Suidakra - Eternal Defiance

suidakra_eternaldefianceSUIDAKRA sind seit jeher eine fleißige Band und haben in den fast 20 Jahren, in denen es die Truppe nun schon gibt, immerhin 10 Studioalben veröffentlicht. Nun folgt mit „Eternal Defiance“ das 11. Album. Die Monheimer gehören zu den deutschen Vorreitern in der Folk- und Paganszene; SUIDAKRA gab es schon längst, bevor irgendein schlauer Mensch mit der Bezeichnung Pagan Metal um die Ecke kam. Die Fans finden sich mittlerweile auch auf der ganzen Welt; von daher kann man sagen, daß die Deutschen schon einen  Status innehaben, der auch gewisse Erwartungen weckt.

Ob die erfüllt werden können, das muß „Eternal Defiance“ jetzt beweisen. Thematisch geht es auf dem Album um die aus Wales stammende Erzählung "The Dream of Macsen Wledig". Kris Vervimp, der auch für das Coverartwork verantwortlich ist (und für den zugehörigen Comic im Booklet), hat das lyrische Konzept entwickelt, um das herum Mainman Arkadius die Songs schrieb. Auch von anderer Seite haben SUIDAKRA dieses Mal reichlich Unterstützung erhalten. Tina Stobel, die schon auf mehreren Alben der Band bei einzelnen Songs zu hören war, und die auch schon öfter mit der Band auf der Bühne stand, steht auch dieses Mal wieder hinter dem Mikro und veredelt damit diverse Songs (z.B. „The Mindsong“).

Daneben ist auch Dudelsackspieler Axel Römer – ebenfalls ein alter Bekannter – wieder mit am Start. Neu ist, daß sowohl Tina Stobel, als auch Axel Römer auch beim Songwriting beteiligt waren. Da könnte man jetzt vermuten, daß viele Köche den Brei verderben. Und in der Tat beginnt das Album zumindest für mich abschreckend. Mit  Donnergrollen und Schlachtengeräuschen läutet man die Scheibe ein. Ich kann diese ewigen Soundsamples nicht mehr hören. Echt nicht. Das klingt doch meistens scheiße. Es ist eine Kunst, diese so einzufügen, daß sie auch wirklich passen und den meisten gelingt das nicht.

Aber noch ist nicht aller Tage Abend und das ganze Album liegt noch vor uns. „Inner Sanctum“ macht es mir aber auch nicht leichter. Der Sound ist hier ziemlich undifferenziert und es knistert ständig. Keine Ahnung, ob das Absicht ist und ich einfach den Sinn dahinter nicht verstehe. Doch dann wird es besser. Bei „Beneath The Eagle“ kommt Tina Stobel zum ersten Mal zum Einsatz und präsentiert gemeinsam mit Arkadius einen schönen Wechselgesang, der dem Song das gewisse Etwas gibt.

Bei „March Of Conquest“ kommt dann das eingesetzte Orchester erstmals richtig zum Tragen (ok, es ist aus der Dose, aber es klingt trotzdem gut), was dem Song einen gehörigen Grad an Epik verleiht. Dazu dann ein schönes Duett von Stobel und Arkadius, der Dudelsack darf auch ran – und daraus hat man dann einen echt starken Song mit schönen Melodien gebastelt. So muß das klingen. Bei „Pair Dadeni“ darf der Dudelsack dann noch mehr in den Vordergrund. Und trotzdem ist der Song richtig hart geworden.

Im Gegensatz dazu steht dann die ruhige Ballade „The Mindsong“, bei der der Gesang komplett von Tina Stobel übernommen wird. Dafür gibt’s hier aber auch ein großes „Autschn!“. Englische Grammatik kann manchmal fies sein...  „Rage Of Revenge“ stellt wieder einen harten Kontrast dar, es ist der wohl schnellste und härteste Song der Scheibe, der da auf die Ballade folgt. Hat man das erst mal verarbeitet, ist der Song aber doch sehr gut geraten.

Toll ist auch „Dragon's Head“, das langsam aus der Tiefe aufsteigt, und das ein eher ruhiger Song geworden ist. Hier passen die Soundsamples dann auch ziemlich gut.  Bei „Defiant Dreams“ gibt es wieder ein schönes Stobel/Arkadius-Duett, einen Akustikpart und einen netten BLIND GUARDIAN-Abschluß. Und während „Damnatio Memoriae“ das Album ruhig ausklingen läßt, versprüht der Bonus-Track „Mrs. McGrath“ schönes irisch-schottisches Flair, bei dem auch wieder Tina Stobel am Mikro steht. Schade, daß es dieser Song nicht auf die normale Albumversion geschafft hat, verdient hätte er es jedenfalls.

Insgesamt gibt es an „Eternal Defiance“ nicht viel auszusetzen. SUIDAKRA bleiben ihrem Stil treu – das mag man oder mag man nicht. Der Sound ist mir einen Tick zu verwaschen, das könnte einfach klarer sein. Wirklich störend empfinde ich eigentlich nur die lange Pause nach dem Intro „Storming The Walls“ bis es dann mit dem nächsten Song weiter geht. Ansonsten sollte man als Fan der Band mit diesem Album eigentlich mindestens zufrieden sein. SUIDAKRA haben bewiesen, daß viele Köche doch auch einen leckeren Brei kochen können.  (Anne)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 50:50 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 24.05.2013
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