QNTAL - QNTAL VI-Translucida

qntal_vi_-_translucida.jpgVersuchten die Recken von QNTAL  auf „Silver Swan" die elektronischen Anteile ihrer Musik so organisch wie nur eben möglich klingen zu lassen, versucht der 1992 gegründete Dreier nun auf „QNTAL VI - Translucida" dem Ganzen einen Negativanstrich zu verpassen, indem man die mittelalterliche Musik, von der die Musiker beeinflusst sind, in die moderne Welt der Synthesizer und Drumcomputer zu verfrachten.

Der erste Song der Platte, „Sleeping", geht in eine sehr atmosphärische, getragene Richtung, und wird von seichten Beats, leisen, melodischen Klangbögen und der glasklaren Stimme von Sängerin Syrah wird. Der Opener gibt sich selbst eher als langes Intro in Liedform, da man soweit keine großartigen Songstrukturen ausmachen kann.
„Departir" macht da einen Satz nach vorne, und man vernimmt direkt wesentlich mehr Dichte und Tiefgang, was den Aufbau der Nummer angeht. Die Drums bleiben immer noch im eher untanzbaren, unteren Drehzahlbereich und schieben imposanten, französischen Gesang vor sich her, der auf den Melodien der Synthesizer dahinschwebt, als wäre es das allerleichteste der Welt für die Musiker, solche Stücke zu komponieren. Die Umsetzung der Ideen hinter den einzelnen Stücken kann wirklich nur als beeindruckend bezeichnet werden.
Der Titeltrack der Platte, „Translucida", gibt seinen Einstand wieder mit sphärischen Akkorden und bittersüßen Harmonien und ist auch stellvertretend für den stilistischen Schnitt durch die Platte: getragene, sphärische Musik, die zum Nachdenken und Träumen anregt.
In Stücken wie "Sumer" oder "Ludus" geht man dann doch dazu über, die Geschwindigkeit anzuziehen und zum tanzen zu animieren, jedoch halten sich diese Stücke in der Unterzahl und markieren auch nur am Rande einen kleinen Bruch inenrhalb der Platte. Die Stärke von QNTAL liegt eindeutig in dieser Art von Musik, die keine 08/15 Hupfdohlen-Beschallungsein will, sondern einen enormen Tiefgangbesitzt, der Gott sei Dank seinen Weg auf die überfüllten deutschen Dancefloors verfehlen wird.

„QNTAL VI - Translucida" macht auf die Dauer Spaß, man verliert stellenweise wirklich das Zeitgefühl und die Musik tut alles, um einem selbiges zu rauben und will, dass der Hörer sich in ihr verliert.
Wer elektronische Musik mit Frauengesang mag und darüberhinaus auf tiefgängige Musik mit sehr hohen Ambience-Anteilen steht, wird an diesem Rundling seine wahre Freude haben!(Reini)

 

Bewertung: 8 / 10 Punkten

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 58:56 min
Label: eWave Records
Veröffentlichungstermin: 29.02.2008

 

 

 

 

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