Ja, NAILDOWN, da dürften einige noch das letzte Album "World Domination" im Gedächtnis haben, mit dem die Finnen Ende 2005 für einigen Wirbel gesorgt haben. Mit der Weltherrschaft scheint es allerdings noch nicht geklappt zu haben, weshalb der Fünfer jetzt mit "Dreamcrusher" das zweite Album nachschiebt, das man stilistisch im Grunde als klare Weiterentwicklung des Vorgängers ansehen kann. Und zwar eine Weiterentwicklung in die abgebrühtere Richtung, denn "Dreamcrusher" klingt weitaus professioneller als "World Domination", die technischen Qualitäten der fünf Musiker dürften sich auch inzwischen noch weiter gesteigert haben und ihren Stilmix aus teilweise progressiverem Death Metal mit vielen Melodien, moderner Keyboard-Atmosphäre und abwechslungsreichem Gesang zwischen Alexi Laiho-Gekreische und cleanen Passagen zum Refrain hin, haben die Finnen auch weiter verfeinert.
Die Kehrseite der Medaille ist allerdings die Tatsache, dass "Dreamcrusher" sich permanent auf einem schmalen Grat zwischen wirklich erfrischender Innovation und auf dem Reißbrett konstruierten Songs bewegt. Absolute Knaller wie der kompromisslose Opener und Titeltrack, das abwechslungsreiche "Lame", das flotte "P.I.B." mit netten Blastbeat-Gewittern oder auch das Instrumentalstück "Deep Under The Stones" stehen Ausfällen wie "Silent Fall" oder dem schwer nach In Flames klingenden "Like I'd care" gegenüber und lassen "Dreamcrusher" zu einer etwas durchwachsenen Sache werden.

Trotz allem kann man NAILDOWN das Potenzial zu Ohrwürmern und eine musikalische Qualität weit über dem Durchschnitt nicht absprechen, weshalb Freunde des modernen melodischen Death Metals ruhig wieder ein Ohr riskieren sollten. Kritiker sollten aber von vorneherein die Finger davon lassen. (Mika)

Bewertung: 7,0 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 42:07 min
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 04.05.2007