Ans Krieg führen denke ich mal so gar nicht, wenn KING DUDE seine schön-schmalzigen Schmachtsongs schmettert, das sollte er besser seinen Black-Metal-Projekten überlassen. Viel mehr denkt man bei den Songs von „Music To Make War To“ ans Liebe machen, denn davon handeln auch die meisten Songs, wenn auch auf etwas eigensinnige Art und Weise.

Wenn Thomas Jefferson Cowgill seine dunkle Stimme auspackt und dazu noch die düsteren Klänge ertönen, die mittlerweile einer kompletten Band anmuten, dann wird es auch in unseren Ohren und Herzen sehr dunkel. Die Themen von Seelenpein und Tod steht dabei ebenso im Fokus wie Liebe, Leidenschaft und Begierde.
Als ich meine erste Erfahrung mit KING DUDE machte, beschränkte sich das Ganze auf eine angenehm weiche Stimme zu den wohltuenden Klängen einer Akustikgitarre. Auf „ Music To Make War To“ geht es selten so spartanisch zu. Wie schon erwähnt hat ihr die klassische Bandbesetzung ihren Platz gefunden, und somit ertönen die schweren Klänge zwar weiterhin unheimlich und teils morbide, aber dennoch erinnern sie nun an die größeren Vertreter dieser Art – JOHNNY CASH, NICK CAVE, THE CURE, SISTERS OF MERCY, um nur ein paar zu nennen.

Dieses neue Album klingt dadurch wesentlich poppiger als die ersten Alben von KING DUDE, was zwar der Qualität der Musik keinen Abbruch tut, aber letztendlich etwas vom Zauber dieser Klänge einbüßen lässt. Aber Songs wie „Twin Brother Of Jesus“ oder auch „God Like Me“ versetzen der Seele einmal mehr den Schmerz, dem man sich gerne, zumindest musikalisch, immer und immer wieder antut. Denn der innere Krieg kann nur gewonnen werden, wenn man seine inneren Feinde kennt. Diese werden in dieser Bibel deutlich vorgestellt. Somit bleibt KING DUDE auch mit dem aktuellen siebten Album weit vorne mit der Verkörperung von Schmerz und Leid. (Jochen)

Bewertung:

7,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 41:38 min
Label: Ván Records
Veröffentlichungstermin: 24.08.2018