Yoso - Elements

yoso_elements.jpgSo genannte Supergroups gibt’s inzwischen viele und mit YOSO darf man seit dem letzten Jahr eine weitere Band dieser ganz besonderen Gattung zurechnen. Mit ein bisschen Fantasie kann man sogar dahinterkommen, wer hinter YOSO steht. Na, kommt ihr drauf? Spätestens wenn ich jetzt Namen wie Bobby Kimball, Tony Kaye und Billy Sherwood in den Raum werfe, dürfte es klar werden: YES plus TOTO macht YOSO. Da ist es fast schon logisch, dass der Fünfer, Johnny Bruhns an der Gitarre und Scott Conner an den Drums dürfen auch mitspielen, beim italienischen Sammelbecken für Melodic Rock namens Frontiers Records einen Vertrag bekommen hat, die Anfang Juli das erste Album „Elements“ veröffentlichen werden.

Insgesamt 12 Songs kann man auf diesem Album lauschen, die allesamt mit Herz, Nieren und Seele dem melodischen 80ties Rock zugerechnet werden können. Von mir aus können wir es auch AOR nennen. Da wird ganz deutlich die Handschrift der Protagonisten deutlich, wobei das Material mehr nach TOTO als nach YES klingt, was daran liegt, dass die Songs ohne jeglichen Schnörkel daherkommen und auf Stadion- oder keyboardüberladenen Bombastrock wie man ihn von YES in den 80ern kannte, komplett verzichtet. Von dem progressiven Artrock der Siebziger Jahre, ganz zu schweigen.     

„Elements“ lebt vor allem von der nach wie vor tollen Stimme von Bobby Kimball, einigen tollen Hooklines und ganz einfach davon, dass es gut tut, auch im Jahre 2010 diese Art der zeitlosen Musik genießen zu können. Gerade die Songs zu Beginn des Albums wie etwa der überraschend fetzige Titeltrack, die Ballade „Where You'll Stay“ oder einer der wenigen rockigen Stücke „The New Revolution“ machen mächtig Laune und sind nicht unbedingt schlechter als das, was YES und TOTO in den Achtzigern abgeliefert haben. Ab einem unbestimmten Zeitpunkt stellt sich beim Hörer aber eine gewisse Sättigung ein, weil alle 12 Songs von „Elements“ in genau die gleiche radiofreundliche Richtung tendieren. Erschwerend kommt hinzu, dass zwischendrin beim Dreierpack „Only One“, „Close The Curtain“ und „Won't End Tonight“ etwas die Luft raus zu sein scheint, das können die Herren Kaye, Sherwood, Kimball und Co deutlich besser und zeigen uns dies beim abschließenden „Return To Yesterday“ auch noch mal. „Elements“ findet mit diesem 7-Minüter ein feines Ende. 

Wenn man die Erwartungen an „Elements“ nicht zu hoch schraubt, dann ist das YOSO Debüt eine sehr ordentliche Sammlung von professionell komponierten und produzierten Songs, denen ganz einfach größtenteils die Magie fehlt, die die YES oder TOTO Großtaten besitzen. Erwartet man anhand der mitwirkenden Musiker hingegen ein weiteres Meisterwerk, dann ist „Elements“ zum Scheitern verurteilt.

Als zusätzlicher Kaufanreiz kommt „Elements“ übrigens mit einer Bonus-Live CD, die neben einigen neuen Songs auch diverse Klassiker aus dem YES und TOTO Fundus wie „Rosanna“, „Owner Of A Lonely Heart“, „Hold The Line“ oder „Cinema“ enthält; performt von YOSO natürlich! Man darf gespannt sein, ob sich die Band in nächster Zeit auch auf deutschen Bühnen wird blicken lassen. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 52:30 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 02.07.2010 

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