Jeff Scott Soto - Essential Ballads

JEFF SCOTT SOTO - Essential Ballads Jeff Scott Soto gehört nicht gerade zu den Personen, die lange Zeit untätig bleiben können – am Anfang herrschte rege Aktivität bei TALISMAN, später mit AXEL RUDI PELL – und kaum unterschreibt er 2002 bei Frontiers – beschert er uns einen wahren Albenregen. Um die Wartezeit auf das nächste Werk zu verkürzen, schiesst der Mann mit der Stimme, die „alles von Jazz bis Heavy Metal performen kann“ ein kleines Best-Of-Album nach – inklusive dreier neuer, pardon: „bislang unveröffentlichter“ Songs.
Allerdings verrät der Titel, dass es sich um kein ganz gewöhnliches „Best of“ handelt, sondern „Essential Ballads“ macht die Gangart deutlich – hier darf man eine Menge Gänsehautnummern erwarten. Den Opener gibt passenderweise „If This Is The End“ – vom letzten Studioalbum. Mitnichten – die eindringliche Nummer ist der Startschuss für weit über eine Stunde hervorragender balladesker Unterhaltung. Ich mag mich gar nicht über jeden einzelnen Titel auslassen – Mr Soto ist definitiv ein Meister seines Faches und Garant für hohe Qualität – und er beweist mit der Songauswahl, dass er wirklich „alles“ singen kann – ähnlich vielleicht wie ein Freddie Mercury, der im Ruhigen, wie im Rockigen glänzen konnte.
Das Material seiner drei Soloalben bietet hinreichend Auswahl für das vorliegende „Essential Ballads“ – und erfreulicherweise ist unter der stolzen Anzahl von 16 (!) Titeln keine einzige (viel gefürchtete) Schmalznummer – und spätestens die Gitarrenparts von Howie Simon reißen einen der wenigen in diese Gefahr geratenen Titel wie z. B. „Holding You“ wieder in qualitativ hochwertige Gefilde.

„Send Her My Love“ könnte ohne Weiteres von JOURNEY stammen – ohnehin zeigt sich in den ruhigen Nummern der Einfluss von Steve Perry auf Sotos Stimme. Nicht ganz unschuldig an dem Sound dürfte allerdings auch JOURNEY-Songwriter Neal Schon sein, der dem guten Jeff auch den ein oderen Song verpasst hat.

Ein besonderes Augenmerk sollte man den drei bislang unveröffentlichten Stücken zuwenden – nahtlos fügen sich das ausschließlich unplugged-begleitete „Through It All“, das angenehm flotte „Last Mistake“ und das ebenso fröhliche wie eingängige „Another Try“ in das Konzept das Albums ein und können sich somit gut hören lassen.


Hat das letzte Studioalbum „Lost In The Translation“ schon durch einen perfekt aufgelegten Jeff Scott Soto überzeugen können, so zeigt „Essential Ballads“ einen ebenso perfekten Querschnitt durch die etwas ruhigeren Werke des Ausnahmesängers. Das Album macht Lust auf mehr – und man darf auf das nächste Studiowerk zu Recht gespannt sein.

Note: -- / 10

Anspieltipps: „If This Is The End”, „Still Be Loving U”, „Another Try”

VÖ: 19.05.2006

Spielzeit: 71:02 min
Titel: 16
Label: Frontiers Records

(Naglagor)
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