LEVEL FIELDS bestehen aus nicht ganz unbekannten Musikern. Am Gesang Mister Alan Tecchio (AUTUMN HOUR, NON FICTION, WATCHTOWER, POWER und HADES), am Bass Clint Arent (AUTUMN HOUR), an der Axt Marco Ahrens (POVERTY´S NO CRIME) und an den Drums Andreas „Theo“ Tegeler (POVERTY´S NO CRIME, LIFE ARTIST und BLEEDING) . Nach einem im Underground abgefeierten digitalen Demo bekam man beim sächsischen Pure Steel Label einen Deal.

Das Ergebnis ist das Debutalbum „1104“, welches meine persönlichen Jahrescharts noch einmal kräftig durchwirbelt. Das Album strotzt nur so voller Ideenreichtum, großer Momente und musikalischer Klasse. Über allem thront natürlich die göttliche Stimme von Szene-Veteran und lebender Legende Teechio, der hier wirklich unfassbaren Gesang und Gänsehautmomente en Masse abliefert. Die Stücke bewegen sich irgendwo zwischen Prog, US-Metal, Doom und Thrash Metal. Wobei letztere Stilrichtung nur angedeutet wird. Unterlegt von meist fetten, doomigem Riffing, und fantasievollen Drumfiguren, leidet der Gesang bis hin zu eruptiven Momenten. Wer sich eine Mischung aus NON FICTION meets FATES WARNING meets PSYCHOTIC WALTZ („Bleeding“) vorstellen kann, obwohl dies auch nicht zutrifft. Ich gebe es auf, nennen wir es herausragende Mucke mit originellem Stil. Denn diese Variante von Stilcrossover gab es so auch noch nicht. Denn eine Highspeednummer wie “ReMarquezable“ fällt stilistisch deutlich aus dem Rahmen. Man setzt sich da keinerlei Grenzen.

11:04 ist übrigens die Nummer einer Lokomotive, die bei einem Zugunglück am 16. Juni 1925 in New Jersey entgleiste, bei dem ein Sonderzug mit der Lokomotive No. 1104 und 182 Deutsch-Amerikanern nach Hoboken fuhr. Dort sollten sie in einen Pazifik-Dampfer nach Europa einsteigen. Bremen, Köln, München und Wien waren die Ziele, zwecks eines Heimatbesuches der Deutschen aus dem Mittleren Westen. Mindestens 50 Menschen starben bei der Entgleisung im Unwetter. Dies wurde kongenial im abschließenden Titelsong vertont. Auch die restlichen Texte scheinen weitab vom typischen 0815-Tod & Deibelstoff im Metalbereich zu sein. Leider liegen mir keine Texte vor.

Für mich die Platte des Jahres 2018! Eine echte Perle und absolutes Highlight für alle Metalfreaks, die Wert auf Klasse und Emotionen legen. Ein Muss! (Ralf)

Bewertung:

10 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 47:02 min
Label: Pure Steel Records
Veröffentlichungstermin: 14.12.2018