Wetton/Downes - Icon - Never In A Million Years

Icon - Never In A Million Years (Live) Seit die alten ASIA-Recken John Wetton und Geoffrey Downes 2005 mit dem Project „Icon“ nach langer Bühnenabstinenz die Welt wieder mit neuem Material zu erfreuen suchten, sind die Herren „on stage“ mittlerweile regelrecht sesshaft geworden.
Erst im April gab es die Veröffentlichung einer für´s Fernsehen aufgezeichneten Show und nun legt man mit „Never In A Million Years“ einen weiteren Live-Silberling mit „Icon“-Bezug nach, bevor im November dann das zweite Studioalbum „Rubicon“ erscheint.

Auch wenn die beiden darauf bestehen, dass es eigentlich etwas völlig anderes sei, für „Icon“ zu schreiben und zu spielen, als das gleiche für ASIA zu machen, wird im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25-jährigen ASIA-Jubiläum hinreichend das neue Projekt zelebriert.
Und So liegt mit „Never In A Million Years“ nun ein Mitschnitt aus diversen Shows der vergangenen zwölf Monate vor, in denen sowohl altes ASIA-Material als auch neue Songs in aktuellem Gewand präsentiert werden. Im Vergleich zu der letzten Live-Scheibe beginnen die beiden Herren merklich knackiger – so rockt man mit alten Hits wie „The Heat Goes On“ und „Only Time Will Tell“ recht amtlich los – und auch bei „Voice Of America“ gesellt sich zu John Wettons rauchiger Stimme eine angenehm rockige Gitarre, so dass das leicht nach „aus der Konserve hinzugemischt“ tönende Publikum artig ausrastet.

„I Lay Down“ verlässt dann aber die Rockgefilde zugunsten einer sehr sehr seichten, keyboard-getragenen Nummer, um unmittelbar danach mit dem wieder frisch aus den 80ern herübergeretteten „Days Like These“ zu rocken. Die kurze Eigeninterpretation von Ravels „Bolero“ geht als nettes instrumentales Zwischenspiel durch, bevor dann mit „Meet Me At Midnight“ endlich ein Track vom ersten Icon-Album zum Besten gegeben wird.
So eindringlich auch Wettons Stimme ist, die Nummer bremst sämtliche aufgekommene Stimmung wieder bis fast zum Nullpunkt herab. Ähnlich geht es mit „We Move As One“, den die beiden seinerzeit für ex-ABBA-Mitglied Agnetha geschrieben hatten – in diesem Kontext ist die Nummer einfach zu seicht.

Ein ganz anderes Kaliber ist dann wieder der namensgebende Song aus ASIA-Zeiten: „Never In A Million Years“ zeigt die Herren Wetton/Downes in Bestform – nach wie vor gemäßigt, aber dennoch druckvoll. Dass es aber auch Icon-Material diesen Kalibers gibt, beweist man mit „Let Me Go“, um sich aber danach wieder ASIA zuzuwenden.
„Don´t Cry“ erfreut als straighteste und rockigste Nummer des Abends, und auch das auf neun Minuten ausgedehnte „Open Your Eyes“ kommt atmosphärisch dicht rüber.
Man verabschiedet sich mit einer weiteren Gänsehautnummer – „The Smile Has Left Your Eyes“ rundet den gelungenen Auftritt ab.

Das Fazit für diese zweite Live-Scheibe lautet ähnlich wie bei „Icon – Acoustic TV Broadcast“ und soviel anders als dieses Werk ist das aktuelle ja auch irgendwie gar nicht… durchaus gutes Songmaterial, eine ihresgleichen suchende Stimme – aber auf die Gesamtspielzeit gesehen fehlt dem Material doch ein wenig der Drive. Für einen ruhigen Abend auf der Couch zum „einfach Abschalten“ ist das Material aber auch wieder zu schade.
Man darf jedenfalls gespannt sein, wie das neue Studioalbum ausfallen wird…

Note: 6,5 / 10

Anspieltipps: „Only Time Will Tell”, „Don´t Cry”, „The Smile Has Left Your Eyes”

VÖ: 20.10.2006

Spielzeit: 60:27 min
Titel: 15
Label: Frontiers Records

(Naglagor)
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