless The Night
Hard To Be A Rock’n’Roller
In My Dreams
Do Ya Wanna Taste It

live 20230607 0520 wigwam 266x400live 20230607 0506 wigwam 602x400

DEF LEPPARD (Festival Stage)

This English Hardrock band does not really need much of an introduction, but I can quickly mention that they were formed in 1976 and have sold over 100 million records worldwide. Since 1992 the group has consisted of singer Joe Elliot, bassist Rick Savage, drummer Rick Allen, as well as guitarists Phil Collen and Vivian Campbell. DEF LEPPARD was inducted into the Rock and Roll Hall of Fame in 2019. They have made twelve studio albums, of which the latest “Diamond Star Halos” was released in May 2022.

“Pyromania” (1983), with singles such as “Photograph,” “Rock Of Ages,” “Foolin’,” and more, eventually became a Diamond seller, as well as their hugely popular album “Hysteria” (1987). The material contained the mega hits “Pour Some Sugar On Me,” “Animal,” “Love Bites,” “Hysteria,” “Rocket,” and “Armageddon It.” With those two records, which have sold over 10 million copies each in the US, DEF LEPPARD are one of only five rock bands that have done that, alongside THE BEATLES, LED ZEPPELIN, PINK FLOYD and VAN HALEN.

This was the fifth time they played on Sweden Rock Festival. The last time was in 2019 and it was not only an amazing concert, but the best I have seen with DEF LEPPARD. My expectations for this year’s gig were therefore quite high. The music started and soon all the members appeared on stage. Cheers erupted all around me. Behind the drum podium was a large background screen, showing visual effects. Elliot had a strong and good voice. After the first song, Joe greeted us and asked how we were feeling, followed by: “We have a question for you. Do you wanna get rocked?” Then “Let’s Get Rocked” was played. During the chorus, the audience sang along. The group’s positive sound was contagious.

On the background screen, merry-go-rounds in an amusement park were seen and the song “Animal” kicked off. Automatically we clapped exactly as it should be, in the right places in the chorus. In the middle section, Phil held his left fingers around the neck of the guitar, while with his right hand he lifted the instrument up by the strings and kind of tossed with it a couple of times. That is how he got the squeaky, cool sound that was heard after the frontman’s “Huh!”

Guitarist Vivian Campbell stood in front of the audience and began to play “Armageddon It”. Later he also performed the solo. During this number, it was impossible to stand still. A couple of songs further on, the spotlights began to circulate and the calmer piece “Love Bites” was heard. Several of the spectators made a quick whistle and everyone around me sang along.

The singer picked up a guitar and Campbell played an acoustic one in “This Guitar”. The melody has been dedicated to Gary Rossington in LYNYRD SKYNYRD, who died in March this year. It was a slower tune in American Southern style. Although it was a nice tune, it got a bit sleepy for a while. After another ballad, “Rocket” made everyone wake up. Afterwards, whistles and cheers were heard. A few songs later, the concert dropped down a bit again, when the instrumental “Switch 625” was performed, which to me just felt like a filler and I lost interest for a while. However, Allen played an impressive drum solo, which was much appreciated. By the way, it is always a pleasure to see the skilled drummer smiling behind his kit.

When Phil and Vivian stood side by side in the classic “Hysteria” and performed the guitar solo together, it was almost magical. There was also a very lovely bassplaying by Rick. This piece made the rhythm roll through the body and it was impossible to stand still. The following hit “Pour Some Sugar On Me”, with its flirty style, got us in a good mood and many jumped, danced or sang along at the top of their lungs.

DEF LEPPARD’s Arenarock was melodic as always, with catchy hooks and vocal harmonies. The concert they did four years ago is still my favorite, but they put on a very good show this year as well. Naturally, a huge crowd had gathered to see these legends and I think everyone felt good in the evening sun. As always, the band played Hardrock that made you happy. (Anna)

Setlist DEF LEPPARD:
Take What You Want
Let’s Get Rocked
Animal
Foolin’
Armageddon It
Kick
Love Bites
Promises
This Guitar
When Love And Hate Collide
Rocket
Bringin’ On The Heartbreak
Switch 625 / Drum solo
Hysteria
Pour Some Sugar On Me
Rock Of Ages
Photograph

live 20230607 0601 defleppard 584x400live 20230607 0614 defleppard 281x400

Thursday, June 8, 2023

CROWNE (Blåkläder Stage)

The Swedish Hard Rock group CROWNE was formed in 2020 and consists of singer Alexander Strandell (ART NATION), bassist John Levén (EUROPE), drummer Christian “Kicken” Lundqvist (THE POODLES) and keyboardist Jona Tee (H.E.A.T), as well as from 2022 guitarist Love Magnusson (DYNAZTY). Before that, Jona played guitar, although Magnusson jumped in and performed the solos on the debut album “Kings In The North” (2021). The sequel “Operation Phoenix” was released at the beginning of 2023 and on Sweden Rock Festival it was the very first time that the guys played a concert with this particular band.

Five songs each from both of their albums were performed, in a good mixed order. For some reason Levén could not join, so Love’s bandmate Jonathan Olsson from DYNAZTY became the temporary bassist. Maybe the singer saw that many in the audience looked like question marks when he introduced the song “Super Trooper”, or maybe he was just joking. For those of you wondering, it is not a cover of ABBA’s “Super Trouper”, but CROWNE’s own, Melodic Hard Rock song.

Lundqvist is an incredibly skilled drummer. The rhythm seemed to come from within his body. Even though it happened to be a ballad at some point and Christian played slower, there was still a lot of energy. Another talented musician is guitarist Magnusson, who at one point stood alone on stage and delivered a beautiful solo.

CROWNE is a bunch of fantastic musicians and singer. After all, everyone is used to be on stage, so you could not notice that it was a premiere. They had a rather good interaction and had fun together. Strandell shone like a sun and everything he did, he did with great commitment. Alexander had a good connection with the audience. People seemed to have listened a lot to both records. Many sang along in both verses and choruses. (Anna)

Setlist CROWNE:
Kings In The North
Perceval
In The Name Of The Fallen
Super Trooper
Mad World
Save Me From Myself
Operation Phoenix
- Guitar solo -
The Last Of Us
Sharoline
Champions

live 20230608 0208 crowne 591x400live 20230608 0211 crowne 274x400

CHRISTONE KINGFISH INGRAM (Sweden Stage)

Since the release of his Grammy-nominated debut album ”Kingfish” (2019), guitarist, vocalist and songwriter CHRISTONE “KINGFISH” INGRAM has quickly become the blues voice of his generation. For instance, the 24-year-old has already headlined two national tours, performed with his mentor and friend BUDDY GUY, as well as been interviewed by Sir ELTON JOHN on his podcast. Ingram has been on the front cover of several magazines, like “Guitar World” for example. His guitar playing has been compared to great artists such as B.B. KING, JIMI HENDRIX and PRINCE. The Grammy Award winning and latest material got the name “662”, after the telephone area code where Christone lives in Mississippi. This second material showed a more personal side of him.

The American’s sound is of course inspired by Delta Blues, but also by Gospel, Jazz and Rock. KINGFISH fell in love with music when he was a small child, initially playing drums and then bass. At a young age, he got his first guitar and progressed quickly, making his stage debut a few months later. By age 16 he made people’s heads turn and began to win awards. This bluesman has performed at clubs, concert halls and festivals in the US, Canada and Europe repeatedly. Now it was Sweden Rock Festival’s turn to be visited by him, which was Ingram’s first time in Sweden.

The concert kicked off with wonderfully swinging Blues and you immediately noticed that this guy is the real thing. His fingers moved quickly and precisely over the strings. For being so young, Christone has a very mature, deep voice, which is fascinating. It is bluesy and emotional. KINGFISH impressed with his guitar playing, holding and bending notes with both passion and control. At some point the music slowed down, to almost silence. The only thing that could be heard were the tones from the guitar, both restrained and full of life at the same time.

The very good “Not Gonna Lie” was cool Blues with attitude and contained some outstanding guitar playing. The other musicians in the frontman’s band seemed to come to life. A spark of extra energy was ignited and it became a longer jam session. Many in the audience danced or moved to the beat. Unfortunately, the instrumental part perhaps went on a little too long, so the interest dropped for a while. Ingram soon caught us again with a cool rhythm in the fantastic “Outside Of This Town”. Christone delivered flirty, teasing tones and the intensity hung in the air. After that he played with full power, which instead made the air vibrate.

There was more energy and rockier Blues in the awesome “Long Distance Woman”. Many arms were stretched up into the air and most of us moved in pace as the rhythm spread through our bodies. In this song we got to hear a couple of all the fantastic guitar solos. Ingram usually played with a relaxed feeling. As a spectator, I became calm, warm and happy inside. It was also fun to see a lot of younger people who liked this kind of music. It may lean towards Bluesrock, it may lean towards smooth R&B or Jazz, but first of all it is traditional Blues.

Soft, rolling tones warmed the audience as much as the sun on this day. Sometimes, however, it was perhaps a little too soft and serene for a Hard Rock crowd, but not many people walked away. Just like his idol Hendrix, KINGFISH took off his electric guitar, laid it on the floor and left the stage when the concert was finished, with the final tone still sounding from the amplifier. If you are not a fan of long guitar solos, it might have been a bit too much of that stuff. However, if you think it is among the best things you know, then it was fantastic. I am somewhere in between and have to admit that my mind started to wander from time to time. Whatever one thinks of it, CHRISTONE KINGFISH INGRAM is extremely skilled. (Anna)

live 20230608 0405 christonekingfishingram 602x400live 20230608 0406 christonekingfishingram 275x400

MYRATH (Sweden Stage)

MYRATH played two concerts at Sweden Rock 2019, but I did not see either of them, which I later regretted. Heard that it had been absolutely fantastic shows and many visitors were absolutely lyrical. In 2023, I therefore did not intend to miss them again. Their sound is a mix of Middle Eastern instrumentation, Power Metal and Progressive Rock. They are the first band from Tunisia to be signed to a record label outside the country. Their shows are known to be magic, with dancers, magicians and fire eaters.

The group began to take shape in 2001, but under a different name. The initiator was the founder and guitarist Malek Ben Arbia. The members became five when keyboardist Elyes Bouchoucha joined them in 2003. He also took over the role as singer. A couple of years later the guys met French musician Kevin Codfert, who has been their producer since MYRATH’s first album “Hope” (2007). At the same time Anis Jouini became the bands bassist. Shortly after also singer Zaher Zorgati joined the group and took over lead vocals from Elyes. Zorgati’s ability to combine oriental chants with Heavy Metal wailing became a key component of MYRATH’s sound, while the lyrics began to focus on Tunisian folklore. Drummer Morgan Berthet has been a part of the band since 2012.

The fourth and critically acclaimed album “Legacy” (2016) featured lyrics contributed by Tunisian poets. MYRATH then toured around the world consistently for more than two years and appeared at several international music festivals. Their fifth and latest studio album “Shehili” (2019) also became a success. They toured the world again and except Sweden Rock this group played at Wacken for example. In 2020 the band separated from the keyboardist Bouchoucha. From 2022 it has been Kevin Codfert who has played keyboards. Their new upcoming album “Karma” will be released in September.

But now, let us focus on their concert on SRF 2023. Lots of fire shot up at the edge of the stage and the show was on. Heavy guitar and bass tones were heard in the second piece “Born To Survive”, as well as the singer’s powerful voice. The guitarist stood steady as a rock, while his fingers moved incredibly fast. Arbia played everything from clear notes to distorted ones. One of their biggest hits, the fantastic “Dance”, has a catchy chorus and a danceable rhythm that got my body moving. When Zaher's voice easily ran up to the hights, I was thrilled. He was so skilled. Zorgati could play with his voice and throw the notes any way he wanted and it sounded amazing.

