Uni Debess - Regards To The Roots Vol 1

unidebess regardstotherootsUNI DEBESS hat sich auf den Färöern längst als Bluesgitarrist einen Namen gemacht. 10 Alben hat er bereits veröffentlicht, die meisten davon unter seinem eigenen Namen. Dass er auch deutlich härter kann, beweist er mit HAMRADUN, die Folk Rock bis Metal spielen. Waren auf seinen vorherigen Alben fast nur Eigenkompositionen zu finden, so ist diese Veröffentlichung nun ein reines Coveralbum. Dazu heißt sie „Vol 1“, was schon vermuten lässt, dass es nicht das einzige seiner Art bleiben wird. Insgesamt hat Uni 3 Alben geplant, auf denen er klassische Bluessongs covert und auf seine Art interpretiert.

Den Titel „Regards To The Roots“ kann man dabei gleich im doppelten Sinn verstehen. Zum einen handelt es sich bei den Stücken um absolute Klassiker der Musikgeschichte, sie stammen teilweise aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, fast jeder dürfte sie kennen und sie sind Grundlage fast aller Musikspielarten, die wir heute so kennen. Zum anderen wurden die Stücke von Uni mit viel Liebe ausgesucht, es handelt sich um Songs, die ihm persönlich viel bedeuten und ihn schon lange begleiten. Zu Anfang seiner Karriere, als er seinen eigenen Stil erst noch finden musste, hat er viele dieser Stücke gecovert. Und so kehrt er heute wieder zu seinen und den Wurzeln des Rock zurück.

Schon an der Aufmachung der CD kann man sehen, wie viel Liebe hier hineingesteckt wurde. Die CD selber ist in der Optik einer Schallplatte gestaltet (ein Jammer, dass es dieses Album nicht auf Vinyl gibt!). Das Booklet ist aus wertigem, dickem Papier und anstelle von Texten (die sowieso fast jeder kennt) erzählt Uni zu jedem Song eine kurze Geschichte, über die Entstehung des Stücks bis hin zu ganz persönlichen Gedanken und Anmerkungen. Den Hinweis, dass alle Titel auf diesem Album eine besondere Bedeutung für UNI DEBESS haben, hätte es nicht gebraucht, denn das sieht jeder, der nur das Album in Händen hält.

Zu den Stücken an sich muss man eigentlich nicht viele Worte verlieren. Songs wie „Blue Suede Shoes“ (Carl Perkins), „Baby Please Don’t Go“ (Big Joe Williams) oder „Black Magic Woman“ (Peter Green) kennt ohnehin fast jeder. Dann findet man hier aber auch Lieder wie “Boom Boom” (John Lee Hooker), “Love In Vain” (Robert Johnson), “Pride And Joy” (Stevie Ray Vaughan) oder “If I Had Possession Over Judgment Day” (Robert Johnson). Unis Interpretationen sind durchweg gelungen. Man hört zwar, dass er kein ausgebildeter Sänger ist, aber gerade diese kleinen Imperfektionen lassen die Stücke noch authentischer klingen.

Wie bei seinen Liveauftritten, so spielt Uni hier nicht nur Gitarre und singt, sondern spielt auch Mundharmonika. Unterstützt wird er dabei von diversen Musikern wie z.B. Rógvi á Rógvu an den Drums und reichlich vorhandenen Percussions, Finnur Hansen (mit dem er auch zusammen bei HAMRADUN spielt) an Orgel, Klavier, Melodica und Backgroundgesang, Atli K. Petersen an der Tuba und Deborah Herbert, die immer wieder wunderschöne Vocals beisteuert. In seiner Gesamtheit ist „Regards To The Roots Vol 1“ ein wirklich tolles, liebevoll arrangiertes Bluesalbum mit vielen kleinen Details geworden, in das jeder, der sich für Blues interessiert ruhig einmal reinhören kann. Man wird sicher nicht enttäuscht werden. Von ruhigen, eher traurigen Songs bis zu fröhlich swingenden Stücken ist hier eine breite Palette abgedeckt und dieses Album macht einfach Spaß. (Anne)

Bewertung:

Anne8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 36:42 min
Label: Tutl Records
Veröffentlichungstermin: 11.05.2018

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