Nile - Worship The Animal - 1994 - The Lost Recordings

nile_worshiptheanimalcoverDie 1993 gegründeten Extrem-Metaller NILE haben sich mittlerweile durch starke Scheiben, über 250.000 verkaufte Tonträger und diverse weltweite Tourneen einen hohen Status angeeignet. Nachdem 2009 erschienenen Album "Those Whom The Gods Detest" folgt jetzt mit "Worship The Animal - 1994 - The Lost Recordings" eine EP, die bisher unveröffentlichte Songs aus dem Jahr 1994 beinhaltet. Damals noch in Originalbesetzung mit Bandgründer Karl Sanders (Gitarre, Vocals), Chief Spires (Bass, Vocals) und Pete Hammoura (Drums, Vocals) unterwegs, waren die Ägyptologen damals noch nicht ganz so sehr im ultrabrutalen Death Metal angekommen.

Überraschend ist dabei, dass der Gesang verständlich ist und nicht aus Growls besteht. Ich muss bei der Stimme irgendwie an Phil Rind von den Arizona-Thrashern SACRED REICH denken. Beim Titeltrack gibt´s dann auch zum ersten Mal die gewohnte Raserei in Kombination mit ägyptisch klingenden Chören zu hören. Auch morgenländliche Melodien sind besonders in "Nepenthe" zahlreich zu finden. Jedoch war der Blastspeed-Anteil damals noch geringer als bei den späteren Alben. Schwere, teilweise doomige Riffs sind ja auch heute noch ausreichend zu finden, spielten aber 1994 eine noch übergeordnetere Rolle als heute. Bester Song der EP ist eindeutig das achtminütige Epos "Surrounded By Fright", welches in schleichendem Tempo ziemlich fies und extrem heavy um die Ecke kommt.

Was anfangs noch überraschend kam, passt beim näheren hinhören immer besser...der raue, aber nicht gegrunzte Gesang fügt sich gut ins Gesamtbild ein. Allerdings muss man auch sagen, dass die Songs kompositorisch noch nicht ganz so ausgetüftelt sind, wie die der späteren Longplayer. Die doch sehr außergewöhnlichen und bis zu diesem Zeitpunkt in Verbindung mit Death Metal noch unbekannten Arrangements wurden später noch besser in den Gesamtsound integriert.

Wer sich "Worship The Animal - 1994 - The Lost Recordings" ins Regal stellt, bekommt eine gutklassige, experimentelle Death Metal-Platte. Nicht jeder Song funktioniert gleich gut, doch das Teil wächst mit den späteren Nummern. Wie bereits weiter oben beschrieben, sind die arabischen Melodien und Trademarks noch nicht ganz so fein ausgearbeitet, wie bei späteren Kompositionen, sondern die Songs fallen stellenweise - ich will fast sagen straighter - aus als man es von NILE eigentlich gewöhnt ist. Produktionstechnisch fällt die EP gegenüber den neueren Scheiben wie zu erwarten ab, denn von der fetten Produktion ist hier noch nichts zu hören. Trotzdem ist der Sound nicht so mies, dass es unzumutbar klingt. Für Grabräuber mit Vorliebe für Pyramiden ist das Teil ein Muss, für alle anderen immerhin interessant. (Kevin)


Bewertung: - / -

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 34:28 min.
Label: Goomba Music
Veröffentlichungstermin: 07.11.2011

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