Norther - Till Death Unites Us

Norther - Till Death Unites Us Quo vadis, NORTHER? Naja, die Antwort liegt wohl auf der Hand: in die Richtung, die sie mit ihrer zuletzt veröffentlichten EP "Solution 7" eingeschlagen haben. Weg von den Blastbeats der früheren Alben und vor allem auch weg von den ständigen Vergleichen mit Children of Bodom. Gerade letztere waren aber immer durchaus berechtigt und ich frage mich, ob es der richtige Weg ist, da die Unterschiede zwischen beiden Bands inzwischen groß genug waren. So verstärken NORTHER auf ihrem neuen Album "Till Death Unites Us" ihre früheren Trademarks: Sehr eingängige Melodic Death Metal Songs mit größtenteils atmosphärischen und hymnenhaften Keyboards. Dazu gestaltet Sänger und Gitarrist Petri Lindroos seinen Gesang variabler und variiert zwischen Kreischen und schon fast tiefen Growls. Soweit, so gut, die ersten Songs kommen gut an, besonders der Opener "Throwing My Life Away" und das selbst betitelte "Norther", die die Band von ihrer starken Seite zeigen.
Die Qual beginnt allerdings beim sechsten Song "Omen". Was sich auf "Solution 7" bereits angekündigt hat, ist auch auf "Till Death Unites Us" Realität geworden: Gitarrist Kristian Ranta singt schon wieder cleane Parts. Der Gute kann zwar den Ton halten, entwickelt dabei allerdings ein kaum hörbares aber dafür umso nervenderes Vibrato, dass einem sein Gesang schon nach den ersten paar Sekunden mächtig auf die Eier geht und ich denke, ich habe "Roger, die singende Ziege" vor mir. Sorry, Kristian - geht GAR nicht!
Balsam für die Seele gibts danach wieder mit "Scream" und dem herrlich rotzigen "Fuck You" (inkl. prolligen "Fuck Yoooooooouuuuu!"-Shouts der Band - Live bestimmt ein Kracher).
Bei dem folgenden "Alone In The End" schnappt sich dann wieder mal Kollege Ranta das Mikro, leider mit genauso wenig Erfolg wie vorher. In diesem Song gibt es dann auch das erste (!) nennenswerte Keyboard-Solo von Tasten-Meister Tuomas Planman. Wo war der Kerl eigentlich bei den Songs vorher? Kaum Keyboard-Soli mehr, aber dafür Ranta singen lassen!
"Die" ist zwar eher durchschnittlich, kann aber mit einem klasse Gitarrensolo aufwarten, während bei "Wasted Years" wieder Balladen-Stimmung mit Goldkehlchen Ranta angesagt ist. Den gelungenen Abschluss macht dann wieder das recht modern rüberkommende "The End Of Our Lives" bei dem Tuomas dann auch endlich wieder ein Solo zocken darf.

Ein durchaus gutes, aber durchwachsenes Album mit Höhen und Tiefen, das leider nicht mit solchen Überhits wie "Blackhearted", "Midnight Walker", "Nightfall" oder "Vain" auf Anhieb überzeugen kann und ein paar Durchläufe mehr braucht. (Mika)

Bewertung: 7,0 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 46:02 min
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungsdatum: 03.03.2006
Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden