Atrum Tempestas - Néant

AtrumTempestas NeantSatte sieben Jahre mussten seit der Gründung der Finnischen Band ATRUM TEMPESTAS vergehen, ehe das erste Vollzeit-Album das Licht der Welt erblicken konnte. Dieses ist zudem mit knapp über einer Halben Stunde ziemlich kurz geraten, was hoffen lässt, dass es sich bei „Néant“ um ein qualitativ außergewöhnliches Werk handelt.

ATRUM TEMPESTAS haben sich eigenen Angaben zufolge im Laufe ihrer Existenz von den den verschiedensten Genres von Funeral Doom bis Post Rock inspirieren lassen. Damit stechen sie heutzutage allerdings weniger hervor, als dass sie sich dem zeitgenössischem Kanon unterordnen. Ihr atmosphärischer Black Metal läuft entsprechend ziemlich konform, was aber nicht unbedingt schlecht sein muss.
Auf insgesamt drei längeren Tracks werden sorgfältig entwickelte Klangsphären erschaffen, die sich auf ein verträumtes Fundament weltfernen Post Rocks entwickeln. Dabei wurde auf synthetische Klangerzeuger weitestgehend verzichtet, was dieses Album insgesamt recht roh in Szene setzt. Sehr gelungen sind die gezupften Zwischenspiele und die mehrstimmigen Gitarreneinlagen, welche sowohl verzerrt als auch unverzerrt sehr schön in das Gesamtbild integriert wurden. Auch der Gesang weiß durch ein vollmundiges Keifen von sich zu begeistern, und steht im Wechsel mit regelmäßig zum Einsatz kommendem Klargesang. Zusammen mit dem vielseitigem und gut durchdachten Drumming fügt sich „Néant“ insgesamt zu einem soliden Album zusammen.
Was derartige Musik bei den allermeisten Bands unglücklicherweise dominiert ist eine fade Langatmigkeit, die weder dem Bedürfnis nach aggressiven- noch nach verträumten Klängen  entgegenkommt. Auch auf „Néant“ werden Ideen unnötig langsam entwickelt, was sich im Großen und Ganzen negativ auf den Gesamteindruck auswirkt. Dennoch ist es ATRUM TEMPESTAS gelungen, dieses Manko durch eine beschauliche Quantität guter Ideen und Melodien etwas auszugleichen.

ATRUM TEMPESTAS bieten nichts außergewöhnliches, aber dafür wird die etablierte Kost durchaus appetitlich serviert. „Néant“ vereint alles, was Fans von HERETOIR, LÂNLOS, AGAEL und Konsorten mögen, gehen dabei aber etwas ausführlicher auf die Entwicklung einzelner Tracks ein. Dies ist bei drei Tracks und einer halben Stunde Gesamtspielzeit allerdings auch das Mindeste, was man von einem Vollzeitalbum erwarten kann. (Jannick)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 3
Spielzeit: 31:45 min
Label: Nordavind Records
Veröffentlichungstermin: 13.10.2014

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