The group played a couple of new songs, including “Child Of Prophecy”, which was very good. The frontman started singing tones on the lower scale. He then shifted to a higher pitch, and soon after swung into a Hard Rock scream, which blew me away in fascination. On the stage were seen four dancers and a belly dancer, as well as two guys in face masks, who twirled around with burning torches in different ways. Everyone performed several times during the concert. After this number, the band drew attention to the festival’s 30th anniversary and sang “Happy birthday” to Sweden Rock, together with the entire audience.

Oriental tones and thick bass riffs met in the opening of “Merciless Times”. Malek’s fingers moved deftly over the guitar strings. Raw Heavy Metal was mixed with a melodious and meandering melody. In addition to this, we were met with different visual impressions. A dancer held up two long pieces of cloth, one in each hand. Her movements made it flutter very nicely to the music. The two fire artists swung their torches so that the fire blazed extra large and high.

During the last song “Believer”, the show was filled to the brim with lots of fire and pyrotechnics. During an exuberant guitar solo, glittering fireworks shot up at the edge of the stage, as well as from a fire artist’s torch in a spectacular way. Zaher and the audience took turns singing, before he finished the song himself, in a beautiful way. A huge cheering rose to the sky. MYRATH made a success again. It was a sensational concert. Afterwards, many continued to sing on “Believer”, while others talked and laughed of exhilaration. Initially, this Thursday was my most tired day of the festival, but after this group’s magically fantastic show, my energy was refilled and I was wide awake.

The band has a unique sound, where East meets West. The members had fun on stage and sometimes joked with each other. They offered a well-thought-out, cool concert, with many different elements and a very nice choreography. I think the entire crowd on several occasions lost their breath and just stared happily, myself included. The author of these lines became totally lyrical. This MYRATH live show was an unforgettable experience. (Anna)

Setlist MYRATH:
Into The Night
Born To Survive
Dance
Child Of Prophecy
Let It Go
Merciless Times
Heroes
Beyond The Stars
Jasmin
Believer

live 20230608 0620 myrath 580x400live 20230608 0602 myrath 275x400

Friday, June 9, 2023

H.E.A.T (Festival Stage)

I visited Sweden Rock Festival for the first time in 2009. The first band I saw was H.E.A.T, then with the same singer who is back today, Kenny Leckremo. Over the years, I have seen this group live several times, although with Erik Grönwall as frontman, something he was extremely good at. Fun to see him this year too, but in SKID ROW. Both these singers are a couple of fighters. They fought and overcame their illnesses. Kenny over a heart problem many years ago and Erik over leukemia. Anyway, with excitement I was looking forward to see Leckremo behind the microphone again.

This group was formed in 2007 and the year after that these Swedes released their first disc “H.E.A.T”. At the beginning of 2009, the band went on a European tour together with EDGUY, whose singer Tobias Sammet made a guest appearance on one of the tracks on the guys’ second album “Freedom Rock” (2010). The same year that material came, Kenny left the band due to his heart problem and Grönwall became the new singer. “Address The Nation” (2012) with the hit song “Living On The Run”, as well as “Tearing Down The Walls” (2014), with great tracks like “A Shot At Redemption”, “Enemy In Me” and “Laughing At Tomorrow”, are considered their best albums. The sixth record “H.E.A.T II” (2020) was the first work to be produced entirely by the band, with guitarist Dave Dalone and keyboardist Jona Tee as producers. After that, Erik handed over the microphone to Kenny, who came back stronger than ever. Last year, the seventh and latest record “Force Majeure” was released.

The members entered the stage and the audience cheered. The concert opened with the awesome “Back To The Rhythm”, which contained a splendid guitar solo. The singer was moving all over the stage pretty much the entire time. The energy from the bouncing frontman was contagious and most people in the crowd were dancing, jumping or moving in some way. In “Tainted Blood” Leckremo sang: “...the force inside of me...”, which really suits him, who seems to have an enormous power inside him. Dalone looked cool as usual in his hat and he impressed with his guitar playing. Dave performed a dexterous solo.

There was no lack of pyrotechnics. Flames of fire blazed up along the front of the stage and clouds of smoke slowly rolled forward. With a bang, “One By One” started. The singer has an incredibly good voice. He was also a bundle of energy, who had a good connection with the audience. Kenny mentioned how amazing it felt to be on the same stage that IRON MAIDEN would also play on later. If the spectators did not get warm from the sun, they at least became that during “1000 Miles”. Dancing movements spread throughout the sea of people. The euphoria continued in “Living On The Run”. Me and everyone sang along at the top of our lungs.

Perhaps there was a slightly too long sing along part in the middle of the concert, as well as towards the end of the show. Even though it is fun and strengthens the fellowship, it should not be too much. The one before the last song felt far too drawn out, almost psychedelicly annoying and was completely unnecessary. I would rather have heard one more song, for example the superb “Rise”.

It was a very good concert, which contained a classic Hard Rock sound with skilled musicians. They turned back and forth between rather cheesy to more Heavy. Most of their choruses were catchy. Dave played great guitar riffs and Crash gave everything he could of his neverending energy behind the drums. H.E.A.T was as good as I had expected and Kenny Leckremo is back where he belongs. (Anna)

Setlist H.E.A.T:
Back To The Rhythm
Dangerous Ground
Rock Your Body
Redefined
Hollywood
Tainted Blood
One By One
Beg Beg Beg
1000 Miles
Living On The Run
Nationwide
A Shot At Redemption

live 20230609 0201 heat 591x400live 20230609 0214 heat 275x400

TNT (Rock Stage)

The Norwegian Hard Rock group TNT was formed in 1982. They are known for the songs "10.000 Lovers (In One)", from their third material “Tell No Tales” (1987) and the title track from "Intuition" (1989), among others. These albums were both huge successes in Scandinavia and Japan. The last mentioned was also the band's best received American release and saw the guys embarking on their first headlining tour of the U.S. Fourteen studio records have been made, as well as three EPs and four live albums, while going through numerous line-up changes. Guitarist Ronni Le Tekrø is the only consistent member. Together with drummer Diesel Dahl and the American singer Tony Harnell TNT was once again reunited to play concerts and festivals together. Sid Ringsby is also back on bass and the members have been recording some new music for a future album.

Le Tekrø impressed several times, for instance in “Downhill Racer”. This man is not only a technically gifted musician, but he is playing with feeling and his facial expressions are priceless. The group performed the following “Invisible Noise” in a very Heavy way, with thick riffs on guitar and bass. "Northern Lights" was perhaps not the funniest song choice, but the band probably wanted to take the opportunity to play it when they were in Sweden. Harnell said that as an American he had never seen the Northern Lights, so when Tony was in Scandinavia for the first time in the 80s and saw this in the sky, then he just had to write about it. During this ballad, I saw several couples dancing slowly and lovingly with each other.

Ronni’s extended solo was not as others, mostly full speed and heavy riffs. Here we instead found a lot of variation. It was fascinating to watch this skilled guitarist. Great to see the virtuoso being like one with his guitar. Tony Harnell’s vocals, with his unique and powerful 4 octave range, still holds. This bright falsetto voice was particularly good in, for example, “Forever Shine On” and the fantastic “Intuition”.

