Orchid - Mouths of Madness

OrchidMit „Mouths Of Madness" erscheint 2013 das lang erwartete neue Album der Doomer ORCHID. Die aus San Francisco stammende Band wurde bereits des Öfteren als der legitime Nachfolger von BLACK SABBATH bezeichnet, und aktuell sieht es fast danach aus, als könnte es die Band wirklich schaffen. Mit dem neuen Album werden sie jedenfalls nur wenige Fans enttäuschen.

Das Songmaterial, welches die vier Herren aus San Francisco_ auf ihrem neuem Longplayer_ präsentieren, ist durchweg super. Fast schon selbstverständlich gibt es an vielen Stellen sehr starke Parallelen zu BLACK SABBATH, was sowohl die Band als auch die Fans freuen wird. Ich würde allerdings nicht so weit gehen und sagen, dass ORCHID die neuen BLACK SABBATH sind. Zwar ist auch die Stimme von Sänger Theo Mandell grandios, aber an Ozzy Osbourne kommt meiner Meinung nach niemand ran. Dass ORCHID aktuell wohl eine der besten Doom-Bands sind, lässt sich hingegen kaum abstreiten und auch, ob die kommende BLACK SABBATH Platte gegen „Mouths Of Madness" bestehen kann, ist jetzt unmöglich abzuschätzen. Nach den ersten Höreindrücken kann ich hier aber behaupten, dass es sicher eine interessante Diskussion werden würde, doch nun genug von den BLACK SABBATH, kommen wir zum Album selbst.

Auf „Mouths Of Madness" bekommt der Zuhörer viel Abwechslung geboten. Große Vergleiche zum Vorgängeralbum kann ich nicht ziehen, da ich dieses, zur eigenen Schande, noch nicht so viel gehört habe. Dank „Mouths Of Madness" werde ich mir diese aber in jedem Fall noch zulegen. Bereits der Opener und Titelsong „Mouths Of Madness" zeigt das Potenzial von ORCHID. Die Stimme von Theo Mandell klingt sehr düster und hat einen ganz eigenen Stil. Das darauf folgende „Marching Dogs Of War" startet mit Sirenen und Kriegsgeräuschen, bereits hier packt einen die dichte Atmosphäre des Albums. Genau das ist ein sehr großer Plus-Punkt bei ORCHID, man versinkt komplett in ihrer Musik. Nach mehrmaligem Hören liebt man jedes Riff und denkt zum Teil sogar, man wäre in die 70er Jahre zurück versetzt. „Silent One" könnte auf dem ersten BLACK SABBATH Album stehen, und auch „Nomad" klingt wie aus einer anderen Zeit. Bei „Mountains Of Steel" zeigt Gitarrist Mark Thomas Baker, dass auch er imstande dazu ist, grandiose Riffs, die sich direkt im Gehörgang festsetzen, herauf zu beschwören. Auch „Leaving it All Behind" ist aus diesem Holz geschnitzt, und das anschließende „Loving Hand Of God" startet mit perfektem Bass-Intro, „N.I.B." lässt grüßen. Das etwas schwache „Wizard Of War", ist bereits von der EP bekannt und bringt keine neuen Überraschungen. Den Abschluss findet das Album mit „See You On The Other Side", einem recht schnellen Song, der gegen Ende sehr psychedelisch wird.

Der Sound klingt extrem nach 70-er Jahren und wurde mit viel Hall belegt, gerade die Stimme von Theo Mandell sticht dadurch besonders heraus. Der Gitarrensound ist gut geworden, und man denkt wirklich an keiner Stelle, eine Band aus dem Jahre 2013 zu hören. Der 70er Jahre Vibe lebt also durch und durch auf „Mouths Of Madness".

Trotz meiner guten Vorsätzen konnte ich weder die BLACK SABBATH Vergleiche noch das Besprechen jedes einzelnen Songs weglassen. ORCHID haben mich mit „Mouths Of Madness" überzeugt, und ich werde mir auf schnellstem Wege den Vorgänger besorgen. Zwar bin ich nach wie vor nicht der Meinung, dass sie die neuen BLACK SABBATH sind, aber die Zeit wird zeigen, wie sich diese Meinung entwickelt. Alle Details der Platte nimmt man erst nach mehrmaligem Hören wahr, gebt „Mouths Of Madness" also etwas Zeit. Für mich auf jeden Fall eines der Highlights des Jahres. (Pascal)


Bewertung: 8,5 / 10 

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 56:06 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 26.04.2013

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