Casket - Undead Soil

Casket_UndeadSoil160pxNo-Bullshit-Death-Metal, das sind CASKET aus Reutlingen. Mit unnachahmlichem Ehrgeiz ziehen die drei seit 1990 ihren Traum vom Todesblei durch. Ich selbst durfte sie 2011 im kultigen "Epplehaus" in Tübingen erleben. Eine alles zermalmende Maschine, die emotionslos ihre Funktion ausführt. Nur die schwäbischen Ansagen von Sänger und Gitarrist Schorsch locken dem Publikum den ein oder anderen Lacher aus dem Hals. Stoisch schwingt Basserin Susi ihr Instrument zum gnadenlosen Gehämmer vom Mann hinter dem Schlagzeug, Marinko. So ziemlich jeden Club in Deutschland haben diese unermüdlichem Malocher des Death Metal schon zerlegt. So ziemlich jede Hartwurst-Band hat seit 1990 mit CASKET schon die Bühne geteilt, und viele von denen gibt es schon lange nicht mehr.

Nach dem großartigen Album aus 2008 "Upright Decay" haben die drei es geschafft, mit "Undead Soil" einen Nachfolger vorzulegen. Was man auf dem neuen Album zu hören bekommt, ist eine Verfeinerung des eh schon rohen und brutalen Stils. Mir fällt vor allem auf, dass die Produktion mehr nach "live" klingt. So habe ich die Band auch in Erinnerung, als Live-Band. Das Album beginnt mit dem Intro "Reincarnate", welches ich noch gut im Ohr habe. Ein passenderes Intro, das man auch als Markenzeichen durchgehen lassen könnte, gibt es für eine Death-Metal Band wohl kaum. Bleiben wir bei Markenzeichen. Da gibt es zum einen den unverwechselbaren Schlagzeugstil, dessen Wucht über allem thront, und zum anderen das heisere Organ, mit dem sich Gitarrist und Frontgrunzer Schorsch bemerkbar macht.

Der Dreier, der schon seit 1990 und interessanterweise seit der zehnten Klasse zusammen dem Old-School Death Metal frönt, hat seinen Stil gefunden. Leider ist die Dame am Bass, Susi, mit ihrem doch sehr verzerrten Tiefftöner selten herauszuhören. Die ein oder andere Solo-Einlage würde dem Abwechslungsreichtum der Platte sicher gut stehen. Das eine Mal im Song"Hirschtanz" reicht mir da nicht.

In manchen Liedern ist ganz zart ein Keyboard-Teppich, wie z.B. bei "Masturbating In Psalms", zu hören. Dem sei verziehen, da es der Atmosphäre dienlich ist. Die Atmosphäre unterstützen auch zahlreiche Samples, die sich gut in den Kontext einfügen. Den Abschluss macht wiederum ein interessantes Instrumental namens "Immortal Ways", welches nicht durch Brutalität besticht, sondern durch hart angeschlagene akustische Saiteninstrumente, quasi unplugged Death Metal. Ein schönes Outro! Hervorheben möchte ich noch "Casketball", das ein sehr einprägsames Riffing aufweist und sich zum Hit entwickeln könnte.

Insgesamt haben die Musiker von CASKET nicht nur die Erwartungen der Fans erfüllt, nein, sie haben sogar noch einen drauf gesetzt. Das neue Album "Undead Soil" hebt sich so vom eher stumpfen Vorgänger "Upright Decay" ab und sticht auch noch aus der unübersichtlichen Masse von Underground-Bands heraus.

Da tut es mir schon leid, dass ich nicht nach Pirmasens auf den Auftritt in der "Schwemme" gehen konnte. Mir wurde aber berichtet, dass es fantastisch gewesen sein soll.

Na denn, man sieht sich immer zweimal im Leben. Übrigens, laut einem Interview, das ich letztens auf Facebook gesehen hatte, ist laut Band das ganze Jahr CD-Release Party. Da wird ja wohl noch ein Termin für mich dabei sein. (Andreas)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 42:04
Label: Blow Jack Records
Veröffentlichungstermin: 18.01.2013

Kontakt zur Band: www.casket.de

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