Katatonia - Mnemosynean

katatonia mnemosyneanMnemosyne gilt in der griechischen Mythologie als die Göttin der Erinnerung. Auch ein Fluss in der Unterwelt trägt diesen Namen, sein Wasser führt die Erinnerung herbei. Einen passenderen Namen hätten KATATONIA für ihre neueste Veröffentlichung also kaum wählen können. Auf zwei CDs mit mehr als zwei Stunden Spielzeit bietet man – keine Best-Of, sondern eine Sammlung von B-Seiten, Covern, Remixen und Songs, die es nur auf EPs, Splits oder Special Editions gab. Wer also kein extremer Fan der Schweden ist und grundsätzlich alles kauft, wo KATATONIA drauf steht, dem dürften viele dieser Songs noch unbekannt sein.

KATATONIA gehen dabei relativ chronologisch vor, was auch dazu führt, dass die Songs auf den beiden CDs jeweils auch stilistisch gut zusammenpassen. Auf der ersten CD finden sich Songs der Jahre 2016-2006, auf der zweiten CD geht man bis ins Jahr 1996. Damit deckt man zwar nur 20 Jahre der mittlerweile 30jährigen Bandgeschichte ab, aber das ist absolut in Ordnung. Schon so kommt man auf über zwei Stunden Spielzeit. Und die Bonussongs der neuesten Veröffentlichungen braucht man ja auch nicht gleich wieder auf eine Platte zu packen. Es wäre jedoch schön gewesen, auch ein paar Sachen aus der Frühzeit der Band zu hören.

Und obwohl es sich bei „Mnemosynean“ um eine Sammlung von B-Seiten handelt, klingt es eher wie eine Best-Of, was die hohe Qualität der Veröffentlichungen der Schweden nur unterstreicht. Zu keinem Zeitpunkt hat man hier den Eindruck, dass man nur „Ausschussware“ lauscht. Dabei schaffen es KATATONIA sogar das JUDAS-PRIEST-Cover „Night Comes Down“ so typisch nach ihnen selbst klingen zu lassen, dass es als Cover neben den Eigenkompositionen überhaupt nicht auffällt.

Während die erste CD, entsprechend dem Schaffen der Band in den letzten 15 Jahren, etwas ruhiger ausfällt, geht es auf der zweiten CD mehr in die Death-Metal-lastigere Zeit der Schweden. Hier finden sich dann auch diverse Remixe der Songs „In The White“, „My Twin“, „Soil’s Song“ („The Great Cold Distance“), „Day And Then The Shade“, „Idle Blood“ („Night Is The New Day“) und „Hypnone“ („Dead End Kings“).

Bei Remixen gehen die Meinungen ja oft auseinander. Braucht man das jetzt wirklich? Ich mag sie in der Regel nicht. Es gibt ja einen Grund, warum man den Mix gewählt hat, der letztendlich auf dem Album gelandet ist. Natürlich kann man den Songs dadurch auch nochmal ein ganz neues Gesicht verleihen. Aber zumindest mir gefallen die ursprünglichen Versionen in der Regel besser. Das hat sicher auch etwas mit Gewohnheit zu tun – aber vielleicht sind Remixe auch wirklich etwas unnötig. Ähnlich geht es mir mit den hier enthaltenen Remixen. Zumindest hat man es geschafft, die Songs nicht völlig zu vergewaltigen, wie das ja sonst so gerne passiert. Aber unbedingt brauchen tue ich das jetzt nicht. Da hätte ich dann doch lieber noch ein paar Stücke aus den Anfangstagen der Band gehört.

Das schmälert den Wert dieser Sammlung jedoch nur minimal. KATATONIA beweisen damit, auf welch hohem Niveau sie agieren. Andere Bands würden sich die Finger lecken nach Material, das bei den Schweden als B-Seite endete. „Mnemosynean“ ist eine schöne Zusammenstellung von diesen Songs für alle, die sich nicht sämtliche Sondereditionen, EPs und Splits der Band bereits zugelegt haben. Und für Fans ohnehin ein Muss. (Anne)

Bewertung:

Anne8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 27
Spielzeit: 126:56 min
Label: Peaceville Records
Veröffentlichung: 01.10.2021

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