Johnboy - Momentum

Johnboy MomentumFür eine saarländische Institution legen JOHNBOY nahezu eine Bilderbuchkarriere hin. Seit 2005 machen sie die Bühnen großzügig um das gesamte Einzugsgebiet des Saarlandes, wenn sie denn nicht gerade eine neue Platte aufnehmen. So geschehen vor ziemlich genau zwei Jahren, jetzt steht sie endlich kurz vor der Veröffentlichung. Wieder alles in Eigenregie angeleiert ist „Momentum“ ein ganz schön schwerer Batzen Heavy Rock geworden, der locker in der internationalen Szene Anerkennung finden könnte.

Hier zahlt es sich mal wieder aus, ein bandeigenes Tonstudio zu besitzen, denn das ist nicht nur der Traum, sondern auch gleichzeitig die Lösung vieler Probleme so mancher lokaler Band. Ausreichend Erfahrung haben sie ja sowohl im Studio als auch auf der Bühne, da räumt einem die Routine viele Hürden aus dem Weg.
Die deutlich im Metal verwurzelte Band hat bisher trotz beachtlicher Kontinuität noch kein Album zweimal aufgenommen. Auch „Momentum“ klingt zwar 100% nach JOHNBOY, aber dennoch hebt es sich von den bisherigen Scheiben ab. Alleine der Sound ist bedeutend härter geworden, was der Band auch eigentlich ganz gut steht. Aber auch Songs wie der Einstieg „ Welcome To Life“ oder auch „Soldier“ bringen die Motive für ihre Mucke deutlich zum Vorschein.

Es gibt allerdings auch – wieder – eine Ballade in Form von „The Darkest Age“, die zeigt, wie gut JOHNBOY eine ganze Bandbreite verarbeiten können. Ihr Markenzeichen ist neben den harten Riffs der zweistimmige Gesang, der fast immer zu hören ist und auch immer passend inszeniert wird. Zum Glück kann Basser Addi da auch live Dom beim Gesang unterstützen, der bei den neuen Songs ganz schön die Finger rund gehen lassen muss an der Gitarre, da wirklich einige Riffs und Melodien mit nur einer Gitarre schwer nachzustellen sind.

Da das Trio hier wieder mal wie schon so oft alles selbst in die Hand nahm, konnten sie die Richtung des neuen Albums auch ganz unbeeinflusst steuern und völlig ungezwungen ihr Ding durchziehen. Was zum einen gerade im Saarland recht schwer scheint, nämlich international anzuknüpfen, schöpfen JOHNBOY zum anderen positiv aus, indem sie ihre gesamten Räume freihalten. Und genau das lässt die Band so ehrlich und sympathisch rüberkommen.

Schade nur, dass nach wie vor das Livebonbon nicht auf Platte zu hören ist, denn Gaststimme Silke ist die ideale Ergänzung zum Rockertripletts und sorgt regelmäßig für eine Gänsehaut. Aber Dom alleine macht auch schon Spaß zuzuhören, zumal sein Gesang zusammen mit den zweistimmigen Parts einen schönen Konterpart zu den bewusst simpel gehaltenen Riffs und Melodien bildet. Daher hätte ich mir auch beim Titelstück etwas Gesang gewünscht, aber das sind eher Luxuskritiken.
JOHNBOY schaffen es auch auf dem siebten Album zu punkten und die stetig wachsende Fanbase ausreichend durchzufüttern. Mit diesem Album im Gepäck können sich die Saarländer gechillt auf die nächsten zahlreichen Auftritte freuen, und das Publikum freut sich bestimmt mit. (Jochen)

 

Bewertung:

Jochen8,0 8 / 10


Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 48:00 min
Label: Timezone
Veröffentlichungstermin: 31.01.2020

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