Minotaurus - The Lonely Dwarf

minotaurus_thelonelydwarf.jpgEigentlich erfüllen MINOTAURUS mit ihrem dritten Album „The Lonely Dwarf“ (diverse EP's nicht mitgerechnet) alle Voraussetzungen für einen zünftigen Verriss. Das fängt schon beim ziemlich dämlichen Bandnamen an, geht über das echt miese Coverartwork und endet noch lange nicht bei solch bekloppten Songtiteln wie „Holla die Waldfee“. Diesbezügliches Highlight ist definitiv die „Rollenspielversion“ des Titelsongs, auf sowas hat die Welt gerade noch gewartet. Betrachtet man nur die äußere Hülle von „The Lonely Dwarf“, möchte man sich erst gar nicht mit dem neuen MINOTAURUS Album beschäftigen, doch Scherz beiseite, nüchtern betrachtet ist der unterfränkischen Fantasy-Folk-Power Metal Band ein beachtliches Album gelungen, das überraschend viel Spaß macht.

Wenn man bedenkt, dass sich MINOTAURUS ganze fünf Jahre Zeit gelassen haben, um den Nachfolger zum 2004er „Myth Or Reality“ Album fertigzustellen, durfte man aber auch nichts anderes erwarten, zumal die Band nach wie vor fast in ihrer Ursprungsbesetzung tätig ist; wenn ich das richtig mitbekommen habe. Die gravierendste Änderung im Vergleich zur Vorgängerscheibe liegt von daher darin, dass man mit Julia Feser inzwischen eine feste Sängerin mit an Bord hat, die sich bei einigen Songs mit dem etatmäßigen Fronter Oliver Klump gesanglich duelliert; und das kann sich wirklich hören lassen.

So sind es vor allem die Nummern, bei denen beide gleichberechtigt zum Zuge kommen, wie der für MINOTAURUS Verhältnisse flotte und treibende Opener „Illusions“, das tendenziell eher ruhig gehaltene „The Lonely Dwarf“ oder die an BLACKMORE'S NIGHT erinnernde Halbballade „Edge Of A Rainbow“, die dem Verfasser dieser Zeilen am Besten gefallen. Auch das, gerade zu Beginn, an MANOWAR erinnernde „Dark Rulers“ und das knackige, von IRON MAIDEN inspirierte, Instrumental „Ouroboros“ gehen gut ins Ohr hinein und verharren dort für längere Zeit.
Unbestrittenes Highlight von „The Lonely Dwarf“ ist allerdings die auf deutsch intonierte Stimmungs- und Bandhymne „Holla die Waldfee“, die MINOTAURUS von einer etwas anderen Seite präsentiert. Möchte man sich beim ersten Hören noch schämen, so einen „Mist“ zu konsumieren, kann man spätestens beim dritten Mal nicht mehr anders, und grölt lauthals den Refrain mit.   

Dass sich unter die zehn regulären Songs mit „No Return“ und „Feel Like Coming Home“ auch zwei eher mittelmäßige Songs geschummelt haben, soll an dieser Stelle ebenso wenig unerwähnt bleiben wie die Tatsache, dass die Produktion nicht gerade das gelbe vom Ei ist. Da bin ich aus dem Kohlekeller Studio besseres gewohnt!

Natürlich hört man „The Lonely Dwarf“ an vielen Ecken und Enden an, dass es sich im weiteren Sinne um eine Eigenproduktion handelt, das Label Curzweyhl ist mir bislang ehrlich gesagt noch nie untergekommen, aber das hat durchaus seinen Charme und wer auf Bands wie BLIND GUARDIAN , FREEDOM CALL (deren Sänger Chris Bay ist auch als Gast zu hören) oder andere Fantasy Metal Bands steht, sollte unbedingt mal Probehören...den Weg zu MySpace dürfte jeder selber finden. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 45:08 min
Label: Curzweyhl/Omniamedia
Veröffentlichungstermin: 25.07.2009
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