Jelonek - Jelonek

jelonek_jelonek.jpgSoloalben von Saiteninstrumentalisten gibt es viele, denken wir nur mal an die ganzen Griffbrettzauberer von A wie AL DI MEOLA bis Y wie YNGWIE MALMSTEEN. Aber so ein Soloalbum wie „Jelonek“, das hat die Welt bislang noch nicht gesehen, und das liegt vor allem an seinem Initiator: MICHAL JELONEK. Der ist weder Gitarrist, Bassist, Keyboarder und auch nicht Panflötenbläser, sondern diplomierter Violonist! Da kann einem die Kinnlade schon einmal runterklappen oder man bricht erst einmal in lautes Gelächter aus, so wie mir es erging, als ich „Jelonek“ aus dem Umschlag des polnischen Labels Mystic Productions geficht hatte. Wie das zu Neckbreaker passt, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht so ganz genau, wir erinnern uns kurz – METAL WEBZINE steht da oben – aber gut wir wurden bemustert, dann soll das eben so sein; Michal Jelonek hat schließlich ein gewaltiges Renomée in seinem Heimatland, weitere Infos zur Vita des Polen erspare ich mir, das interessiert eh keine Sau.

Von daher ohne weitere Umwege zur Musik, und die fällt auf eine gewisse Art und Weise natürlich sehr speziell aus, auf eine gewisse Art und Weise aber auch bieder, unspektakulär und unspannend. 
Zwar wird Michal Jelonek auf seinem gleichnamigen Debütsoloalbum von einer Schar an Begleitmusikern unterstützt, die für eine rockige Note sorgen, so dass es zum Glück nicht nur 50 Minuten ein und dasselbe Instrument zu hören gibt, aber diese Musiker bleiben komplett blass. Sie dürfen mitspielen und die Geige begleiten, mehr aber auch nicht. Handwerklich mag das alles astrein sein und ich will gar nicht in Zweifel ziehen, dass Michal Jelonek ein Meister an seinem Instrument ist, und sicherlich gibt’s auf „Jelonek“ auch ein paar für den geneigten Rockfan ansprechende Stücke. Genannt seien an dieser Stelle der Opener „BaRock“, die vergleichsweise harten „B.East“ und „Lorr“ oder das furiose „Mosquito Flight“, wirklich begeistern will mich dieses Album aber nicht. Dabei bin ich normalerweise durchaus ein Anhänger der Violine, egal ob sie eher klassisch anmutig in der Rockmusik eingesetzt wird wie zum Beispiel bei KANSAS oder fröhlich wie bei KORPIKLAANI oder FIDDLER'S GREEN.

Von Songtiteln wie „A Funeral Of A Provincial Vampire“, „War In The Kids Room“ oder „Machinehat“, die schon einen vielversprechenden Eindruck vermitteln, hätte ich ehrlich gesagt mehr erwartet. Es fehlen die Emotionen und die schlüssigen Kompositionen, einige nette Melodien, die Jelonek seinem Instrument entlockt, reichen da nicht aus.

Insgesamt dürfte dieses Album nur für eine klitzekleine Randgruppe interessant sein, die ich mal als APOCALYPTICA Freaks bezeichne. Mehr als eine recht neutrale Wertung von 6 Punkten ist da einfach nicht drin, dazu lässt mich die Chose zu kalt. Wer schon immer auf ein locker rockendes Soloalbum eines Violonisten gewartet hat, wird da auch noch den ein oder anderen Punkt zusätzlich vertreten können. (Maik)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 49:44 min
Label: Mystic Productions
Veröffentlichungstermin: 25.01.2010     
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