Hexvessel - No Holier Temple

Hexvesel_NoHolierTemplePsychedelische Musik war schon immer ein guter Nährboden für avantgardistische Grenzgänge in Form von Genre übergreifender Kombinationen. Auch psychedelischer Folk hat es mittlerweile implizit durch die Entwicklung des Neofolks zu regelrechter Salonfähigkeit gebracht.  
HEXVESSEL haben sich genau dieser virtuosen Art, Folk zu interpretieren gewidmet und zeigen auf „No Holier Temple“, wie sich eine Gelungene Experimentalplatte anzuhören hat.


Geboten wird Musik, die man rein vom Höreindruck her zwanglos unter Krautrock laufen lassen könnte. Zumindest spricht die Monotonie, die trotz Vielseitigkeit und Abwechslung allgegenwärtig ist dafür. Eingängige Melodien treffen auf gewagte, fast schon jazzige Zwischenspiele, wobei zahlreiche akustische Instrumente immer wieder abrundend intervenieren. Dadurch entsteht eine Spannung, die man genießen können muss, um dieses Album schätzen lernen zu können.
Ein weiterer Aspekt des Facettenreichtums von HEXVESSEL liegt in der rhythmischen Vielfalt. Es wird Doom Metal gekonnt mit Stoner Rock und ähnlichen Genres verknüpft. Das gesamte Album spielt sich im eher langsamen Sektor ab, wechselt aber in diesem ständig zwischen treibenden und schleppenden Parts hin und her.
Der Gesang ist wie gemacht für derartige Musik. Der Sänger ist sich nicht zu fein dafür, zugunsten atmosphärischer Größe gewagte Modulationen anzuwenden. Stellenweise hört er sich extrem müde, stellenweise aber auch intensiv erregt an, und weckt somit Erinnerungen an die Gründer des psychedelischen Rocks aus den Sechzigern.

Die durch die folkigen Elemente extrem befremdlichen Klangsphären suchen nach Vergleichbarem. „No Holier Temple“ besticht durch seine handgemachten Reize und dürfte damit Neofolk-Puristen ebenso wie Freunden interessanter Experimentalmusik sehr gefallen. Vor allem Fans von DER BLUTHARSCH, JIMMY HENDRIX, JANIS JOPLIN aber auch von NOVALIS sollten sich zumindest mal eine Hörprobe gönnen. (Jannick)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11     
Spielzeit: 57:31
Label: Svart Records
Veröffentlichungstermin: 07.09.2012

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