Es ist nun etwas über ein Jahr her als ich mir auf dem Summer Breeze 2009 das erste Mal GRAND MAGUS zu Gemüte führen konnte. Die bis dato für mich unbekannte Band konnte mich aber nach kurzer Zeit absolut mitreißen und präsentierte ein Kaliber der Extraklasse. Nun zwei Jahre nach dem überall hoch gelobten Album „Iron Will“ steht der Nachfolger in den Regalen bereit. „Hammer Of The North“ heißt das gute Stück und die Schweden zeigen sich auch hier wieder von ihrer Glanzseite. Mit einer genialen Mixtur aus klassischem Heavy Metal, Doom und Stoner-Rock zeigen die Nordmannen wieder aus welchem Holz sie geschnitzt sind.

Während sich Frontmann JB in früheren Werken auf lyrischer Ebene eher verschlüsselten Intentionen hingab so spricht er heute doch deutlich klarere Worte. Thematisch bedient sich der Schwede der Urgewalt der Natur und selbstverständlich auch den nordischen Traditionen, Mythen und Sagen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass auf dem neuen Artwork zentral der mächtige Wolf, das Markenzeichen der Band, dargestellt ist. In der nordischen Mythologie steht geschrieben, dass „Fenris“ der Wolf an Ragnarök den Göttervater Odin verschlingt. Mit dem Wolf hat man sich ein fabelhaftes Wappentier ausgesucht, denn die Symbolik die dieses Tier inne hat ist sehr weit gefächert und auch heute noch von großer Relevanz.

Doch nicht nur auf lyrischer Ebene trumpfen die Jungs von GRAND MAGUS auf, musikalisch geht es nach dem letzten Output konsequent auf höchster Ebene weiter. Die Schweden haben einfach ein absolutes Händchen dafür klassischen Heavy Metal, wie er einfach geiler nicht sein könnte mit so manch anderen musikalischen Elementen, wie durchaus öfter eintretenden Doom-Einschlag oder eine ordentliche Portion Stoner-Rock zu verfeinern. Gleich mit dem ersten Track „I The Jury“ stellt Janne Christoffersson und sein Gefolge sagenhaften Rhythmus, eingängige Melodien und kristallklaren Gesang unter Beweis. Treibende Riffs und der etwas raue Gesang halten den Hörer sofort bei der Stange.

Auf höchstem Niveau geht es auf dem Silberling kontinuierlich weiter. Abwechslung kommt bei den erfahrenen Schweden keineswegs zu kurz. Sei es nun „Black Sails“, mit seiner extrem einprägsamen Melodieführung und einem höheren emotionalen Anteil, das schleppende „Mountains Be My Throne“ mit seinen schneidenden Riffs oder der druckvolle und schnellere Durchstarter „Northern Star“. Jeder Track für sich bietet ein absolutes musikalisches Feuerwerk und einen Ohrwurmcharakter wie er besser nicht sein könnte.

Fans von GRAND MAGUS werden dieses Album wohl genauso lieben gelernt haben wie ich. Wer „Hammer Of The North“ bisher noch nicht in die Hände geriet, dem kann ich nur empfehlen sich diese Platte aus dem Bereich Heavy-/ Doommetal zu Gemüte zu führen. Das Album ist einfach auf ganzer Linie absolut stark. (Sebastian)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 47:58 min
Label: Roadrunner Records
Veröffentlichungstermin: 18.06.2010