Endless Void - Endless Void EP

endlessvoid_endlessvoid.jpgWie schrieb ich in der Nachbetrachtung des letztjährigen Rock Area Vorentscheid nach dem überzeugenden Auftritt der saarländischen Newcomer-Band ENDLESS VOID: „ich bin mir sicher, dass wir von ihnen in der Zukunft noch einiges hören werden!“ Nun einige Monate später ist es soweit und der gemischte Sechser aus dem Raum Merzig legt seine allererste selbstbetitelte Demo CD vor, die man in den letzten beiden Jahren zusammen mit Sebastian Jager von MAGNORYA aufgenommen hat, und die die Band ENDLESS VOID widerspiegelt wie sie zu dieser Zeit existierte.

Wie so viele „Hobbybands“ sind auch ENDLESS VOID nicht vor Veränderungen in den eigenen Reihen gefeit, denn im Herbst des letzten Jahres trennte sich die Band von Sänger Florian Bock und da man keinen geeigneten Nachfolger finden konnte, übernimmt fortan der Basser der jungen Truppe (das Durchschnittsalter des Sechsers dürfte die 20 noch nicht überschreiten) den Gesang. Auf diese EP hat dieser Wechsel natürlich noch keinen Einfluss gehabt, da gibt’s noch die Vocals von Florian, die zwischen Death Metal artigem Geshoute, Black Metallischem Keifen und Flüstergesang pendeln. 

Was damals schon bei diesem Livegig deutlich wurde, nämlich die interessante musikalische Ausrichtung zwischen Death Metal, Black Metal und Pagan Metal, das wird nun bei den Studioversionen der Songs noch deutlicher. ENDLESS VOID versuchen von Beginn an ihren eigenen Weg zu gehen. Dabei springt man ganz bewusst nicht auf den Zug der Massenkompatibilität auf, sondern setzt sich quasi zwischen die Stühle. Ein gewagtes Unterfangen, das ich der Band anrechne. Die sieben Songs sind - nicht nur textlich – überwiegend bedrückend statt fröhlich, auch die für das Pagan Genre so bekannten Mitgrölrefrains fehlen vollends. Die Songs kommen ziemlich vertrackt daher, man muss sich „Endless Void“ schon einige Male zu Gemüte führen. Da das Songwriting insgesamt in Ordnung geht, fällt das nicht besonders schwer. Als Ausschläge nach oben würde ich „Wolf Im Manne“ und den ersten Song „Tag Der Sünden“ ansehen sowie „Poserslaughter“, das mir wegen seiner straighteren Ausrichtung besonders gut gefällt. Mit „In Deinen Träumen“ und „In Der Kälte“ gibt’s neben den fünf knallharten Songs (trotz der Violine!) auch noch zwei ruhigere, die nicht nur wegen des gesprochenen und geflüsterten Gesangs etwas an DORNENREICH erinnern. Dass die Qualität der Österreicher noch nicht einmal ansatzweise erreicht wird, steht wohl außer Frage, trotzdem ist dies ein weiterer Aspekt für die Stiloffenheit der nordsaarländischen Band.

Was an dieser Demo aber ganz und gar nicht ok ist, ist der Sound. Der ist katastrophal, um es mal ganz deutlich zu sagen, selbst wenn man diesbezüglich die Messlatte für „Endless Void“ niedrig ansetzt. Man hat als Hörer stellenweise das Gefühl, dieses Demo wäre live im Proberaum eingespielt worden, ein paar Timingschwierigkeiten inklusive. Mal ist der Gesang kaum zu vernehmen (wie im Opener), bei anderen Songs steht er viel zu weit im Vordergrund. Gleiches gilt analog für die Geige von Mareike Lauer. Und so weiter und so fort, und dass die Aufnahmen in unterschiedlichen Sessions stattgefunden haben, kann man auch ganz deutlich raushören, denn ab Song Nummer 5 klingt der Sound komplett anders und etwas druckvoller, nur eben nicht besser! Da es sich hierbei nur um ein erstes Demo handelt, will ich da gar nicht länger dranrummäkeln, das wirft nur ein ZU schlechtes Licht auf diese aufstrebende Band. ABER: Als Ratschlag kann ich der Band nur mit auf den Weg geben, es zukünftig besser zu machen (ordentliches Studio mit geschultem Producer) oder es ganz zu lassen. 

Der erste Schritt ist gemacht, jetzt wird es darauf ankommen, dass man am Ball bleibt, dann kann das mit ENDLESS VOID was werden. Aufgrund der indiskutablen Produktion und der Tatsache, dass ich noch nicht mal sicher bin, ob „Endless Void“ überhaupt käuflich erworben werden kann, verzichte ich an dieser Stelle auf die übliche Bewertung! (Maik)


Bewertung: - / -

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 41:09 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 2009  
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