Mägo De Oz - Rarezas

Mägo De Oz - Rarezas Nach über 15 Jahren im Geschäft haben sich die Spanier von MÄGO DE OZ längst auch hierzulande einen Namen gemacht. Kein Wunder bei den regelmäßig (sprich: fast jährlich) erscheinenden hochkarätigen Alben der Folk-Metaller.

Hat im letzten Jahr noch die Fortsetzung des 2003er Outputs „Gaia“ für Aufsehen gesorgt – so lassen es Drummer und Bandleader „Txus“ und seine Truppe in diesem Jahr mal gemächlicher angehen und beehren uns lediglich mit einem Best of.

Moment - was heißt "lediglich" - Dafür ist das Doppelalbum „Rarezas“ dann aber mit 20 Tracks reichlich bestückt und bietet – wie der Name vermuten lässt – eine Menge „Raritäten“ in Form von bislang nur auf Singles erschienenen Tracks, Live-Aufnahmen oder auch Cover-Versionen von IRON MAIDEN, RAINBOW oder LED ZEPPELIN. Leicht ungleich verteilt ist sowohl die Ausrichtung als auch die Spielzeit der beiden Scheiben: finden sich auf den knapp 45 Minuten der ersten CD hauptsächlich Eigenkompositionen wieder, die seinerzeit nur auf Singles erschienen waren, bzw. nach den Recording Sessions direkt in der Versenkung verschwanden, so liegt der Schwerpunkt bei der immerhin 66-minütigen zweiten Scheibe auf den Cover-Versionen.

Durchgängig ist das Material aber unverwechselbar MÄGO DE OZ – und so eignet sich beispielsweise der Opener „Resacosix En Hispania“ schon fast als idealer Party-Stimmungskracher – und auch das aus den „Finisterra“-Sessions stammende Instrumental „Pachamama“ ist äußerst hochkarätig.

Neben den knackigen Metaltracks wie „Gracias A La Sociedad“ haben MÄGO DE OZ aber durchaus auch ein Händchen für die sprichwörtliche Gänsehautballade, wie „Pensando En Ti“ eindrucksvoll zeigt.
Mit „Mari Tormes“ und „Molinos De Viento“ finden sich zudem zwei sehr gelungene Acoustic-Versionen vom „La Leyenda De La Mancha“-Album wieder, bevor dann mit dem getragenen „El Turno De La Rosa“ CD1 abgeschlossen wird.

CD2 legt das ein oder andere Schüppchen Kohlen mehr auf den Grill – ist das IRON MAIDEN-Cover „Strange World“ noch sehr gemäßigt und orchestral ausgerichtet“, drehen „Ancha Es Castilla“ in der Metal-Version oder das „Concierto Para Ellos“ (BARON ROJO) ordentlich auf.
Daneben erweist sich insbesondere RAINBOW´s „Man On The Silver Mountain“ als kleiner Geheimtipp. Gut – stimmlich ist Ronnie James Dio natürlich unerreichbar – aber die Vermischung aus knackigem Riff und den typischen MÄGO DE OZ-Violinenspielereien ist einfach cool. Dass auch Doro Pesch hier mitträllert, tut ein Übriges.

Dass das überhaupt noch zu toppen ist zeigt die überragende Performance bei LED ZEPPELINs „Whole Lotta Love“.

Nach diesem Metalbrett schieben MÄGO DE OZ noch vier Live-Tracks nach, die ganz langsam wieder abbremsen – ist „Molinos De Viento“ noch voll dabei, lässt es die geniale 15-Minuten Version von „Finisterra“ bereits ruhiger angehen – die beiden letzten Tracks „El Cantar De La Luna Oscura“ sowie das bereits von CD1 bekannte „Pensando En Ti“ sind dann reinrassige Balladen – und auch hier zeigt sich, welche Klasse insbesondere der letztgenannte Track besitzt und welche Intensität die Jungs live zu vermitteln wissen.


„Rarezas“ ist kein konventionelles „Best Of“, was mal lieblos zusammengewürfelt und dann unters Volk gebracht wird, sondern enthält eine gelungene Zusammenstellung wirklicher „Raritäten“ – neben den unveröffentlichten Session-Recordings waren die Singles zum Teil ja auch nur in Spanien erhältlich, so dass sich hier erstmals die Möglichkeit bietet, auf einen Schlag seine MÄGO DE OZ-Sammlung (fast) zu komplettieren.

Insofern wird „Rarezas“ der Aufgabe völlig gerecht, die Zeit bis zum nächsten Album zu verkürzen – auf das man selbstverständlich wieder gespannt sein darf.

Note: 8,0 / 10

Anspieltipps: „Pachamama”, „Man On The Silver Mountain”, „Finisterra”

VÖ: 27.10.2006

Spielzeit: 45:33 + 66:00 min
Titel: 10 + 10
Label: Locomotive Music

(Naglagor)
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