Quiet Riot - One Night In Milan

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quietriot onenightinmilanDas Multi-Platin-Album “Metal Health” wurde nach seinem Erscheinen 1983 ein Riesenerfolg und machte QUIET RIOT über Nacht zur Stars. Kein Wunder, dass die Hälfte der Setlist von dem Meisterwerk kommt, unter anderem der Klassiker “Cum On Feel The Noize”. Während des Konzertes mit viel Achtziger-Material finden wir dieses sowohl mit den Neunzigern als auch der Gegenwart gemischt. Vom aktuellen “Road Rage”(2017) werden ein paar Tracks performt, von denen “Freak Flag” mit seinen pumpenden Drums und dem kräftig unterstützenden Bass cool ist. Ein positives Club-Feeling kommt bei diesen Amerikanern auf, die im April 2018 beim Frontiers Rock Festival in Italien aufgenommen wurden.

Ein paar Veränderungen haben stattgefunden, neben anderen Dingen hat die Band seit 2017 einen neuen Sänger. Ein paar Jahre zuvor betrieb der junge Sänger, Gitarrist und Songschreiber James Durbin zusammen mit Alex Grossi , der die elektrische Gitarre bei QUIET RIOT sehr gekonnt bedient, ein Musikprojekt. Diese Bekanntschaft führte dazu, dass Durbin nun seine exzellenten stimmlichen Fähigkeiten in besagter Gruppe verwendet. Ferner agiert er sehr erfahren auf der Bühne bringt Selbstvertrauen mit und stellt sicher, dass die Show nicht flach fällt. Ein – oder zweimal, wenn Du das Album hörst, wirst Du Dich fragen, was er anstellt. Wenn hingegen das Video angeschaut wird, ist da kein Zweifel und seine kleinen dramatischen Handlungen scheinen offensichtlich.
Leider kämpft er manchmal vergebens, wenn die Publikumsreaktion viel zu schwach ausfallen. Seine Musikerfreunde auf der Bühne werden jedoch angestachelt und gegen Ende ist Bassist Chuck Wright voller Energie.
Wright war ein schon seit den Achtzigern ein Bandmitglied und hinter dem Schlagzeug finden wir Originalmitglied Frankie Banali immer noch gut in Form.

Unglücklicherweise muss ich sagen, dass das Konzert nach einer Weile das Gefühl eines weiteren Tages auf der Arbeit bekommt und ich die Befürchtung habe, dass dies möglicherweise ein weiteres in einer Reihe von Konzerten ist.
Aber in “Condition Critical” passiert etwas. Ich denke, dass es eigentlich von dem Material selbst abhängt, als alles umgehend viel besser wird.
Das folgende Stück “Thunderbird” wurde von Kevin DuBrow als Tribut für seinen Freund Randy Rhoads geschrieben, jenem Gitarristen mit dem er QUIET RIOT 1973 zusammen gegründet hatte. Als Rhoads 1982 bei einem Flugzeugabsturz starb verfasste DuBrow die letzte Strophe neu. Dieses feine Lied wurde aufgenommen und kam auf das Hit-Album “Metal Health” im darauf folgenden Jahr. Das erste Mal in der Geschichte wurde diese Melodie nun in einem Konzert aufgeführt, mit einem Piano am Anfang, genauso wie in der Originalversion. Das richtige Gefühl wurde vom eingeladenen Alessandro Del Vecchio (Keyboarder bei HARDLINE neben vielen weiteren Tätigkeiten) ausgedrückt.
Zuerst wurde eine Schweigeminute abgehalten, nicht nur zu Ehren von Randy, sondern auch von Kevin, der 2007 von uns ging. Ich kann sagen, dass diese drei Lieder – zusammen mit “Party All Night” - besser funktionieren, wenn man sie lediglich hört.

Der fantastische Drummer präsentiert seine musikalische Energie so richtig in “The Wild & The Young” und Chuck spendiert uns ein cooles Riff auf der Bassgitarre. Wright genießt anschließend vollkommen “Let´s Get Crazy”, wo er eine Menge Spaß zu haben scheint und sich über die ganze Bühne bewegt. Vielleicht ein ein wenig zu langer Track auf der CD, aber großartig auf DVD anzusehen.
Die ganze Show hat gute Farb – und Lichteinstellungen. Dazu ist es in Echtzeit gefilmt und gibt uns daher eine authentische Erfahrung.

Details wie der schwarz und weiß gestreifte Mikrofonständer kann man da entdecken. Ebenso wie ihre Signatur, die metallene Gesichtsmaske, welche der Vokalist im großen Finale trägt. Ein sanfter und erzitternder Drumsound erzeugt eine erwartungsfrohe Atmosphäre für uns, zusammen mit einer leicht anreizenden Bassgitarre, die in der Luft pulsiert. Wenn Alex anfängt die Gitarre zu spielen nimmt der Frontmann die Maske vom Gesicht, beißt hinein und fängt an “Metal Health (Bang Your Head)” zu singen. Durbin gibt alles, als er auf den Boden geht, dort eine Weile weiter singt, dann aufspringt und die Maske einmal mehr anzieht. Erneut erleben wir exzellente Fingerübungen von einem der talentiertesten Bassisten, die ich je gesehen habe. Eine spät erwachte Menge summt anschließend weiter, als ob sie plötzlich nicht wollen, dass das Konzert aufhört. (Anna)

 


Bewertung:

Anna6,5 6,5 / 10


Anzahl der Songs: 15
Spielzeit: 78:10 min (DVD) / 77:42 min (CD)
Label: Frontiers Music s.r.l.
Veröffentlichungstermin: 25.01.2019

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