Áslaug - Thirst

aslaug thirstÁSLAUG ist eine isländische Sängerin, die in den Niederlanden geboren wurde. Musikalisch gesehen handelt es sich um eine sehr junge Künstlerin, denn sie trat erst 2019 erstmals in Erscheinung bzw. wurde erst da einem breiteren Publikum bekannt. Und gerade, als es mit der Karriere so richtig losgehen sollte, als Touren durch Europa anstanden – da kam der altbekannte Spielverderber Corona und machte erst mal alle Pläne zunichte.

In der Zwischenzeit hat ÁSLAUG nun an ihrer zweiten EP gearbeitet. Geboten wird darauf ziemlich typischer Pop. Etwas schmunzeln musste ich ja bei der Beschreibung der Plattenfirma, dass für die Aufnahmen „echte Synthesizer und Instrumente verwendet“ wurden und dass dieser „analoge Ansatz“ die Fähigkeiten der Künstlerin hervorhebt. Wow. In der Popmusik ist es heute also etwas besonderes, wenn die Künstler noch Instrumente beherrschen. Nun denn. Wirklich neu ist das nicht, aber ich bin da wohl etwas zu sehr von handgemachter Popmusik verwöhnt, die ich auch wirklich gerne höre, während ich dem computergenerierten Käse nichts abgewinnen kann. Aber dass man das mittlerweile als Qualitätsmerkmal auch noch extra hervorhebt ist schon… Ich bin vielleicht einfach zu alt für den Scheiß.

Doch zurück zu ÁSLAUG. Mit vier Songs kommt sie auf etwas weniger als eine Viertelstunde Spielzeit, was mir persönlich etwas wenig ist. Aber gut. Was geboten wird, kann man durchaus genießen. Die fantastische Stimme von Áslaug Vigfúsdóttir steht oft im Vordergrund, manchmal nehmen sich die Instrumente fast komplett zurück, wie z.B. teilweise in „Psycho“, ein andermal untermalen sie den Gesang und bieten die perfekte Kulisse dafür. Die pumpenden Beats in „Loving Fight“ stören mich persönlich etwas, aber das ist eben, auf was der gemeine Popmusikhörer heutzutage so steht.

Insgesamt bietet die EP „Thirst“ in der knappen Viertelstunde einen schönen Einblick in das Schaffen der Künstlerin, zeigt verschiedene Facetten auf und betont ihre wirklich beeindruckend schöne Stimme. Da finde ich es eher etwas störend, wenn man, wie in „Story“, diese schöne Stimme mit Effekten belegt. Das hätte es für meinen Geschmack nicht gebraucht. Am besten gefällt mir jedoch das letzte Stück der EP, „Timezone“. Zu Beginn rappt Áslaug fast schon, gegen Ende entwickelt sich das Stück zu einem herrlich rockenden Popsong. Davon hätte ich gerne mehr! Insgesamt ist „Thirst“ eine schöne Popplatte, die man sich gut mal zwischendurch anhören kann und die sich angenehm von der Masse der heutzutage auf den Markt geworfenen Popmassenware unterscheidet. Ein Fan werde ich aber wahrscheinlich nicht. (Anne)

 

Bewertung:

Anne7,0 7 / 10


Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 13:42
Label: V2 Records
Veröffentlichungstermin: 01.10.2021

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