Und wieder eine feste Größe in der Grindcoreszene, die weiterhin aktiv zum Weiterleben beiträgt. Zu ROTTEN SOUND sieht so manch große Grind-Institution auf, viele sind Riesenfans und lassen sich gerne von ihrer Kunst beeinflussen, auch wenn sie unverhältnismäßig mehr Erfolg vorweisen können. Dieses respektvolle Ansehen haben sie sich aber auch redlich verdient, denn ihr Songwriting ist schon etwas Besonderes, auch wenn sie niemals den grindigen Pfad verlassen haben.

Die teils recht dominante Death Metal-Schlagseite tut dem Gesamtkonzept sehr gut, und das ausgefeilte Songwriting, das auf diesem engen Raum dargestellt wird, sucht wirklich ihresgleichen in der Szene. Hier wird nicht nur geholzt und gebolzt, hier werden feinste Riffs verwurstet, die vielleicht beim oberflächlichen Hinhören in der Versenkung verschwinden. Aber wenn man sich ihre Musik, aktuell also das Album „Abuse To Suffer“ reinzieht, erkennt man eine gewisse Genialität in ihren Songs. Wer das Spektakel schon mal live erleben durfte, konnte feststellen, dass hier wirklich Virtuosen am Werk sind, die nicht nur einfach hyperschnell und brutal unterwegs sind, sondern auch um Vielfalt, Abwechslung und Detailverliebtheit bemüht sind.

Die neuen 16 Songs reihen sich nahtlos in die letzten Werke ein und haben wieder einige Elemente aus Doom, Crust, Death und Sludge zu bieten, die das Durchhören gar nicht mal so schmerzhaft machen. Die Finnen haben auch 2016 wieder alles richtig gemacht und einen denkwürdigen Batzen intelligenten Hass in die Welt gesetzt, der dem skandinavischen Sound wieder mal eine verdiente Medaille vermacht. Somit ist auch nach 23 Jahren immer noch mit ROTTEN SOUND zu rechnen. (Jochen)

 
Bewertung:

8 / 10

Anzahl der Songs: 16
Spielzeit: 28:06 min
Label: Season Of Mist
Veröffentlichungstermin: 18.03.2016