Undertow - Reap The Storm

Undertow ReapTheStormMelodie gepaart mit Härte, dazu eine einzigartige Stimme mit viel Charisma, Melodie und Kraft, das ist seit jeher das Grundrezept von UNDERTOW. Auch nach 25 Jahren besinnt sich die Band auf ihre essentiellen Strukturen und lässt sich von den teils erst kürzlichen Rückschlägen nicht aufhalten.

Die damals so eindrucksvoll gefeierte „Threeforce“ oder auch “34CE“ ist leider schon seit einiger Zeit Vergangenheit, oder positiv formuliert, hat sich in den letzten Jahren weiter entwickelt. Mit Markus Brand an der zweiten Gitarre konnte der Spielraum innerhalb der Songs erweitert werden, die Beteiligung am Songwriting dehnte sich aus, und der Metalfaktor konnte aufgrund des erhöhten Einsatzes von Soloparts noch erweitert werden.

Die elf neuen Songs von „Reap The Storm“ führen die Linie von UNDERTOW konsequent weiter, schon fast zu konsequent. Die bereits erwähnten essentiellen Bestandteile ihrer Musik lassen einen Aha-Effekt ausbleiben. Auffällig ist allerdings, dass der Balladenfaktor noch etwas angehoben wurde. Denn schon gleich nach dem Titelsong kommt mit „Empire“ die erste Ballade zu Wort, mit der bekannten Zusammenarbeit von END OF GREEN-Grummler Michelle Darkness. Zwei Songs später die nächsten beiden, und zu guter Letzt auch noch eine Halbballade in Form eines Covers von MEL C.s Smasher „ I Turn To You“, der das Original allerdings so was von in den Schatten stellt, auch wenn man nicht wissen will, wie es zu dieser Schnapsidee kam.

Zusammen mit der Tatsache, dass zudem der Soloanteil deutlich zugenommen hat, kann man diese „Neuerungen“ nun gut oder schlecht finden. Durch Joschis Stimme werden Balladen immer wieder zur Gänsehautgarantie, wer allerdings lieber den Bleifuß bei UNDERTOW hören will, kommt auch bei Album Nummer Acht auf seine Kosten. In bester PRO-PAIN-Manier wird hier auch gehämmert und der Begriff „Metal“ auf seine ureigene Bedeutung von gitarrenlastiger Musik reduziert. Ansonsten gibt es wie gewohnt Einstreuungen von Hardcore und Crossover, die Produktion wurde noch eine Drehung weiter ausgehärtet, fällt aber dennoch leicht synthetisch aus.

Der Ausstieg von Bandkopf und Bassist Thomas Jentsch bedeutete also zum Glück nicht das Ende von UNDERTOW, wenn er allerdings die Fertigstellung des Albums schon erheblich in die Länge zog, und mit Andreas Hund hat man einen passenden Ersatz gefunden, der sowohl menschlich als auch musikalisch passt und den Songs seinen Stempel aufdrückt.

UNDERTOW sind ton- und wortgewaltig zurück, die neue „44CE“ ist mit Joschi, Brandy, Hundi und Kuddl weiter zusammengerückt und kann somit alte und neue Fans mit dem neuen Werk begeistern.
Auch wenn es nicht freiwillig geschah, passt der Slogan „Reap What You Sow“ prima zum neuen Album und hat ausnahmsweise mal keine negativen Konsequenzen. (Jochen)


Bewertung:

Jochen8,0 8 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 52:18 min
Label: -
Veröffentlichungstermin: 21.09.2018

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