Hungryheart - One Ticket To Paradise

hungryheart_onetickettoparadise.jpgHUNGRYHEART kommen aus Italien, sie spielen melodische Rockmusik und sie stehen nicht bei dem heimischen Label Frontiers Records unter Vertrag. Das ist das erste, was mir so in den Sinn kommt, als ich mich dieser Tage zum ersten Mal mit „One Ticket To Paradise“ beschäftigt habe, das zweite Album des Vierers aus dem Land des schon bald nicht mehr amtierenden Fußballweltmeisters. Das erste selbstbetitelte Werk der Band erschien vor circa zwei Jahren, hierzulande musste man aber wohl Insider sein, um davon Notiz zu nehmen. Ob sich das mit „One Ticket To Paradise“ ändern wird?

Ich behaupte, wenn es den Italienern nicht gelingen sollte, in naher Zukunft als Support auf eine Tour aufzuspringen, scheint das ausgeschlossen zu sein, denn um es alleine zu schaffen, dafür bietet „One Ticket To Paradise“ viel zu wenig. Vielleicht haben sie ja etwas Glück und dürfen GOTTHARD bei einer der nächsten Tourneen begleiten, denn erstens hat man mit „Get Lost“ einen Songs auf dem Album, der eins zu eins nach den Schweizern klingt und zweitens hat deren Keyboarder Nicolò Fragile HUNGRYHEART auf diesem Album an den Tasten ausgeholfen. Auch sonst sind HUNGRYHEART mit ihrer Mischung aus angenehm rockigen Songs und Balladen gar nicht so weit von GOTTHARD entfernt, sie lassen aber auch immer wieder Erinnerungen an JOURNEY oder GIANT wach werden. Erinnerungen an bessere Zeiten, Erinnerungen an bessere Bands!

Das mag sich jetzt hart anhören, aber für mich sind HUNGRYHEART eine dieser Bands, die im riesigen Schmelztigel der Durchschnittlichkeit ums Überleben kämpfen. Klar gibt’s einige passable Songs auf der Scheibe, gerade der Beginn mit „Stand Up“, dem Titelsong und dem sleazigen „Boulevard Of Love“ ist gar nicht übel, aber ansonsten kann ich an „One Ticket To Paradise“ gar nichts entdecken, was diese Band außergewöhnlich machen würde. Da muss es dann schon eine Coverversion von MICHAEL JACKSON's „Man In The Mirror“ sein, die aufhorchen lässt und bei der man sich denkt, hoppla, das ist mal was anderes. Ansonsten plätschert „One Ticket To Paradise“ überraschungsarm vor sich hin. Auf ihrem Debüt haben HUNGRYHEART übrigens „Gina“ von MICHAEL BOLTON gecovert, die Italiener scheinen auch ein Faible für Pop-Musik zu haben.

Verwunderlich und zugleich interessant ist so ganz nebenbei die Tatsache, dass HUNGRYHEART eigentlich über zwei Lead-Sänger verfügen. Josh Zighetti ist derjenige, der die rockigen Songs singen darf, und der Gitarrist und Songschreiber der Band Mario Percudani übernimmt die Balladen, von denen es auf „One Ticket To Paradise“ so einige gibt: „Let Somebody Love You“, „A Million Miles Away“ (beide ganz ok), „Love Is The Right Way“ (verzichtbar) und ganz zum Schluss „You Won't Be Alone“ (belanglos). Eine solche Aufgabenverteilung findet man auch nicht alle Tage bei einer Band, zumal sie umso merkwürdiger ist, da der Bandkopf Mario Percudani über eine angenehm warme Stimme verfügt, eine der wenig wirklich positiven Seiten der Band, und Josh Zighetti hingegen ein Paradebeispiel für einen durchschnittlichen Sänger abgibt. Da hilft es dann auch wenig, dass das etwas rauere Organ Zighetti's theoretisch besser zu den Rocksongs passt.

In einem Satz zusammengefasst ist „One Ticket To Paradise“ eines dieser Alben, die man haben kann, aber sicherlich nicht muss! (Maik)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 56:32 min
Label: Tanzan Music/Fastball Music
Veröffentlichungstermin: 18.06.2010

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden