Debauchery - Rockers and War

Mehrfach-Wertung der Redaktiondebauchery_-_rockers_and_war.jpgEs kommt mir gerade so vor als sei das letzte Album von DEBAUCHERY erst vor ein bis zwei Monaten von mir reviewt worden, doch es ist nun fast auf den Tag genau ein ganzes Jahr her. Dennoch keine unbedingt lange Zeitspanne um sogleich wieder ein neues Album herauszuhauen. Doch wie ich es auch schon in die Einleitung des letzten Longplayers „Continue to Kill“ (Review hier) schrieb, so wird es um die deutschen extrem Death´n´Roller einfach nicht ruhig. Wo holen diese Jungs denn nur die Zeit her? Wirklich lange ist es doch auch noch nicht her als dem Blutgott auf einer Tour mit Destruction gepriesen wurde (Neckbreaker berichtete). Doch scheinbar hindert das alles nicht daran das neue Werk „Rockers and War“ in die CD-Regale zu hämmern. Na dann wollen wir uns doch mal anhören was DEBAUCHERY in einer solch kurzen Zeitspanne im Stande waren zu leisten…

Vielleicht sollte ich euch erst einmal ein paar Hintergrundinformationen geben unter welchem Zeichen „Rockers and War“ entstanden ist, denn es handelt sich nicht unbedingt um ein handelsübliches Album. Durch die Destruction-Tour konnte ich ja bereits sehen und euch davon erzählen, wie enorm sympathisch die Jungs von DEBAUCHERY sind, welchen Spaß sie an der Sache haben. Fannah sind die Death´n´Roller ebenfalls, wie spätestens „Rockers and War“ beweist, denn auf der DEBAUCHERY – Homepage wurde vor der Mache des Albums ein Internetvoting gestartet, in welchem die Fans den Stil des Albums mitentscheiden durften. Eine recht nette Idee wie ich finde. Da viele Musikfreunde aber natürlich viele Musikgeschmäcker mit sich bringen, fiel das Internetvoting auch recht zwiegespalten aus, weshalb „Rockers and War“ eigentlich als Split-CD betrachtet werden kann. Doch lassen wir erst einmal die Songs ein wenig für sich sprechen und erzählen später noch ein wenig dazu.

Das Album startet mit dem Titeltrack „Rockers and War“ eigentlich recht typisch. Stampfende, groovende Riffs werden einem um die Ohren geschlagen. Druckvolle Doublebassaction schlägt wie ein Presslufthammer auf den Brustkorb ein. Frontsau Thomas Gurrath steigt mit gesprochenen Textstellen in das Geschehen mit ein. Bis dahin weiß ich absolut noch gar nicht was ich davon halten soll und befürchte um ehrlich zu sein, nach so kurzer Veröffentlichungszeitspanne, das Schlimmste, nämlich Innovationslosigkeit. Recht langweilig und 0815 kommt der erste Teil daher. Doch nach 1 ½ Minuten soll ich von den Herren ganz extrem eines besseren belehrt werden!
Sind das tatsächlich DEBAUCHERY? Mit dem dreckigen, rockigen Flair der „Continue to Kill“ im Hinterköpfchen bin ich gerade gänzlich irritiert… Nehmen DEBAUCHERY plötzlich Drogen? Wenn ja, scheiße bitte nehmt sie weiter!!!
Ich verschmerze die erste 1 ½ minütige Langeweile um in ein Blastbeatgewitter entführt zu werden. Zackige Riffs werden einem hier wie Blitze um die Ohren geballert. Doch das eigentlich wesentliche was mich irritiert. Keyboard/Synthesizer – Passagen werden in dieses Gewitter mit eingepflegt und scheiße es passt verdammt geil dazu! Es wird eine geniale Stimmung aufgebaut in welcher alles zusammen zu passen scheint. Ein Song der sich absolut bei mir entlädt. Also wenn dieses Album so weitergeht wie es anfängt, die Jungs dieses Niveau halten können, könnte ich nicht glücklicher sein.

Und verflucht sie können es!!! Weitere Blastbeatorgien werden von dem Silberling heruntergehämmert. Der typische Death´n´Roll Groove den man von DEBAUCHERY gewohnt ist scheint gänzlich verloren zu sein. Auch der zweite Track „Primordial Annihilator“ rappelt nämlich fleißig aus den Lautsprechern heraus. Was will man von Seiten der Drums aber anderes erwarten? Diese wurden nämlich von niemand geringerem als Tomasz Janiezewski (ex-BELPHEGOR) eingespielt. Da verwundert es einen doch nicht, dass teilweise bis zu 280 bpm aus den Lautsprechern ballern.

Auch die weiteren Songs haben sehr viel Abwechslung, Innovation, treibende Drums und peitschende Riffs zu bieten. Mein Favorit in diesem Fall ist aber absolut Track Nummer sechs mit dem Namen „Wolves of the North“. Nach kurzem, melodischen und atmosphärischem Intro geht so was von gewaltig die Post ab, der Wahnsinn. Ich versteh von Song zu Song einfach nicht mehr was mit den Jungs los ist. „Wolves of the North“ treibt ordentlich nach vorne und geht mit seinen schreddernden Anfangsriffs und der Synthesizer Unterstützung schon nahezu in den Black Metal Bereich. Doch sogleich wird der Anflug von Schwarzmetall auch wieder gestoppt um in einen energiegeladenen, von den derb genialen Shouts von Thomas Gurrath geführten, Rumpel-Death-Part der Extraklasse überzugehen. Im Refrain hingegen bedient man sich wieder der melodischen blackmetallastigen Songführung. Zu diesem Song kann ich eigentlich nichts mehr sagen, außer dass ich einfach nur überwältigt bin!

MOMENT!!! Hat hier jemand heimlich die CD gewechselt als ich auf dem Pott war? Wo ist das Gerappel? Wo sind die peitschenden, zerschmetternden Riffs? Der Speed, der Druck? Ganz leicht zu erklären: DEBAUCHERY sind und bleiben DEBAUCHERY! Ein weiterer Punkt für diesen Break ist das zuerst erwähnte Internetvoting. Denn die treuen Fans wollten mit purem Death´n´Roll bedient werden.
Deshalb kann man problemlos von einer Split-CD reden, denn ab Song Nummer sieben sind die Blastbeatorgien passé. Hier dominiert der gewohnte AC/DC – angehauchte Groove. Doch abschreckend sollen meine Äußerungen nun nicht wirken und so sage ich gleich dazu, dass auch die Death´n´Roll – Hälfte sehr gelungen ist. Also dieses Album steckt den Vorgänger „Continue to Kill“ locker in die Tasche! Wirklich genial was diesmal hier von den Herren kommt.

Ich denke so langsam aber sicher habe ich genug gesagt um euch zu vermitteln wie scheiß genial diese Platte ist. Bevor ich mich aber noch mehr über diese Scheibe auslasse und euch zeitlich einschränke, sage ich nur: “Was zur Hölle sitzt ihr noch da? Debauchery und Deathmetalfans, geht euch endlich diese Platte kaufen verdammt“. Genial, haut weiter so rein Jungs. Fucking Hell Yeah!!!!! (Sebastian)

Bewertung: 8,5 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 45:26 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 03.04.2009

Wertung der Redaktion
Bernie Mika Holger Brix Metalpfälzer Maik David
8,5 9 8 5,5 7 7,5 7,5
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