Bandgeschwister - Wir Leben Noch

bandgeschwister wirlebennochHinter dem Projekt BANDGESCHWISTER stehen die beiden Personen Sabine Vogel und Nils Schelm, die augenscheinlich im wahren Leben keine Geschwister sind, aber musikalisch dann doch recht eng zusammen gehören. Nach einer bereits vor längerer Zeit erschienenen EP „Zwischen Den Zeilen“ gibt es seit ein paar Wochen/Monaten auch ein erstes komplettes Album dieses Duos, es heißt „Wir Leben Noch“ und bringt wirklich alles mit, um den Preis „größter Schrott des Jahres“ einzuheimsen.

Dieses Album ist an vielen Stellen so dermaßen peinlich, dass es wirklich schon zum Fremdschämen ist, aber irgendwas eigenes hat dieses Album, dass es mir so gut gefällt, dass ich es hier vorstellen möchte ohne dass man mich dazu gezwungen hat. Vielleicht ist dieses Album hier aber auch der perfekte Beweis dafür, dass mein Musikgeschmack über die Jahre einfach schlecht geworden ist…

Wie dem auch sei, für Fans deutschsprachiger Rock/Pop Musik irgendwo zwischen CHRISTINA STÜRMER, wenn man die braven Titel wie „Ohne Dich“ zum Maßstab nimmt und LUXUSLÄRM oder LAFEE (ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Namen einmal in meinen Texten als Referenz benötigen werde…), wenn es etwas deftiger zu Werke geht wie in den Songs „Trau Ihr Nicht“ und „Du Zuerst“, ist dieses „Wir Leben Noch“ Album wirklich eine Empfehlung wert.

Die Band und die Songs wirken authentisch und ehrlich und solche Zeilen wie „Du bist ein sinnloser Nebeneffekt“ (aus dem Titelstück) laden zuweilen zum Schmunzeln ein. Und vor allem ist „Wir Leben Noch“ nicht wie Plastik-Pop produziert, sondern hat eine deutliche Rock-Schlagseite mit Gitarren und Drums. Wenn dann noch Keyboards wie in „Trophäensammler“ dazu kommen, hat das Ganze auch etwas von JENNIFER ROSTOCK.

Sicherlich ist dieses Album alles andere als lebensnotwendig und wie eingangs erwähnt, kann man bei einer anderen Herangehensweise „Wir Leben Noch“ auch völlig in der Luft zerreißen. Die beiden BANDGESCHWISTER machen realistisch betrachtet ihre Sache aber sehr ordentlich und haben einige gute Songs parat, die sich eben sehr nahe an der Peinlichkeitsgrenze bewegen. Das letzte Stück, „Scary Silence“, das in englischer Sprache gesungen wird, ist dann aber wirklich der totale Scheiß und der akustische Bonussong offenbart auch einige gesangliche Schwächen. Mit sowas schießt man sich dann doch mehr ins eigene Tor als einem lieb sein wird. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20167,5 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 45:00 min
Label: Eigenproduktion/Membran
Veröffentlichungstermin: 16.04.2018

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