Negura Bunget - Maiestrit

negura_bunget_-_maiestrit_artwork.jpgBlack Metal aus Osteuropa ist häufig eine besondere Angelegenheit - die oft eingebundenen und ureigenen folkloristischen Elemente grenzen diese Bands vom skandinavischen Stil deutlich ab.

NEGURA BUNGET aus Rumänien sind in der Urbesetzung bekanntlich mittlerweile Geschichte und haben mit "Maiestrit" die Neueinspielung des Bandklassikers "Maiastru Sfetnic" aus dem Jahre 2000 im alten Line-Up mit Hupogrammos, Sol Faur und Negru hinterlassen - Sinn oder Unsinn dieses Releases wird in dieser Kritik näher beleuchtet werden.

Eines vorweg: Mit dem "Ursprungswerk" bin ich nur peripher vertraut; ein tiefgehender Vergleich ist deshalb nicht möglich.
Jedenfalls hat sich in Dingen Sound in der Gegenüberstellung (natürlich) einiges getan: Die Drums kommen differenzierter und so sind die vielen Spielereien deutlicher zu vernehmen. Dennoch ist die Produktion nicht ZU glatt geraten, die goldene Mitte zwischen Roh-und Klarheit sticht.
Weiterhin werden sich Fans, die (wie ich) erst seit "Om" zu den Rumänen stießen, verwundert die Ohren reiben, zu welcher fiesen Raserei das Trio einst im Stande war. Natürlich blieben diese Trademarks auch in den neueren Veröffentlichungen enthalten, aber so roh und direkt hörte man NEGURA BUNGET seither nicht mehr.

"A-vint In Abis" beispielweise erinnert sehr an EMPERORS Glanzzeiten (so um die "Anthems.."/"IX Equilibrium" rum) und bietet von Bombast bis wahnwitzigen Riff-Läufen das volle Programm. Und natürlich lebt jeder einzelne Track von seiner unheilvolle und mystischen Atmosphäre - so erzählt jeder Song in seinen mindestens sechs Minuten Länge eine kleine pechschwarze Story aus den Karpaten, Transylvanien und der Walachei - dabei ist für mich in Sachen Atmosphäre "Al Locului" am besten geraten.
Eine wahre scharmanistische Hypnose ist mit dem Intro von "Bruiestru" gelungen; tribale Drums und die stets unheilvolle Atmosphäre lassen an eine Session im Schwitzzelt denken, bevor es rasend wieder zurück zum Schwarzmetall geht - einzigartig, wirklich! Die konzentrierten Hörsessions unterm Kopfhörer lohnen sich hier durchaus.

Als krönenden Abschluss sind  "A-vint In Abis" und "Plecaciunea Mortii" in neu arrangierten, akustischen Versionen zu hören, die den Kreis zu den nachfolgenden Scheiben zu schliessen vermögen. Manches ist mehr ein wenig ZU langatmig geraten, jeden Tag kann ich mir "Maiestrit" nicht geben, dazu muss ich schon in besonderer Stimmung sein.

Trotzdem werden alle NEGURA BUNGET-Fans auf ihre Kosten kommen, das Hick-Hack um die Namensrechte (remember GORGOROTH?) lassen wir einfach mal aussen vor und freuen uns über die gelungene Neueinspielung. (Brix)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 73:25
Label: Lupus Lounge/ Prophecy Productions
Veröffentlichungstermin: 15.03.2010

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