The concert was okay, but it felt like something was missing. It was a little low on energy and I got the feeling that they were just running on old routine. TNT have been better. (Anna)

Setlist TNT:
As Far As The Eye Can See
She Needs Me
Tonight I’m Falling
My Religion
Downhill Racer
Invisible Noise
Northern Lights
- Guitar solo -
Forever Shine On
Intuition
10,000 Lovers (In One)
Seven Seas

live 20230609 0309 tnt 268x400live 20230609 0308 tnt 596x400

IRON MAIDEN (Festival Stage)

IRON MAIDEN is one of the biggest, most influential and successful groups in the world, having sold 130 million albums and always touring extensively. The last weekend in May, the legendary Heavy Metal band started their “The Future Past Tour” and on Friday June 9th they made an appreciated stop at Sweden Rock Festival.

IRON MAIDEN was founded by bassist and primary songwriter Steve Harris in the mid ‘70s. They took the world by storm with their third album “The Number Of The Beast” in 1982, which were the guys’ first record with the singer Bruce Dickinson. In that decade their mascot Eddie was also created, one of the most iconic and recognisable figureheads of our age. Their music appeals to all ages. They have dazzled both critics and fans with, among others, “Fear Of The Dark” (1992), “Dance Of Death” (2003) and “The Book Of Souls” (2015). The band is also known to have their own airplane, “Ed Force One”, with Dickinson as the pilot. In 2009 the group released the DVD “Flight 666”, a document of life on the road and in the air. IRON MAIDEN has won awards for Best British Live Act and a US Grammy for Best Metal Performance.

Instead of a pure album tour for the latest record “Senjutsu” (2021), the theme is mixed with a retrospective focus on the record “Somewhere In Time” from 1986. The fifteen-song long setlist for Sweden Rock consisted of five pieces each from these two materials. Here and there some of the old classics also appeared and made it all a good mix. In front of the stage and across most of the festival area was a sea of around 40,000 people. Expectations were high, while we also know that they never disappoint their fans. Suddenly the sound of a ticking clock was heard, then a loud bang and then guitar playing. The murmur in the audience turned into a cheer when the band members entered the stage, where they opened with “Caught Somewhere In Time”.

Bruce was as usual full of energy and dramatic movements. His voice is still strong and full of power. The frontman also talked and joked in between songs. Janick Gers was the most lively of the three guitarists and was also seen doing the most Rock poses, such as swinging one arm around in wild movements over the guitar. Dave Murray played several exuberant solos, including in “The Writing On The Wall”. Adrian Smith played very nice and with feeling, for example in a cool solo during “The Time Machine”. It developed into a lovely triple solo, as Murray continued and then Gers also joined.

It got really Heavy during “The Prisoner” and the mood was raised another notch. There was a nice, captivating tempo here. Adrian played a superb guitar solo, which Dave continued on, which also sounded extremely good. The joy then spread during the fantastic “Can I Play With Madness”. Me and most of the others sang along. There were probably many more, but I know at least one who was completely overjoyed that “Alexander The Great” was performed live. It contained, among other things, a nice melody and marching beat on the drums, as well as an excellent guitar playing. The sound from the so-called “three amigos” was magnificent.

Familiar tones revealed that “Fear Of The Dark” began. The singer entered the podium behind and above the drum set, wearing a hooded cloak, holding a lantern. The song gradually increased its speed and gave everyone extra energy. Harris and the three guitarists jumped repeatedly, as did many in the audience.

The huge mascot Eddie, of course, stepped onto the stage several times during the concert, for example in “Iron Maiden”. Steve’s cool bass tones bubbled forth. After this number, the band said goodbye. Before they left, Bruce Dickinson said, with a twinkle in his eye: “I’ll be back”...! Yes, you knew the group would come back in for a few more songs, but it felt like it took forever before the show continued. Calm, clear tones then flowed out into the Swedish summer night. Flames of fire shot up after a while and the music picked up the pace. “Hell On Earth” was a very long piece. The crowd slowly moved their arms back and forth in the air.

The spectators hummed along to the familiar melody of “The Trooper”. I think the energy rushed through the bodies of all of us. Eddie entered the stage again. He and Bruce fought with swords. The concert was over, as we all know, when Monty Python’s “Always Look On The Bright Side Of Life” was heard from the speakers. Everyone in the audience whistled happily, as they slowly walked away.

In conclusion, I can say that the sound of three guitarists was mighty powerful. They had different styles of playing and completed each other perfectly. Then add a powerful drummer and bassist, as well as a charismatic singer with a good voice and we have a winning concept. Their stage construction and pyrotechnics are also something out of the ordinary. IRON MAIDEN knows the art of capturing the audience. (Anna)

Setlist IRON MAIDEN:
Caught Somewhere In Time
Stranger In A Strange Land
The Writing On The Wall
Days Of Future Past
The Time Machine
The Prisoner
Death Of The Celts
Can I Play With Madness
Heaven Can Wait
Alexander The Great
Fear Of The Dark
Iron Maiden
--------------------
Hell On Earth
The Trooper
Wasted Years

live 20230609 1001 impressions 646x400

PERFECT PLAN (Pistonhead Stage)

PERFECT PLAN was formed already in 2014, but had their breakthrough like overnight in 2018, with the debut album “All Rise”. With the incredibly good follow-up “Time For A Miracle” (2020), the group proved that they were here to stay. Their third and latest album “Brace For Impact” (2022) has also been praised. The band’s classic, melodic Rock and AOR have become the benchmark many others compare to, within this genre. This year it was time to play on Sweden Rock Festival for the first time.

This Swedish unit is praised by critics and loved by fans. They make everything sound perfect, without overthinking it. They feel comfortable with each other and do whatever feels right. All the members are superb musicians and the singer has an outstanding voice, something that led to Kent Hilli becoming the new frontman of American GIANT a couple of years ago. Hilli is a powerhouse singer with a rare sense for tone and dynamics.

Exquisite guitar tones were heard in the opening “Time For A Miracle” and they were strengthened by Leif Ehlin’s keyboard playing. This fantastic song had a rocking, lovely rhythm, which made it feel like the music rushed around inside me. Kent had a rougher tone in his voice in the verses, but in the chorus his clear, strong vocals was heard. The guitarist Rolf Nordström was incredibly skilled. He was also seen enjoying playing as much as we enjoyed listening. Sometimes, both of his hands wandered up the neck of the instrument, delivering both beautiful and energetic tones.

During the terrific “Better Walk Alone” the frontman’s magnificent voice sounded stronger than ever and I wished that PERFECT PLAN would have played on a bigger stage, during the day in sunlight and not inside a tent in the middle of the night. A rush of happiness ran through my body when Hilli started singing their cover of FOREIGNER’s “That Was Yesterday”. A very good song and a very good version.

After an hour, which felt like it went faster than ever, we in the audience could not get enough of the band. With huge applause and the spectators “one more time” they came back on stage and played “In And Out Of Love”. That song started it all for the group in 2018, so they enjoyed performing it live extra much. The show was professional in all its simplicity. PERFECT PLAN was so genuine and down to earth. They delivered a cozy feel-good concert with top class music. (Anna)

live 20230609 0903 perfectplan 602x400live 20230609 0909 perfectplan 272x400 

Saturday, June 10, 2023

MAMMOTH WVH (Rock Stage)

The multi-instrumentalist, songwriter, producer and singer Wolfgang Van Halen (ex-VAN HALEN, ex-TREMONTI) is perhaps still best known for being the son of the late Eddie Van Halen. With his project MAMMOTH WVH, however, Wolfgang shows that he can stand on his own two feet. The debut material released in 2021 received a lot of positive reactions and praise. Album number two is in the works and will be released on August 4th. Wolfie continues to write all the songs, sing and play all the instruments himself in the studio. With him on stage though, just like before, he has drummer Garrett Whitlock (TREMONTI), guitarists Frank Sidoris (SLASH feat. MYLES KENNEDY & THE CONSPIRATORS) and Jon Jourdan, as well as bassist Ronnie Ficarro. It was just after twelve and the last day of the festival had just begun. A lot of rockers seemed to have taken a long morning of sleep, but many still came to this concert, which Wolf became happy about.

