East Of The Wall - The Apologist

EastOfTheWall-Apologist"Willkommen im Göttbüsser Palast des Volkes! Wir freuen uns heute ganz besonders, die Genössen EAST OF THE WALL begrüssen zu dürfen, die uns, dem sozialistischen Bauern- und Arbeiterstaat ihre Namensgebung zu verdanken haben!

So oder so ähnlich hätte die Begrüssung bei einem Gastspiel vor 25 Jahren "drüben" verlaufen können, aber das ist natürlich alles Unsinn - dieser Bandname verleitete mich einfach mal zum Rumspinnen. Dabei ist "Rumspinnen" gar keine so schlechte Überleitung zur Mucke, die uns EAST OF THE WALL aus New Jersey auf ihrer dritten Langrille kredenzen! Moderner Prog mit saftigem Metal-Einschlag sollten Freunde von Bands wie TESSERACT, CONVERGE und natürlich die in diesem Zusammenhang allgegenwärtigen TOOL hellhörig machen.

Dabei gelingt EAST OF THE WALL auf den Punkt genau die richtige Gratwanderung zwischen den Prog-typischem Spielereien und der Eingängigkeit, die den drohenden Hirnknoten erst gar nicht enstehen lassen. Schon beim Opener "Naif", welcher eher als Intro zum folgenden"Linear Failure" fungiert, zieht man sämtliche Register: Rockige Klänge vermischen sich mit heavy Riffs, der Gesang pendelt zwischen aggressiven Shouts und sanften Klängen und die Bassläufe sind an Dynamik kaum zu übertreffen. Auch die nachfolgenden "My Favorite Society Guy", "False Built" und das Instrumental "Precious Memories" räumen in dieser Hinsicht in vollem Maße ab; die rockigen Licks, die sich mit schweren Riffs paaren und die nicht zu verachtenden Gesangs-Melodien zeugen von einem hohen Spielverständnis.

Mittlerweile frage ich mich, ob diese Scheibe überhaupt Schwachpunkte besitzt - und diese Frage kann ich definitiv mit "Nein" beantworten. Der zentral positionierte Titeltrack weiss durch seine geschickten Dynamik-Wechsel ebenso zu begeistern wie das nahezu rasende "Running Tab Of Sweetness", welches von einem erneuten Instrumental "Horseback Riding In A Bicycle" (einen passenderen Titel hätte dieser (nicht im nagativen Sinne gemeinte!) holperige Track nicht haben können.

Nun gut, nach hinten heraus regnet´s bei "The Apologist" mit "Nurser Of Small Hurts" dann doch etwas hinein; wäre mit "Whiskey Sipper" nicht eine weitere geniale Achterbahnfahrt platziert, hätte ich abstufen müssen - aber so gibt es wohlverdiente acht Punkte - weiter so! (Brix)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 48:17 min
Label: Translation Loss Revords
Veröffentlichungstermin: 25.10.2011

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