Jettblack - Get Your Hands Dirty

Jettblack - Get Your Hands DirtyNachdem die letzte große Thrash - Welle größtenteils vorbeigeschwappt ist, liegt ganz aktuell der Trend beim guten alten 80er Jahre Metal. Und welches Genre außer Thrash Metal und NWOBHM hatte vor ungefähr einem viertel Jahrhundert seinen Durchbruch? Es war die Zeit in der so manche männliche Musiker femininer aussahen, als ihre Groupies, es war die Zeit des Sleaze / Glam Metals. Dieser Stilistik widmen sich die Londoner JETTBLACK auf ihrem Debütalbum “Get Your Hands Dirty”. Zu ihren Haupteinflüssen zählt die Band Acts wie AEROSMITH, MÖTLEY CRÜE und SKID ROW: daraus kreieren die Engländer ihren stark vom 80er Jahre Hair Metal beeinflussten Sound.

Mit einer ordentlich nach vorne preschenden Uptempo - Nummer namens “Slip It On” startet das Album direkt richtig und packt den Hörer direkt im Schritt. Ähnlich griffig geht’s mit “Two Hot Girls” weiter, ein Song, der auch prima Mitte der 80er Jahre entstanden sein könnte. “When It Comes To Lovin” fällt einen Tick heavier aus, gefällt aber ebenfalls durch eine tollen Chorus und fettes Gitarrenriffing.

“Fooled By A Rose” kommt eher stampfend und fast schon düster daher. Der Bass ist an manchen Stellen deutlich hörbar und treibt unaufhaltsam an. Ganz im Gegensatz dazu steht die Semi - Ballade “War Between Us”; so ist der Song zwar anfänglich etwas handzahmer als die restlichen Stücke, doch der Funke möchte im weiteren Verlauf trotz vermehrter Power nicht ganz überspringen. Der Titeltrack ist eine Mitgröhlnummer par excellence, die sofort ins Ohr geht und mit knackigen Gitarrenleads entzückt. Besonders live sollte dieser Track einschlagen wie eine Bombe.

"Not Even Love” entzückt direkt mit einer bestechend schönen Leadgitarre und einem inbrünstig gesungenen Refrain. Die langsame, balladeske Nummer geht unter die Haut und dürfte auch einige Frauenherzen zum schmelzen bringen. Eines der Highlights auf diesem Longplayer - Emotional und doch kraftvoll! Speed metallisches Geschredder gibt’s beim flotten “Mother Fucker”, einem nicht ganz so eingängigen Track, der trotzdem durch nettes Riffing und Flitzefingersolo glänzt. “Sleep” sticht durch eine interessante Mischung aus akustischen Momenten gepaart mit heavy Riffs und klug getimten Pausen heraus. Trotz Hitpotential hat der Song eine leicht melancholische Schlagseite, was ihn zusätzlich interessant macht.

Weiter geht’s mit “Holding” einem vom Gitarrenspiel her teilweise an KISS erinnernden Song mit guter Durchschlagskraft. Etwas ruhiger wird’s zum Abschluss mit dem überlangen “Innocence Is Mine”. Eher modern und fett bratende Gitarren wechseln sich mit Akustikparts ab. Ein stampfender mit gewissem Westerntouch ausgestatteter Song, der gerade durch seine Ungewöhnlichkeit heraus sticht.

Vielleicht war es nicht gerade die beste Idee, den längsten und nicht gerade typischsten Song der Platte (07:36 min.) ans Ende zu setzen, sondern eher in die Mitte zu packen, damit am Schluss noch einmal rotzig auf den Putz gehauen werden kann. Jedoch mindert das den Gesamtwert der Scheibe nicht wirklich. Die Produktion der Platte fällt zeitgemäß aus, wirkt aber zu keiner Zeit unpassend steril oder erdrückend fett, sondern immer noch schön organisch. Ähnlich verhält es sich mit dem Songwriting: die Engländer kommen schnell zur Sache und bringen die meist sehr eingängigen Songs direkt auf den Punkt. Eher unglücklich gewählt erscheint jedoch das Albumcover, welches einen Gesichtsausschnitt eines missratenen Black Metallers zeigt. Doch alles in allem liefern JETTBLACK auf ihrem ersten Longplayer absolut partytauglichen und gut gemachten Sleaze Metal, in der Schnittmenge von SKID ROW und MÖTLEY CRÜE. Rotzig, frisch, heavy, verspielt und eingängig. Wenn die Briten weiter so machen, kann man noch länger mit Ihnen rechnen! (Kevin)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 47:44 min.
Label: Spinefarm / Soulfood
Veröffentlichungstermin: 18.06.2010

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