Protest The Hero + Long Distance Calling (17.03.2012, Aschaffenburg)

protest_the_hero_poster_600_p1Was für ein Package! Die Ausnahmeband aus Kanada zusammen mit einer unserer deutschen Favoriten gemeinsam auf Tour...dann noch ein Samstag und mit dem Colos-Saal in Aschaffenburg eine Location, die noch in saarländischer Schlagweite liegt - keine Frage, da mussten der Seb und ich hin!!
Und auch die Anheizer UNEVEN STRUCTURE und BLOOD COMMAND sollten ebenso die ein oder andere Überraschung im Petto haben - wie der Abend im Detail verlief, lest ihr einen Klick weiter!

Den Startschuss in den Abend gaben UNEVEN STRUCTURE. Mir war die Band bis dato völlig unbekannt und ich ließ die Truppe erst einmal auf mich wirken. Das war auch definitiv erforderlich, denn für rein nebenher scheint die französische progressive Band absolut nichts zu sein. Denn man schminke sich jegliches Schubladendenken von vorne rein ab. Man nehme eine ordentliche Portion Groove, Progressivität, Melodie, Aggressivität wie auch Melancholie und werfe sie gnadenlos in einen Topf. So könnte man UNEVEN STRUCTURE vielleicht ansatzweise beschreiben. Was die Truppe auf die Bretter brachte war gleich zu Beginn bereits atemberaubend. Aggressive schmetternde Parts bauten immer wieder den Elan auf um dann sogleich wieder von ruhigen, melodischen Momenten in die Schranke gewiesen zu werden. Eine wahre musikalische Achterbahnfahrt wurde hier dargeboten, welche auch bei dem Publikum einen massiven Anreiz zu schaffen schien. Diese Band sollte ich definitiv im Auge behalten! (Sebastian)

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Das norwegische Quintett BLOOD COMMAND sollte dann mit ihren punkigen/post-corigen Klängen der Exot des Abends sein. Front-Barbie Silje zog durch ihr feines KVELERTAK-Shirt erst die Blicke auf sich, sollte aber durch ihre Quietsche-Stimme die nächsten 40 Minuten zur anstrengenden Aufgabe machen. Bis auf zwei richtig gute Songs im Mittelteil konnten die Norweger aber auch musikalisch nicht auf ganzer Strecke überzeugen und mussten somit auch mit den eher verhaltenen Reaktionen im COLOS-SAAL leben. (Brix)

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Ganz anders dagegen (natürlich!) LONG DISTANCE CALLING: Hier sass wie gewohnt jedes Riff, jeder Beat, jede Nuance der Westfalen, auch wenn auf dieser Tour der Mann mit dem Laptop, Reimut  nicht dabei war - die Samples kamen dann halt vom Band.
Es ist immer wieder einfach unglaublich, wie mich diese Band mit "Into The Black Wide Open", "Black Paper Planes", "I Know You, Stanley Milgram!", "Arecibo" und natürlich "Metulsky Curse Revisited" in den Rausch spielt - das ist für mich nach wie vor einzigartig!
Das Publikum hatte zwar insgesamt erst seine Schwierigkeiten, sich mit den sphärischen Parts auseinderzusetzen, wurde aber nach und nach auf die Seite der Westfalen gezogen.
Im Herbst soll es laut Basser Jan wieder ins Studio gehen - ich mache mich schon mal bereit! (Brix)

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PROTEST THE HERO!!! PROTEST THE HERO!!! Das war wohl das einzige was mir noch im Kopf umher geisterte als mich mächtige Hummeln im Hintern packten und ich es einfach nicht erwarten konnte, dass die unglaublich sympathischen Kanadier endlich die Bühne betreten. Als schließlich der Soundtrack von König der Löwen als Intro gestartet wurde waren die verwunderten Gesichtsausdrücke und das anschließende amüsieren bereits zu herrlich. Der Fünfer wurde mit tobendem Applaus empfangen und mit „Bloodmeat“ des Vorgängeralbums „Fortress“ gab es direkt einmal ordentlich eins aufs Fressbrett. Scheiß die Wand an sind diese Kerle so umwerfend. Jeder einzelne beherrscht sein Instrument in wahrer Perfektion und bietet eine Show der Extraklasse! Mit „Termites“ des aktuellen Albums „Scurrilious“ ging es gleich weiter und die Menge vor der Bühne war endgültig auf Betriebstemperatur. Ich muss gestehen, dass ich mit dem aktuellen Output noch nicht so firm bin, doch glücklicherweise wurden auch noch so einige Songs des Hammeralbums "Fortress" präsentiert. So gab es beispielsweise noch das gigantische Doppelpack „Godess Bound“ – „Goddes Gagged“ oder das unglaublich umwerfende „Sequoia Throne“ auf die Ohren. Doch nicht nur aus musikalischer Sicht sind PROTEST THE HERO der absolute Gipfel der Geilheit. Ich habe noch nie eine Band gesehen, die es so dermaßen genießt auf der Bühne zu stehen. Die so viel Spaß am Musik machen hat. Das ist atemberaubend und reißt einen unglaublich mit. Die Jungs stehen einfach nur freudestrahlend auf der Bühne und sind komplett in ihrem Element. Wenn es einen Award für die sympathischste Band gibt, dann werden die wirren Kanadier wohl ständig nominiert. Allein die Frontsau Rody Walker ist ein Entertainer wie er im Buche steht. Immer wieder erzählt er irgendwelche Geschichten und das Gelächter im Publikum ist groß. So gibt er beispielsweise seine Weisheiten über den „Show Dick“ von sich. Ganz klar, dass die Nudel eben klein wird wenn man sie vor so vielen Leuten auspackt. Da kann man natürlich wirklich nichts dagegen machen. :-D Auch der South Park Humor gegen die Kanadier wird völlig toleriert und mit den Worten „Wir haben es wirklich verdient“ abgetan.
Das war wieder einmal ein Gig einer erstaunlichen Band, die so viel Energie und Freude auf die Bretter bringt. Hammer!!! (Sebastian)
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