Bereits am 23.01. veröffentlichte Maik sein Review zum mittlerweile sechsten Album der Kanadier. Da ich die Band bereits seit ihrem Zweitwerk „Billy Talent II“ aus dem Jahr 2006 verfolge, wollte ich mit meiner Meinung zu „Crisis Of Faith“ nicht hinterm Berg halten. Im Folgenden also meine Gedanken zur neuen Scheibe aus dem Hause BILLY TALENT.

Zu Anfang muss ich zugeben, dass das letzte Album der Gruppe, das mir wirklich gefiel, das 2012 veröffentlichte „Dead Silence“ war. An das 2016 erschienene „Afraid Of Heights“ kann ich mich kaum noch erinnern.

Doch vielleicht geht es mir mittlerweile wie Danny Glover in Lethal Weapon und ich bin zu alt für diesen Scheiß. Aber jetzt mal im Ernst, meiner Meinung nach hat der Punkrock in den letzten Jahren viel von der Attitüde und den Tugenden, die ihn einst ausmachten, eingebüßt. Wo bitte ist das aufmüpfige, rebellische Element geblieben?

Zuletzt habe ich das vor mittlerweile auch schon 18 Jahren auf „American Idiot“ von GREEN DAY ausmachen können. Danach wurde der Punkrock träge und behäbig, ging eine ungesunde Liaison mit dem Pop ein und erging sich in unzähligen Wiederholungen. So auch BILLY TALENT.

Laut Aussage der Gruppe geht es bei „Crisis Of Faith“ gar nicht um eine Glaubenskrise, sondern darum, den Glauben an die Menschheit zu verlieren. Lebt man nicht gerade hinterm Mond, dann ist das absolut nachvollziehbar.

Man kann BILLY TALENT nicht vorwerfen auf dem neuen Album ausgetretene Pfade weiter zu beschreiten. Die Band versucht zumindest sich weiter zu entwickeln. Aber bis auf „Forgiveness I + II” bleibt hier nichts hängen. Die Scheibe rauscht durch, ohne dass hier groß eine der 10 darauf enthaltenen Nummern in Erinnerung bliebe.

Hier wäre echt mehr drin gewesen! (Matthias)

Bewertung:

6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 36:45 min
Label: Atlantic
Veröffentlichungstermin: 21.01.2022