Mustasch - Thank You For The Demon

Mustasch Thank You For The DemonMit „Thank You For The Demon" veröffentlichen die nach wie vor recht unbekannten MUSTASCH bereits ihr siebtes Album. Der letzte Longplayer „Sounds Like Hell, Looks Like Heaven" bot bereits viel Abwechslung, die Songs waren für mich zum Teil aber zu verstrickt. Auf „Thank You For The Demon" ist das nicht ganz der Fall.

Nach dem ersten Durchlauf gefiel mir „Thank You For The Demon" überhaupt nicht, nach dem zweiten änderte sich dies allerdings schlagartig. Die Band beweist ein wirkliches Talent, eingängige Songs zu schreiben. Diese bohren sich regelrecht in den Gehörgang und kommen dort auch so schnell nicht mehr raus. Außerdem sind die Songs richtige Groove-Monster und animieren zum Mitwippen.

„Feared And Hated" hingegen ist der denkbar schlechteste Opener für das Album. Aufgrund von diesem gefiel mir die Platte wohl beim ersten Durchlauf nicht. Der Gesang am Anfang ist einfach zu penetrant , und man muss sich erst einmal damit anfreunden. Ansonsten hat der Song zwar einen starken Strophen- und Refrainteil, insgesamt wiederholt sich aber das immer gleiche Riff, und so wird „Feared And Hated" schnell langweilig. Da helfen auch die Melodieparts gegen Ende nicht wirklich weiter. Der Titelsong „Thank You For The Demon" hätte bei jeder anderen Band wohl eher am Ende des Albums gestanden, nicht so bei MUSTASCH. Das Intro wird auf dem Klavier gespielt und lässt zuerst eine Ballade vermuten; irgendwie ist der Song auch eine Art Ballade, allerdings mit einer gewissen Härte. Nach dem Intro gibt es nämlich wieder die typischen Riffsalven. Somit würde ich selbst den Song als „Heavy Groove-Ballade mit Bombast" bezeichnen. Der coole Titel „From Euphoria To Dystopia" ist bei dem Track Programm, sehr düster und heavy mit genialem Rhythmus. Besonders unter die Haut gehen dabei die Parts, wo nur Sänger Ralf Gyllenhammar und Schlagzeuger Jejo Perković zu hören sind. Cooler Song! Das anschließende „The Mauler" beginnt nur mit Schlagzeug und kommt sehr doom-artig daher. Hier standen eindeutig BLACK SABBATH Pate. Ganz anders kommt „Borderline" daher, hier geht es wieder schön nach vorne, allerdings in einem recht untypischen Mid-Tempo-Rhythmus. „All My Life" beginnt als Ballade und entlädt sich dann in einem METALLICA-ähnlichen Riff. Bei „Lowlife Highlights" hält erneut der Doom Einzug, und der Song überzeugt mit seinem prägnanten Rhythmus, der zwischendurch durch ruhigere Parts gekonnt für Abwechslung sorgt. Der lustigste Song des Albums dürfte „I Hate To Dance" sein. Mit typischen Dancefloor-artigen Beat hat der Song einen ganz eigenen Charakter und sollte wohl nicht allzu ernst genommen werden. „Thank You For The Demon" schließt mit dem atmosphärischen Rocker „Don 't Want To Be Who I Am" gekonnt ab und hinterlässt beim Hörer neben den Ohrwürmern noch ein freches Grinsen auf dem Gesicht.

Der Sound der Platte kommt sehr modern daher, zum Teil etwas kommerziell. Doch an und für sich stört das nicht sonderlich, auch soundtechnisch passt alles zusammen. Stimmlich klingt Sänger Ralf Gyllenhammar gut, allerdings musste ich mich zuerst wieder an die Stimme gewöhnen. Wohl aber auch, da diese so variabel ist und damit für einiges an Abwechslung sorgt.

MUSTASCH haben mich überzeugt! Die Schweden können genau das, was ich nach dem ersten Song damals erwartet habe. Dabei kommt das neue Album noch besser rüber als der Vorgänger. „Thank You For The Demon" ist somit eine klare Empfehlung für jeden, der mal Lust auf etwas untypischen Metal hat. (Pascal)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 37:49 min
Label: Gain Music
Veröffentlichungstermin: 10.01.2014

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