Vreid - Welcome Farewell

vreid_welcomefarewellVREID kommen aus dem hohen Norden und bringen uns – nein, keinen eiskalten, trve frostbitten norsk Black Metal – sondern angenehm warmen Rock'n'Roll – vermischt mit trve frostbitten Black Metal. Der Bastard daraus nennt sich dann Black'n'Roll und VREID sind einer der ganz, ganz wenigen Vertreter dieser Gattung. Und was sich jetzt hier so seltsam liest (ich weiß, das liegt auch an meinem dubiosen Schreibstil), das klingt auf Platte ganz und gar nicht seltsam, sondern – geil.

VREID grooven beschwingt durch die rauhe norwegische Landschaft, daß es eine wahre Freude ist. Und während es textlich auf den letzten beiden Alben um die Befreiung Norwegens von den deutschen Besatzern während des Zweiten Weltkrieges ging, so liegt „Welcome Farewell“ als Konzept die Geschichte eines Lebens zugrunde, erzählt in einzelnen kurzen Episoden.

Und dabei kann man die vollen Bandbreite an Stimmungen präsentieren. Düster, dunkel, ruhig, dann wieder rasend schnell, groovend und fast fröhlich. Es wird gesungen, gegrowlt und gekeift, daß einem das Herz aufgeht. Beim Hören von „Welcome Farewell“ möchte man eigentlich nur noch Dauerbangen bis der Nacken kapituliert. Ob Black Metal überhaupt grooven darf, das hat mein Kollege Jan hier ja letztens schon gefragt. Und auch ich muß sagen. Ja, er darf! Zumal VREID überhaupt nicht den Anspruch erheben, eine Black Metal-Band zu sein, auch wenn sie musikalisch wohl so ziemlich jeder in dieser Sparte einordnen würde.

Daneben ist aber eben doch auch der nicht zu leugnende, sehr große Anteil Rock'n'Roll und in manchen Songs, wie z.B. „The Devil's Hand“ oder auch „Sights Of Old“ hat man progressive Anwandlungen, im Titelsong sogar einige stratovariuseske Parts. Und man scheut sich auch nicht, auch mal eine Akustikklampfe in die Hand zu nehmen, wie in „Sights Of Old“, der sowieso über weite Strecken nur wenig mit dem gwöhnlichen Black Metal gemeinsam hat.

Aber genauso kommt man auch aus düsteren Tiefen langsam heraufgekrochen, um den Nacken des Hörers anschließend richtig zu beanspruchen, wie z.B. im Opener „The Ramble“ oder auch in „Black Wave“, der schon fast nach IN FLAMES klingt, einen unglaublichen Groove hat und dabei doch ein mächtiger, böser, verdammt cooler Song ist. Bei Stücken wie „The Ramble“ erinnert man dann auch gerne mal an die Schweden NAGLFAR, die ja auch diesen Groove in vielen ihrer Songs haben.

„Welcome Farewell“ ist damit ein sehr geniales Album geworden, das beim Hören richtig Spaß macht und hervorragend geeignet ist, um Aggressionen abzubauen und die Matte mal ordentlich durchzuschütteln. Wer auf Black Metal mit ordentlich Rumms und Groove steht, der sollte in dieses Album auf jeden Fall reinhören. Fans von VREID können mit der Scheibe sowieso nichts falsch machen.  (Anne)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 42:32 min
Label: Indie Recordings
Veröffentlichungstermin: 22.02.2013
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