Full Circle - Last Exit Rock'N'Roll

FullICircleAndy Brings (DOUBLE CRUSH SYNDROME, Ex-SODOM) veröffentlicht nun seinen in Eigenregie entstandenen Film “Full Circle - Last Exit Rock’n’Roll”. Warum dieser Streifen interessant ist und warum ihn jeder gesehen haben sollte, der sich selbst mal ein wenig motivieren sollte, lest ihr hier.

Ich war nie der große Andy Brings-Fan. Da muss ich eingangs einfach ganz offen und ehrlich sein. Er war mir zu überdreht, zu übereifrig, wirkte arrogant, zu selbstüberzeugt und bisweilen nervte er mich sogar ein wenig. All das nur weil er bei SODOM mal auf einem Album gespielt hat? Kurzfassung, ja und das alles und noch viel mehr. Doch Andy Brings ist keiner, den man auf den ersten Blick durchschaut, er ist niemand den man auf den ersten Blick abstempeln sollte, eben jene Oberflächlichkeit, die in unserer heutigen Zeit das große Problem darstellt. Denn auch wenn man auf den ersten Blick denken mag “Jetzt dreht der auch noch ein Film über sein Leben?! Oh Mann… wer will das denn sehen?”, täuscht man sich hier so gewaltig, so gewaltig hat sich vermutlich noch niemand getäuscht.

Zunächst einmal ist Andy Brings nicht arrogant, und er ist auch keineswegs so sehr von sich selbst überzeugt, dass er einen Film über sein Leben dreht. Hier liegt etwas ganz Anderes zugrunde, was bereits in den ersten fünf Minuten des Films klar wird. Es geht schlicht und ergreifend darum, seine eigene Mitte, seine eigene Wahrheit zu finden. Und auch wenn sich hier vermutlich immer noch einige am Kopf kratzen werden, sollte man hier die Scheuklappen aufklappen, nein besser sogar abreißen und mit vollem Anlauf ins Geschehen rein springen. Nicht wenigen wird “Full Circle” die Augen öffnen. Andy Brings steht nämlich zu 200% und stets mit einer nicht zu bändigenden Energie hinter dem, was er tut. Wie ich nun finde, habe ich das anfangs missverstanden oder aus einem anderen Blickwinkeln gesehen.

So hangelt sich “Full Circle” nach und nach durch verschiedene Interviewpartner und Musikergrößen von der Frage, wie man sich selbst motivieren kann, bis hin zu dem “Warum tu ich mir das eigentlich an?!”. Der simple und einfach Weg ist nie der beste im Leben, natürlich kann man es sich leicht machen, doch dann erreicht man ziemlich sicher nicht so viel, wie man hätte erreichen können, wenn man den Arsch hoch bekommen hätte und sein volles Potenzial ausgeschöpft hätte. Der Film besticht durch die genialen Interviews, die abwechslungsreichen Interviewpartner und schlichtweg durch die oft schonungslose Wahrheit, die zum Teil mitten ins Schwarze trifft und mich als Zuschauer packt und mitreißt. Was Andy Brings mit “Full Circle” geschaffen hat, gelingt nur wenigen, diesen Film sollten sich nicht nur Musiker und Fans von Bands wie DOUBLE CRUSH SYNDROME, SODOM oder DORO ansehen. Der hier vorliegende Film ist für jeden etwas, der sich schon immer gefragt hat, wo seine Mitte liegt, oder was er eigentlich aus seinem Leben machen möchte.

Ich wurde selten derart von einem Film überrascht, nicht nur dass er völlig anders war, als ich annahm. Zu keinem Zeitpunkt hat man hier das Gefühl, dass irgendwas künstlich überspielt wird. Der komplette Film ist sehr authentisch, und auch wenn es gewiss um Andy Brings’ Leben geht, steht im Mittelpunkt etwas anderes, nämlich die Frage nach der eigenen Wahrheit, und genau die Frage sollte sich jeder von uns mal stellen. Dass sich mein Bild von Andy Brings nach diesem Film geändert hat, muss ich nicht extra erwähnen, oder? (Pascal)

 

Bewertung:

Anna10 10 / 10


Anzahl der Songs: -
Spielzeit: 224:00 min
Label: Warner
Veröffentlichungstermin: 26.04.2019

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