The light from the spotlights vibrated and the band logo with the two m’s pressed together, like a four-legged letter of its own, appeared on the background screen. When Wolfgang entered the stage, he was warmly received by the audience. The concert opened with “Mammoth”. Van Halen and Sidoris stood next to each other and played a great guitar solo together. That Rock song was full of energy and afterwards a big cheer from the crowd erupted. The melodic and very nice “Epiphany” had a fantastic middle section with emotional singing. This piece then lifted even more in the chorus.

From the upcoming album “Mammoth II” two new tracks were played, “Like A Pastime” and “Another Celebration At The End Of The World”. The latter I was quite neutral about when it was released as a single, but live this song was much better. The tempo increased more and more. Wolfgang played a superb guitar solo.

The song he wrote as a tribute to his late father, the Grammy-nominated “Distance”, was also performed. The fans cheered. It is more of a Pop song, but live it had a touch of Rock. Here you could also hear what a good voice the front guy has. I was also impressed by the drummer. Whitlock’s bouncing drumbeats, even if they were slow, were so vibrant. We got more Pop in “Think It Over”, his father’s favorite with MAMMOTH. This piece gave a lovely feeling and made my body move to the beat. Afterwards, Wolfie told that it was written already in 2018 and Eddie was pumping his fist every time he heard it. Wolf said to the Sweden Rock audience: “So to see all you people do that now was amazing!”

Except poppy verses, “You’re To Blame” contained a very Heavy sound and thick riffs. During the closing “Don’t Back Down” the music was pumping faster and harder, so that both the air and the ground seemed to vibrate. The rhythm made our hips move. This awesomely cool hit song is terrific and was absolutely the best.

MAMMOTH offered everything from Pop to heavier Hard Rock, during an hour when time seemed to fly by very quickly. Since I saw them last autumn, they have become more interactive with each other in the group, which was fun to see. They were smiling more and seemed to have a really good time. (Anna)

Setlist MAMMOTH WVH:
Mammoth
Mr. Ed
Epiphany
Like A Pastime
Stone
Distance
Think It Over
My Hero (Foo Fighters cover)
You’re To Blame
Another Celebration At The End Of The World
Don’t Back Down

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SYMPHONY X (Rock Stage)

The American Progressive Metal band SYMPHONY X was founded in 1994. This group consists of three members named Michael; Romeo on guitar, LePond on bass and Pinnella on keyboards. In addition to these, we find Jason Rullo behind the drums and Russell Allen behind the microphone. They have released nine albums and their third record “The Divine Wings Of Tragedy” (1996) is considered their best.

Movie-like music was heard while the spotlights circulated. There was cheering when the members entered the stage one by one. Not only the guitarist, but also the bassist showed his dexterity during the second number “Sea Of Lies”. Michael LePond powerfully struck the bass strings, first with a clenched fist, which he in the movement opened really quickly with spreading fingers. Both he and the drummer did a fantastic job. In the powerful “Evolution”, Michael Romeo played an exuberant guitar solo, something he did several times during the concert.

Very fast guitar tones started “Run With The Devil”. The sound from the bass thumped properly. Allen was lively, playful and had a good contact with the audience. “Set The World On Fire” was a very good song, with power and energy. The music pumped through my body and I enjoyed it. Whistles and cheers were heard from the audience.

What I particularly noticed during the band’s performance was the excellent guitarist and the energetic drummer, but most of all the singer. Russel is a cool, charismatic frontman with a very good voice. He can sing rough or clean, deep or high, all with fantastic power. The concert with SYMPHONY X was a positive surprise for me. It was incredibly good. (Anna)

Setlist SYMPHONY X:
Nevermore
Sea Of Lies
Dehumanized
Evolution (The Grand Design)
Without You
Kiss Of Fire
Run With The Devil
Serpent’s Kiss
Set The World On Fire (The Lie Of Lies)

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